Qualität im Tourismus nicht gefährden
Die Lage am Salzburger Tourismusarbeitsmarkt ist äußerst angespannt. Bereits jetzt ist das Drittstaaten-Saisonierkontingent samt möglicher Überschreitung völlig ausgereizt. 200 zusätzliche Anträge können nicht genehmigt werden. Und die Lage spitzt sich weiter zu.
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Die Beschäftigtenzahlen im Salzburger Tourismus steigen konstant. Ein Umstand, der sich auf deutliche Investitionen in die Qualität der Betriebe zurückführen lässt. Qualitätssteigerungen bei den angebotenen Dienstleistungen bedeuten für die heimischen Betriebe aber auch einen deutlich höheren Bedarf an Mitarbeiter:innen.
In Salzburg werden knapp 30.000 Personen in der Tourismuswirtschaft beschäftigt, wobei davon ausgegangen wird, dass rund 4.000 Stellen in der bevorstehenden Wintersaison nicht besetzt werden können.
Bis dato sind vom AMS rund 1.850 Drittstaaten-Saisonierkontingente für Salzburg vergeben worden. In den Spitzenmonaten der Wintersaison – sprich im Dezember, Jänner und Februar – darf das Kontingent in Höhe von 1.231 Plätzen zusätzlich um 50% überschritten werden. Doch diese Zusatzmöglichkeit ist für die Salzburger Tourismusbetriebe nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und zudem bereits vollkommen ausgeschöpft.
Bereits 200 offene Anträge
„Wir wissen aktuell von knapp 200 Anträgen, die aufgrund des bereits erschöpften Kontingents nicht genehmigungsfähig sein werden“, berichtet Spartenobmann Albert Ebner. Gerade in Zeiten, in denen sich die österreichische Volkswirtschaft in einer Rezession befinde, dürfe der Wirtschaftsmotor Tourismus nicht eingeschränkt werden. Vielmehr müsse seitens der Bundespolitik Impulse gesetzt werden, damit die Tourismuswirtschaft ihre volle Leistungsfähigkeit entfalte und ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand Österreichs beitragen könne, betont Ebner.
„Der zentrale Schlüssel dabei liegt in der Ausländerbeschäftigungspolitik. Wir benötigen Beschäftigungsmöglichkeiten für Drittstaatenangehörige überall dort, wo uns weder Einheimische noch Arbeitnehmer:innen aus den EU-Staaten zur Verfügung stehen“, fordert der Salzburger Tourismusobmann. „Unsere Nachbarländer Deutschland und Schweiz gehen diesen Weg bereits. Diesen Wettbewerbsnachteil gilt es zum Wohle der Tourismuswirtschaft und der gesamten Volkswirtschaft rasch zu beseitigen“, resümiert Ebner.