Schwache Baukonjunktur trifft auch Schlotterer
Der erfolgsverwöhnte Spezialist für Sonnenschutzsysteme musste im Geschäftsjahr 2023 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. An den Erweiterungsplänen hält das Schlotterer-Management dennoch fest.
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112 Mill. € hat die in Adnet ansässige Schlotterer Sonnenschutz Systeme GmbH im vergangenen Jahr umgesetzt. Das bedeutet ein Minus von 13% bzw. 17 Mill. € gegenüber dem Geschäftsjahr 2022. Laut Geschäftsführer Peter Gubisch besteht aber kein Grund zur Besorgnis: "Die Umsatzerlöse sind zwar zum ersten Mal nach acht Jahren wieder gesunken. Wir haben aber den zweithöchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte verzeichnet und liegen jetzt wieder auf dem Niveau von 2021.“
Als Grund für den Einbruch nennt Gubisch die Lage in der Bauwirtschaft: "Aufgrund der stark gestiegenen Kosten geht die Neubautätigkeit seit 2022 zurück.“ Kurzfristig sei keine Besserung in Sicht. "Wir rechnen auch im heurigen Jahr mit keinem Wachstum, ein Umsatzplus ist frühestens 2026 zu erwarten.“
Keine Kündigungen
Trotz des Auftragsrückgangs erhalten die Schlotterer-Mitarbeiter:innen für 2023 eine Prämie von 3.360 €. Kündigungen konnten bislang vermieden werden. "Das soll auch 2024 so bleiben“, versichert Geschäftsführer Wolfgang Neutatz. Neueinstellungen seien aber derzeit nicht geplant. Zudem werden natürliche Abgänge wie etwa Pensionierungen voraussichtlich nicht nachbesetzt. „Wir wollen aber die Lehrlingsausbildung aufrechterhalten und zwei bis drei Lehrlinge einstellen“, kündigt Neutatz an.
Bei Schlotterer geht man davon aus, dass die Nachfrage nach außenliegendem Sonnenschutz aufgrund des Klimawandels spätestens ab 2026 wieder stark ansteigen wird. "In Deutschland und Österreich fehlen sehr viele Wohnungen. Um eine Überhitzung im Sommer ohne energieverschlingende Klimaanlagen zu verhindern, werden Wohnhäuser, aber auch alle anderen Gebäude mit außenliegendem Sonnenschutz errichtet werden müssen“, erklärt Gubisch.
Exportquote steigt
Das Unternehmen werde überdies von thermischen Sanierungen sowie Nachrüstungen bestehender Gebäude profitieren. "Wir erschließen auch neue Märkte. In den vergangenen zehn Jahren konnten wir das Exportvolumen vervierfachen und damit den Exportanteil von 15% auf 30% steigern“, sagt Gubisch.
Er rechnet damit, dass Schlotterer spätestens 2030 an die Kapazitätsgrenzen stoßen wird. „Deshalb halten wir an unseren Erweiterungsplänen fest“, betont der Geschäftsführer. Für das geplante Werk 3 liegen laut Gubisch bereits die bau- sowie die gewerbebehördliche Genehmigung inklusive der Bewilligungen nach dem Wasser- und nach dem Forstrecht vor. Den noch fehlenden Naturschutzbescheid erwarte man in den nächsten Monaten. „Das neue Werk soll Anfang 2029 in Betrieb gehen, der Baubeginn ist nach wie vor für 2025 geplant“, stellt Gubisch klar.