Systemnutzungsentgelte für Strom wurden angepasst
Die aktuellen Netznutzungsentgelte für 2022 bringen unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Netzbereichen und Netzebenen.
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Durch das Netznutzungsentgelt werden dem Netzbetreiber die Kosten für die Errichtung, den Ausbau, die Instandhaltung und den Betrieb des Netzsystems abgegolten. Die Netztarife werden jährlich vom Energieregulator festgelegt. Im Schnitt entfallen je rund ein Drittel der Stromrechnung auf die Netzentgelte, auf den Energiepreis sowie auf Steuern und Abgaben.
Systemnutzungsentgelte-Verordnung 2022 - BGBl. II Nr. 558/2021 vom 17.12.2021
Die Netzentgelte für Strom wurden mit Jänner 2022 erhöht. Unter gemeinsamer Betrachtung der Netznutzungs- und Netzverlustentgelte ergeben sich im Österreichschnitt ab 2021 um etwa 4,1 Prozent höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe.
Allerdings zeigen sich regional durchaus unterschiedliche Veränderungen. Diese lassen sich im Wesentlichen auf eine unterschiedliche Investitionstätigkeit der Netzbetreiber für die Erneuerung des bestehenden Leitungsnetzes und Investitionen für neue Aufgaben wie Smart Metering sowie auf ein geringeres Wachstum der Abgabemengen zurückführen, welches die Preise ebenfalls maßgeblich beeinflusst. Die Netzverlustentgelte reduzieren sich in allen Netzbereichen aufgrund der gesunkenen Energiepreise an den Strombörsen und dämpfen damit den Kostenanstieg aus dem Netznutzungs-entgelt. Lediglich in den Netzbereichen Klagenfurt und Linz kommt es zu geringfügigen Senkungen bei den Netzentgelten.
Die Netztarife werden jährlich vom Strom- und Gasregulator festgelegt. Im Schnitt entfallen rund 30 Prozent der Stromrechnung auf die Stromnetzentgelte, den Rest machen der Energiepreis sowie Steuern und Abgaben aus.
Eine grafische und tabellarische Zusammenfassung finden Sie unter: Die Strom-Netzentgelte 2022 im Detail
Neues Berechnungstool für Netznutzung, Ökostrom und sonstige Abgaben
Die WKO Oberösterreich bietet zur Abschätzung der jährlichen Veränderung der Strom-Systemnutzungskosten, der Ökostrom-Förderbeiträge sowie der KWK-Pauschale und der Elektrizitätsabgabe ein neues Berechnungstool an.
Damit können Unternehmen die Kostenentwicklung seit 2013 bezogen auf ihren tatsächlichen Stromverbrauch berechnen. Gleichzeitig können die aktuellen und künftigen Netzkosten bei einem allfälligen Netzebenenwechsel abgeschätzt werden.
Wie funktionierts?
- EXCEL-Tool downloaden
- Bei Bedarf die Meldung „Bearbeitung aktivieren“ bestätigen - Dateneingabe
- Im Folder „Dateneingabe“ Bundessland auswählen
- Im Bereich „Tarif 1“ das Jahr sowie Netzebene für Systemnutzungsentgelt und Netzverluste auswählen
- Leistungsbezug und Verbrauchsdaten für Sommer/Winter sowie für Tag-/Nachtstrom eingeben
- Höhe des Messentgeltes eingeben und Verrechnungsperiode auswählen
- Anzahl der Zählpunkte eingeben
- Im Bereich „Tarif 2“ Jahr und/oder Netzebene für Systemnutzungsentgelt und Netzverluste ändern - Detailauswertung
- Im Folder „Netz- und Ökostromkosten“ finden Sie die detaillierten Berechnungsgrundlagen samt der Differenz zwischen Tarif 1 und Tarif 2 in absoluten Euro-Beträgen und Prozent - Zusammenfassung
- Im Folder „Grafik Netz- und Ökostromkosten“ finden Sie die tabellarisch und grafisch aufbereitete Kostenentwicklung
Neben den aktuellen Strompreisangeboten können die Systemnutzungstarife auch mit dem Strom- und Gastarifkalkulator der Energie-Control im Detail ermittelt werden.
Stand: 14.01.2022