
Welttag der Fremdenführer: Durch Tür und Tor in der Linzer Gasse
Mit kostenlosen Führungen zum „Welttag der Fremdenführer“ am 29. März wollen die Salzburger Fremdenführerinnen und Fremdenführer wieder allen Salzburgern besondere historische Schätze der Stadt näherbringen. Das heurige Motto lautet „Durch Tür und Tor in der Linzer Gasse“.
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Wie jedes Jahr so laden auch heuer die Salzburger Fremdenführer alle Einheimischen zu einem speziellen Erleben der Altstadt ein. Unter dem Motto „Durch Tür und Tor in der Linzer Gasse“ kann man am 29. März unter fachkundiger Führung die vielen historischen Eingänge, Durchgänge und auch dahinter liegenden Höfe bzw. Gärten kennenlernen. „Gerade die Linzer Gasse bietet als ehemaliges Einfallstor in die Stadt eine große Vielfalt an historischen Ein- und Durchgängen, hinter denen sich auch viele interessante Geschichten verbergen“, macht Inez Reichl-De Hoogh, Obfrau der Salzburger Fremdenführer, Lust auf den „Welttag der Fremdenführer“.
Die ca. eineinhalbstündigen Führungen starten im Bruderhof und gehen hinauf bis zur Einmündung der Linzer Gasse in die Schallmooser Hauptstraße, wo bis zum Jahr 1894 das Linzer Tor als äußeres Stadttor stand. „Der Grundriss des alten Linzer Tores ist noch heute am Boden sichtbar und es gibt eine schöne historische Abbildung an einer gegenüberliegenden Hausfassade“, erläutert Reich-De Hoogh. Vor dem Linzer Tor gab es in früherer Zeit eine Kaserne sowie einen Ochsen- bzw. Fleischmarkt, der mit Wasser vom Gaisberg aus versorgt wurde.

Zentrum des Handwerks
In fürsterzbischöflicher Zeit war die Linzer Gasse die wichtigste Hauptverkehrsader nach Linz bzw. Österreich. Deshalb waren hier auch sehr viele Fuhrwerks- bzw. Schlosser- und Schmiedebetriebe angesiedelt. Auch die Fürsterzbischöfliche Gießerei Oberascher (ab 1618), in der neben Kirchenglocken auch Kanonenrohre sowie hydraulische Solepumpwerke gefertigt wurden, war hier beheimatet. „Das war auch der Grund dafür, wieso im Bruderhof eine Feuerwache untergebracht war. Denn von den Schmieden und Gießereien ging immer eine latente Brandgefahr aus, wie etwa der Großbrand in der rechten Altstadt im Jahr 1818 schmerzlich gezeigt hat“, so Reichl-De Hoogh weiter. Eine weitere Station der Tour ist die Lederergasse, in der Reste der alten Stadtmauer aus der Zeit der ersten Befestigung der Stadt (um 1280) zu sehen sind. Einblicke gibt es darüber hinaus in die Stollen im Kapuzinerberg sowie in einen alten Stadtgarten.
Die kostenlosen Führungen (keine Anmeldung notwendig!) laufen von 9 bis 16 Uhr und starten im Zehn-Minuten-Takt im Bruderhof zwischen Linzer Gasse und Paris-Lodron-Straße. Mit den freiwilligen Spenden unterstützen die Fremdenführer auch heuer wieder die Restauration eines historischen Denkmales. Dieses Mal wird für die Renovierung der Kirchentür des Kapuzinerklosters gesammelt. Die Doppeltür ist übrigens ein Überbleibsel des alten Romanischen Doms.
Nähere Info unter Tel. 0664/4968011.
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Foto 1: ©WKS/wildbild
Foto 2: Die Salzburger Fremdenführer bei der Vorbereitung des Welttages in der Linzergasse. ©WKS