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S-Link stärkt den Standort

Die WKS hat kürzlich in ihrer Funktion als Standortanwalt eine umfassende Stellungnahme zum S-Link abgegeben. Fazit: Das Projekt trägt zu einer Verbesserung der wirt­schaftlichen Standortbedingungen bei.

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Aktualisiert am 14.09.2024

„In der Stellungnahme der WKS für das UVP-Genehmigungsverfahren wurden die unterschiedlichen Auswirkungen des Schnellbahnprojektes auf den Wirtschaftsstandort beleuchtet. Die Beurteilung des Projektes fällt aus Sicht der WKS durchwegs positiv aus, weil selbst in der kurzen Variante mit einer Reihe positiver Effekte für den Standort zu rechnen ist“, erklärt Christoph Fuchs, Leiter der WKS-Stab­stelle Wirtschafts- und Standortpolitik und Verfasser der Stellungnahme.

Aber der Reihe nach. Der Standort Salzburg zählt laut WIFO zu den 20 wirtschaftlich stärksten Regionen in Europa. Das liegt maßgeblich an der besonderen geografischen Lage Salzburgs auf der Nord-Süd-Achse zwischen Oberitalien und Süddeutschland und auf der Ost-West-Achse zwischen Wien und München. Jedoch ist nicht nur die Anbindung an die internationalen Verkehrsachsen von zentraler Bedeutung, sondern auch das Vorhandensein einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur, die die Landeshauptstadt mit den ländlichen Regionen verbindet. 

Denn der Individualverkehr stößt mehr und mehr an seine Grenzen. Das liegt zu einem Großteil an der Bevölkerungsdynamik im immer größer werdenden Einzugsgebiet, speziell im Flachgau und im Tennengau. In der Stellungnahme der WKS wird zur Untermauerung etwa der „Traffic Index“ von TomTom, Hersteller von Navigationssystemen, angeführt.

Dieser Index zeigt, dass 2019 Pendler durchschnittlich 83 Stunden im Stau gestanden sind. „Der Zeitverlust trifft aber nicht nur die rund 60.000 Arbeitspendler:innen, sondern auch den Wirtschaftsverkehr sowie das touristische Verkehrsaufkommen, und das führt zu großem volkswirtschaftlichem Schaden. Bereits die Verlängerung bis zum Mirabellplatz spart jährlich neun bis 13 Millionen Kfz-Kilometer und entlastet die Straßeninfrastruktur deutlich“, betont Fuchs.

Kernbereich der Stadt mit landesweiter Bedeutung

Durch die Verlängerung der Lokalbahn bis zum Mirabellplatz wird die Salzburger Neustadt. ein Kernbereich der Stadt Salzburg. besser mittels des öffentlichen Verkehrs erschlossen. In unmittelbarer Umgebung des Mirabellplatzes befinden sich Verwaltungssitze von Stadt und Land Salzburg, die Interessenvertretungen von Wirtschafts-, Arbeiter- und Landwirtschaftskammer sowie zahlreiche Bildungs- und Kultureinrichtungen und das Salzburger Kongresshaus. 

„Die im Zuge des S-Link-Projektes geplante Messebahn könnte das Kongresshaus in wenigen Fahrminuten mit dem Messezentrum verbinden. Die Verknüpfung der großen Ausstellungsflächen mit dem Kongresshaus im Herzen der Neustadt ermöglicht die Entwicklung völlig neuer Kongressformate“, ist Fuchs überzeugt.

Die Neustadt mit ihren 252 Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetrieben erwirtschaftet auf einer Verkaufsfläche von 18.875 Quadratmetern einen Umsatz von rund 93 Mill. € (Stand 2019). Sie ist also gemeinsam mit der fußläufig vom Mirabellplatz aus erreichbaren Altstadt ein dynamisches Handels- und Dienstleistungszentrum. Salzburg ist zudem ein beliebter Standort für internationale Headquarters. Für die Ansiedelung von Firmenzentralen ist jedoch eine gute verkehrstechnische Erreichbarkeit von vorrangiger Bedeutung. 

Der Tourismus ist für die Stadt Salzburg und den Zentralraum zusehends ein nicht mehr wegzudenkender Wirtschaftsfaktor. 2,63 Millionen Nächtigungen sowie geschätzte sieben bis acht Millionen Tagesgäste im Jahr 2022 sind ein eindrucksvoller Beweis dafür. Der Anteil des Tourismus am lokalen Bruttosozialprodukt liegt laut Schätzungen bei rund 15 bis 20%. Die insgesamt 180 Hotels und 800 Gastro­nomiebetriebe sorgen gemeinsam mit der Freizeitwirtschaft für ca. 10.000 Arbeitsplätze allein in der Stadt Salzburg. 

© S-Link Die geplante Messebahn verbindet in wenigen Fahrminuten das Messezentrum mit dem Kongresshaus. Das ermöglicht neue Veranstaltungsformate und kann helfen, touristische Verkehrsströme besser zu lenken.

Positive touristische Effekte zu erwarten

Summiert man die Übernachtungen der Bezirke Hallein und Salzburg Umgebung und des Landkreises Berchtesgadener Land, ergibt das jährlich rund acht Millionen Nächtigungen im Zentralraum. Die Stadt Salzburg übt als beliebte Tourismusdestination eine große Anziehungskraft aus, was die Verkehrsinfrastruktur an manchen Tagen überlastet. „Wir kennen die Situation bei Schlechtwetter im Sommer, wenn Touristen aus der Region die Stadt Salzburg besuchen möchten. Das führt meist zu Verkehrsstaus an den Einfallstraßen. Da könnte der S-Link mit der Messebahn eine deutliche Entlastung bringen“, erläutert der Experte für Wirtschafts- und Standortpolitik.

Impulse für regionale Wirtschaft 

Eine Studie des Economica-Instituts hat ergeben, dass bereits durch die kurze S-Link-Variante eine Gesamtnachfrage nach 2.133 Arbeitskräften und ein zusätzliches Steueraufkommen von 88 Mill. € entstehen wird. Dadurch werden zusätzliche Löhne und Gehälter in Höhe von 65,2 Mill. € in Salzburg ausgezahlt. Das Verkehrsprojekt wäre zudem ein wichtiger Impuls für die schwächelnde Bauwirtschaft. „Die Verlängerung der Lokalbahn wird den Salzburger:innen Vorteile in Bezug auf Umwelt, Verkehr, Wirtschafts- und Arbeitswelt bringen“, resümiert Wirtschaftspolitiker Fuchs.

⇒ Einsparung von 40.000 Kfz-Kilometern pro ­Werktag berechnet
⇒ Voraussichtliche Bruttowertschöpfung von 162,7 Mill. € für Gesamtösterreich und 116,7 Mill. € für das Land Salzburg
⇒ 2.000 zusätzliche ­Arbeitsplätze in der Region
(Quelle: S-Link)
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