Salzburg AG investiert massiv und senkt die Preise
Um die Energiewende vorantreiben zu können, nimmt die Salzburg AG in den nächsten Jahren viel Geld in die Hand. Spielräume für Tarifanpassungen gibt es aber dennoch.
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Stolze 1,7 Mrd. € wird die Salzburg AG bis 2028 investieren, allein heuer sind es 376 Mill. €. Das jährliche Investitionsbudget hat sich damit seit 2020 annähernd verdreifacht. Der mit Abstand größte Brocken ist der Ausbau des Strom- und Gasnetzes, in den 2024 rund 122 Mill. € fließen. "Es ist ein Gebot der Stunde, in die Netze zu investieren, um die zusätzlichen Mengen an Strom, die benötigt und erzeugt werden, auch transportieren zu können“, betonte Aufsichtsratschef Landeshauptmann Wilfried Haslauer. "Angesichts der kriegerischen Ereignisse in unserer Nachbarschaft und der Preissprünge am Strommarkt muss die Salzburg AG aber auch die Eigenerzeugung forcieren und zusätzliche Erzeugungsanlagen bauen.“
Neuer Stromtarif für Gewerbekunden
Trotz der enormen Investitionen wird es in den kommenden Monaten zu Preissenkungen kommen. Den Anfang machen die Gewerbekunden, die mit 1. Juli auf einen neuen Stromtarif umsteigen können. Im Vergleich zum jetzigen Tarif sinkt der Arbeitspreis von 21,40 Cent pro Kilowattstunde auf netto 17,90 Cent. Mit dem Umsteigerbonus von 1 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich ein Preisnachlass von 21%.
Für die Privatkunden wird es ab 1. November einen um 15% günstigeren Stromtarif geben. Falls der Bund die Strompreisbremse auslaufen lässt, will die Salzburg AG mit Jahresbeginn 2025 den "Salzburger Strompreisdeckel“ einführen. Dadurch würde der Preis für einen jährlichen Stromverbrauch von 1.000 Kilowattstunden mit 10 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Der Gaspreis für Privathaushalte wird mit 1. Oktober voraussichtlich um 15% gesenkt. "Wir haben immer gesagt, dass wir, sobald sich energiewirtschaftliche Spielräume ergeben, diese auch an die Kunden weitergeben. Dieses Versprechen halten wir jetzt“, sagte Vorstandssprecher Michael Baminger.
Die Salzburg AG sei ein "gesundes und wirtschaftlich gut aufgestelltes Unternehmen“. Mit einem Bilanzgewinn von 25,8 Mill. € sei 2023 nach dem Krisenjahr 2022 "ein gutes Normaljahr“ gewesen. Der Konzernumsatz stieg von 2,56 auf 2,71 Mrd. €, das Ergebnis vor Steuern, das 2022 aufgrund hoher Rückstellungen nur 16,8 Mill. € betragen hatte, kletterte auf rund 83 Mill. € nach oben. "Das Ergebnis von 2023 hilft uns dabei, unser großes Ziel, die Dekarbonisierung, zu erreichen“, erklärte Aufsichtsratschef Wilfried Haslauer.