Veranstaltungsserie: WKS-Forum zur Energiesituation

In Folge des Ukraine-Kriegs und dem Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland gab es einige Zeit Energieversorgungs­probleme und stark gestiegene Energiepreise. Bis heute haben Salzburger Unter­nehmen mit dem noch immer hohen Preisniveau zu kämpfen und verlieren dadurch an Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem fordern europäische und nationale Klimaziele eine Transformation des Energiesystems in Richtung erneuerbare Quellen. Diese Energiewende bietet wirtschaftliche Chancen, verursacht jedoch auch erhebliche Kosten. Die neue Bundesregierung steht deshalb vor der großen Herausforderung, die Transformation so zu gestalten, dass gleichzeitig eine ausreichende und zuverlässige Energieversorgung bei wettbewerbsfähigen Preisen sichergestellt bleibt.

Das WKS-Forum zur Energiesituation soll Salzburger Unternehmen einen aktuellen Überblick zur Energieversorgungslage und über die Rolle der Wirtschaft in der Energiewende geben. Außerdem wird die neue Servicestelle des Landes für erneuerbare Energieprojekte vorgestellt. Die Teilnehmer des Forums erhalten auch Informationen über Energiegemeinschaften, Energieeffizienzberatungsangebote für Unternehmen, Strompreisentwicklung und Gewerbetarife. Abschließend wird eine neue Photovoltaikplattform, die Kunden mit Dienstleistern dieses Sektors verbindet, präsentiert.

WKS-Bereichsleiter Christian Wagner: „Wir empfehlen allen Unternehmen dem Thema Energie große Aufmerksamkeit zu schenken. Zum einen, weil die hohen Preise die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen und man seine Verträge genau prüfen bzw. den Einsatz erneuerbarer Energieträger und Effizienzmaßnahmen überlegen sollte, zum anderen, weil der Energieverbrauch auch für die eigene Klimabilanz und das Nachhaltigkeitsrating relevant ist. In fast jedem Unternehmen gibt es Optimierungsmöglichkeiten!“

Gerhard Löffler, Leiter des Referats Energiewirtschaft beim Land, gibt einen Einblick in die aktuelle Versorgungslage und informiert über die Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050. „Energiewende heißt tun und ist für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts von wesentlicher Bedeutung. Sie ist Aufgabe, Herausforderung, aber vor allem auch Chance für das Land und seine Unternehmen“, so Löffler.

Die Dauer der Genehmigungsverfahren bei erneuerbaren Energievorhaben verärgert so manchen Projektwerber und verzögert die Energiewende. Im Rahmen des WKS-Forums stellt sich die neu geschaffene Servicestelle für erneuerbare Energieprojekte vor und bietet Unternehmen, aber auch Gemeinden und BürgerInnen umfassende Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung solcher Projekte. Patrick Weilbuchner, Leiter der Anlaufstelle Erneuerbare Energie: „Im Vortrag werde ich die Problemfelder aufzeigen und erläutern, wie wir dabei unterstützen können, dass die Projektwerber zielorientierter und schneller zur behördlichen Genehmigung ihres Energieprojekts kommen können.“

„Energiegemeinschaften bieten Unternehmen viele Chancen und Möglichkeiten, in der Energieversorgung unabhängiger zu werden und Energiekosten einzusparen“, informiert Markus Schwarz vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen. Je nach Ausgangssituation und Vorhaben gibt es verschiedenen Modelle von Energiegemeinschaften. Anhand von erfolgreichen Beispielen aus der Praxis kann gezeigt werden, wie Energiegemeinschaften aus Sicht von Unternehmen funktionieren können und auf was bei der Umsetzung bzw. im laufenden Betrieb zu achten ist.

Die geförderten Energie-Checks von umwelt service salzburg helfen Unternehmen, Einsparungspotentiale zu erkennen und klimaneutrale Alternativen für Wärme und Energie zu finden. Jasmine Machatschek, Projektmanagerin bei umwelt service salzburg: „Energieeffizienz im Unternehmen bietet große Chancen und beträchtliche Potentiale. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele zeigen, wie individuell Maßnahmen umgesetzt werden können, um Energieverbrauch zu senken und fossile Energieträger zu eliminieren.“

Nach turbulenten Jahren an den Energiemärkten mit sehr stark schwankenden Preisen hat sich die Lage im Jahr 2024 stabilisiert. Das deutlich niedrigere Preisniveau vor der Energiekrise wird bisher aber nicht erreicht. Die sinkenden Marktpreise sind jedoch mit den neuen Tarifen bei den gewerblichen Kunden angekommen. „Aus juristischen Gründen muss ein neuer Stromliefervertrag abgeschlossen werden, um den günstigeren Tarif „Strom Gewerbe 24“ zu erhalten. Einige Gewerbekunden haben die Umstiegsangebote aber noch nicht angenommen und sind mit vermeidbaren Mehrkosten konfrontiert“, erläutert Stephan Fürnkranz, Leiter Produktmanagement Energie bei der Salzburg AG.

Beim kommenden WKS-Forum präsentiert sich erstmals die neue Photovoltaikplattform Sunify, die Kunden und Fachbetriebe aus der Solarbranche verbindet und innovative Tools bietet. Michael Unterweger, Projektleiter für Sunify bei Alumero Systematic Solutions GmbH: „Ziel der Plattform ist es, die Umsetzung von Photovoltaikprojekten zu vereinfachen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu fördern. Die Besucher der Veranstaltung erhalten einen ersten Einblick in die vielfältigen Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten von Sunify.“