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Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten

Der Tourismusmotor läuft im Bundesland Salzburg aktuell auf Hochtouren. 7,03 Millionen Nächtigungen von Mai bis Juli bedeuten das zweitbeste Sommer-Zwischenergebnis seit Aufzeichnungsbeginn.

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Aktualisiert am 27.08.2024

Rund 7,03 Millionen Nächtigungen wurden in den sechs Salzburger Bezirken zwischen Mai und Juli gezählt. Das ist im Vergleich zu 2023 ein leichtes Minus von 1,3%, aber noch immer die zweitbeste Zwischenbilanz aller Zeiten. „Aktuell haben wir nur vorläufige Zahlen. Das kleine Minus wird sich mit den Nachmeldungen daher noch verringern“, informiert Ulrike Höpflinger von der Salzburger Landesstatistik. 

Die meisten Nächtigungen gab es in diesem Zeitraum im Pinzgau (40,3%), gefolgt vom Pongau (26,8%), der Stadt Salzburg (13,5%), dem Flachgau (11,5%), dem Tennengau (4,3%) und dem Lungau (3,6%).  

Im Mai – mit vielen Feiertagen und damit verlängerten Wochenenden – wurden im Bundesland rund 1,5 Millionen Nächtigungen gezählt, im Juni waren es 1,9 Millionen Nächtigungen und der abgelaufene Juli verbuchte 3,6 Millionen Nächtigungen. 

Land Salzbug/Grafik
© Land Salzbug/Grafik 13,5% aller Nächtigungsgäste im Land Salzburg entfallen auf die Landeshauptstadt. Weitaus tourismusintensiver geht es in Innergebirg zu: Im Pinzgau, Pongau und Lungau finden 71% der Nächtigungen des Bundeslandes statt.

Deutsche bleiben treu 

Für den Großteil der Übernachtungen zwischen Mai und Juli waren Gäste aus Deutschland verantwortlich. 42% kamen aus dem nördlichen Nachbarland. Die Österreicher waren mit 23% die zweitgrößte Gruppe. Dahinter folgten Gäste aus den Niederlanden (5,5%), den arabischen Ländern (4,1%) sowie aus Tschechien (3,7%). 

„Unser größter Schatz ist die Gastlichkeit unserer familiengeführten Betriebe. Sie schaffen eine besondere und persönliche Wohlfühlatmosphäre, die zu unbezahlbaren Urlaubserlebnissen führt. Das bestätigen uns Gästebefragungen immer wieder“, betont Albert Ebner, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS. 

Gäste bei Ausgaben zurückhaltender 

Eines fällt den Touristikern im Land aber auf. Bei ihren Ausgaben sind Sommergäste heuer deutlich zurückhaltender und konsumieren weniger. „Vor allem das Trinkgeld wird merklich weniger“, erläutert der Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der WKS, Ernst Pühringer. Dieses Phänomen sei österreichweit beobachtbar. „Den Menschen bleibt am Monatsende weniger übrig, sodass viele sparen müssen. Natürlich wird man dann mit zusätzlichen Ausgaben eher zurückhaltend“, sagt Pühringer weiter. Dazu kommt, dass die Preise in der Branche merklich angezogen haben. Das sei aber nicht aus Jux und Tollerei passiert, sondern weil die Energie- und Personalkosten sowie der Wareneinsatz so gestiegen sind, gibt Pühringer zu bedenken. Hinzu kommt, dass die Kartenzahlungen rasant zunehmen. Und dabei gibt es oft kein Trinkgeld. 

Tourismusimage muss positiv besetzt bleiben 

Ein weiteres Problem – vor allem in der Stadt Salzburg – sei die zunehmend negative Haltung gegenüber ausländischen Reisegruppen. Mit diesem Umstand haben speziell die Salzburger Fremdenführer zu kämpfen: „Bustouristen sind keine schlechteren Gäste als andere“, ärgert sich die Obfrau der Salzburger Fremdenführer, Inez Reichl-De Hoogh. „Diese Gruppen buchen neben einer Salzburg-Führung oft auch Museumseintritte und kehren in den Gastronomiebetrieben der Altstadt ein. Gerade in einer Situation, wo die Wirtschaft schwächelt und das Konsumverhalten der Einheimischen rückläufig ist, ist es eigentlich unmöglich, eine Gästegruppe derart ausschließen zu wollen.  

Konkret spricht Reichl-De Hoogh damit die in jüngster Zeit aufkommende Forderung an, den Reisebusterminal in der Paris-Lodron-Straße auflösen zu wollen. „Die An- und Abfahrten wurden durch die Vergabe von Slots ohnedies bereits reduziert. Wir brauchen den Terminal in der Innenstadt, denn die Gäste wollen zum Schloss Mirabell und weiter über die Salzach in die Altstadt“, betont die Obfrau der Fremdenführer. Ein Shuttlebus von der Messe sei hingegen wenig attraktiv. Dem pflichtet auch der Berufsgruppensprecher der Salzburger Busunternehmer, Markus Schwab, bei: „Man muss sich nur in die Lage hineinversetzen, wo will ich als Tourist in Salzburg ankommen? Daneben gebe es auch Schulklassen, Firmenfahrten und Seniorenausflüge von Einheimischen, die hier ankommen. 

© © SalzburgerLand Tourismus Die Lieblingsaktivitäten der Salzburg-Gäste sind Wandern, Radfahren und Baden an den Seen.

Große Angebotsvielfalt und lange Saisondauer 

Für Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG), muss vor allem die große Vielfalt des Urlaubslandes Salzburg erhalten bzw. weiter ausgebaut werden: „Gerade im Sommer ist es die Kombination aus Aktivitäten in der alpinen Natur und den Kulturangeboten von Weltformat – wie jetzt im Juli und August die berühmten Salzburger Festspiele – die uns weltweit einzigartig machen. Unsere Gäste lieben das Wandern, Radfahren oder das Baden an den Seen.“ Laut Bauernberger zeigt das gute Zwischenergebnis auch, „dass unser Angebot stimmt und wir uns konsequent auf unsere Qualitäten konzentrieren müssen.“ In Zukunft sei für die Wettbewerbsfähigkeit die Weiterentwicklung von naturnahen, nachhaltigen Urlaubsangeboten wichtig. Hier ist gerade das Thema Mobilität – Stichwort umweltfreundliche An- und Abreise sowie die Mobilität im Urlaubsort – ein großer Hebel.  

Die Sommersaison in Salzburg ist aber mit September noch nicht vorbei. „Dank Events wie dem Bauernherbst und den langen Betriebszeiten der Bergbahnen sind wir auch für den Herbst verhalten optimistisch“, resümiert Stefan Passrugger vom TVB Wagrain-Kleinarl.