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Kündigungsentschädigungen - Abgabenrechtliche Behandlung
Was Unternehmen bei der Lohnverrechnung beachten müssen
Lesedauer: 1 Minute
Was versteht man unter Kündigungsentschädigung?
Im Falle einer ungerechtfertigten Entlassung, einer frist- oder terminwidrigen Kündigung sowie eines berechtigten vorzeitigen Austritts aus Verschulden des Arbeitgebers gebührt dem Arbeitnehmer eine Kündigungsentschädigung.
Der Anspruch umfasst sowohl das laufende Entgelt, auf das der Arbeitnehmer während der fiktiven Kündigungsfrist Anspruch gehabt hätte, als auch die anteiligen Sonderzahlungen sowie sonstige Entgeltbestandteile.
Sozialversicherung
Für die Zeit des Bezuges einer Kündigungsentschädigung (Entschädigungszeitraum) besteht die Pflichtversicherung weiter. Die in der Kündigungsentschädigung enthaltenen Teile der laufenden Bezüge sind für jeden Monat des Entschädigungszeitraumes als laufende Bezüge und die Sonderzahlungsanteile wie Sonderzahlungen zu behandeln.
Lohnsteuer
Kündigungsentschädigungen sind im Kalendermonat der Zahlung zu erfassen. Dabei ist nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge ein Fünftel des verbleibenden Betrages – höchstens 1/5 der 9-fachen monatlichen Höchstbeitragsgrundlage (Wert 2025: 11.610,00 Euro) – steuerfrei zu belassen. Der Rest ist wie ein laufender Bezug im Zeitpunkt des Zufließens nach dem Lohnsteuertarif zu versteuern.
Beispiel:
Beendigung des Dienstverhältnisses eines Angestellten und Auszahlung des letzten laufenden Gehaltes mit 30.11.2024 (Arbeitgeberkündigung)
Nächster Kündigungstermin ist der 31.12.2024
Kündigungsentschädigung 2.333,33 Euro (2.000 Euro laufender Bezug, 333,33 Euro aliquote Sonderzahlungen)
Kündigungsentschädigung brutto 2.333,33 Euro
- SV laufender Bezug (2.000 Euro x 18,12 %) 362,40 Euro
- SV Sonderzahlungen (333,33 Euro x 14,62 %) 48,73 Euro
Zwischensumme 1.922,20 Euro
davon ein Fünftel steuerfrei 384,44 Euro
davon vier Fünftel steuerpflichtig 1.537,76 Euro
Lohnsteuer nach der Monatstabelle (ohne AVAB) 120,12 Euro
Dienstgeberbeitrag (DB)
Die Kündigungsentschädigung ist DB-pflichtig.
Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag (DZ)
Die Kündigungsentschädigung ist DZ-pflichtig.
Kommunalsteuer
Die Kündigungsentschädigung ist KommSt-pflichtig.
Stand: 31.01.2025