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Salzburger WM-Heldin kennt Erfolgsrezept

Von 10. bis 15. September finden in Lyon zum zweiten Mal in der Geschichte Berufsweltmeisterschaften statt. Österreich entsendet mit 47 Teilnehmenden das größte Team aller Zeiten zu WorldSkills. Wie man in der französischen Metropole Gold holt, weiß Barbara Huber: Die Salzburgerin holte 1995 bei der ersten WM-Ausgabe in der französischen Metropole einen Weltmeistertitel für Österreich.

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Aktualisiert am 04.09.2024

Vor einigen tausend Menschen streckte Barbara Huber – damals noch als Barbara Hönegger – am 18. Oktober 1995 die Hände in die Höhe: Die Flachauerin sorgte damals in Lyon für österreichisches Gold in der Sparte Restaurant-Service. „Es war einfach phänomenal, Österreich vertreten zu dürfen und dann auch noch Gold zu holen. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke“, sagt Huber. Die Salzburger Ausnahmekönnerin, die aufgrund ihres damaligen Arbeitsplatzes im Parkhotel Pörtschach für Kärnten an den Start ging, zog als Beste Österreichs auch internationales Interesse auf sich: „Ich kann mich erinnern, dass vor allem chinesische und japanische Vertreter jeden meiner Handgriffe fotografiert und dokumentiert haben. Sie wollten jedes Detail der erfolgreichen Herangehensweise wissen“, lacht die heute 49-Jährige.  

WM-Rückkehr nach Lyon

Nun, knapp ein Vierteljahrhundert später, kehren die Berufsweltmeisterschaften in die französische Metropole zurück: Von 10. bis 15. September verwandelt sich das Messe- und Kongresszentrum „Eurexpo“ in Lyon zur größten Bühne der beruflichen Vielfalt der Welt. Auf 140.000 Quadratmetern kämpfen 1.600 internationale Teilnehmende in 62 Berufen um Edelmetall – von A wie Anlagenelektrik bis Z wie Zimmerei. Während Österreich 1995 noch 17 Teilnehmende entsendete, geht heuer mit 47 Talenten das größte Team aller Zeiten an den Start.  

Für Huber steht fest: „Die Entwicklung der Skills-Bewerbe ist wirklich beeindruckend. Alles ist moderner, größer und professioneller geworden – das finde ich großartig! Es ist faszinierend zu sehen, wie die Wettbewerbe mit der Zeit gehen und immer mehr junge Talente aus aller Welt anziehen. Ich verfolge die WorldSkills immer noch mit großer Begeisterung und freue mich, dass die Tradition fortgesetzt wird, junge Menschen zu fördern und zu inspirieren.“  

Huber selbst wird in Frankreich nicht mit von der Partie sein, auf ihrem Bergbauernhof, dem „Pertillbauer“ in Feuersang bei Flachau, hat die Touristikerin alle Hände voll zu tun: „Ich habe mich dazu entschieden, nach Stationen in Velden, auf der Turracher Höhe und in Vorarlberg, meine Zeit meiner Familie und dem Hof zu widmen. Auch wenn ich nicht mehr lange im Service tätig war, weil ich mich auf meine Familie konzentriert habe, denke ich oft an die Zeit zurück. WorldSkills hat mich geprägt und mir auch gezeigt, was in mir steckt“, sagt die Mutter von sieben Kindern, die 1995 das volle Gastronomie-Repertoire auspacken musste.  

„Zeigen, was man im Herzen trägt“ 

„Am ersten Tag ging es um die Gestaltung von Blumengestecken und Tischschmuck, wobei besonderes Augenmerk auf die Serviettenfalttechnik und das Tischdecken gelegt wurde. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Arbeit im Barbereich, mit einem Schwerpunkt auf der Zubereitung von Cocktails. An den folgenden beiden Tagen lag der Fokus auf dem Tischservice. Dabei ging es um das fachgerechte Aufdecken und den Service am Gast, sowohl an Tischen mit zwei als auch mit vier Personen. Hierbei waren auch Fähigkeiten wie das Filetieren und Tranchieren von Speisen gefragt“, erinnert sich Huber zurück. 

Auch wenn sich Schwerpunkte und Kompetenzen über die Jahre hinweg verändert haben, kennt die Weltmeisterin nach wie vor das unveränderte Basisrezept, um in Lyon Gold zu holen: „Eine solide Ausbildung ist das Fundament, auf dem alles aufbaut. Man muss Selbstvertrauen haben und wirklich zeigen, wer man ist und was man im Herzen trägt.“

© privat Barbara Huber (damals Hönegger) nach dem WM-Sieg in Lyon 1995.