In der Nische liegt die Kraft
Oberhofer Stahlbau will sich in den kommenden Jahren verstärkt auf Spezialkonstruktionen konzentrieren. Das Pinzgauer Unternehmen verfügt in dieser Nische über viel Erfahrung und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
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Die Liste an Großaufträgen, die Oberhofer Stahlbau seit 2010 an Land ziehen konnte, ist lang. Gleich zwei spektakuläre Projekte wurden in Usbekistan verwirklicht. 2012 bekam das Unternehmen mit Sitz in Saalfelden den Zuschlag für die Überdachung und die Zugangstreppen des neuen Fußballstadions in der Hauptstadt Taschkent. 2018 lieferte Oberhofer für die "Humo Arena“, eine multifunktionale Eishalle mit 13.000 Sitzplätzen, die größte Stahlkonstruktion Zentralasiens.
Für Aufsehen sorgten die Pinzgauer auch mit dem sich selbst öffnenden Dach der Felsenreitschule, das ebenso mit dem Salzburger Handwerkspreis ausgezeichnet wurde wie der Museumssteg Angerlehner in Thalheim bei Wels (OÖ) und das Jakobskreuz auf der Tiroler Buchensteinwand, ein begehbares Gipfelkreuz mit einem Gewicht von 117 Tonnen.
Wellnesstempel gewann Stahlbaupreis
Den bislang letzten großen Coup landete Oberhofer Stahlbau mit der Konstruktion der neuen Wellnesslandschaft des Hotels Krallerhof in Leogang. Das "Atmosphere by Krallerhof“ gewann den österreichischen Stahlbaupreis 2023 in der Kategorie Hochbau. "Die Fertigungskompetenz ist in hohem Maße preiswürdig, kein Bauteil des Tragwerkes gleicht dem anderen. Die präzise Herstellung der gekrümmten Hauptträger stellte angesichts der geringen Maßtoleranzen eine besondere Herausforderung dar“, hieß es in der Begründung der Jury. "Für uns war dieser Preis der bisher größte Erfolg, weil wir uns gegen viele tolle und spektakuläre Projekte durchgesetzt haben, die von österreichischen Stahlbauern eingereicht wurden“, meint Michael Haslinger. Er führt seit März des Vorjahres gemeinsam mit Markus Wenger die Geschäfte von Oberhofer Stahlbau.
Das Know-how des Unternehmens sei vor allem dann gefragt, wenn es um nicht alltägliche und architektonisch herausfordernde Projekte gehe. "Wir wollen noch mehr in solche Speziallösungen hineingehen. Große Tonnagen für Standardlösungen zu produzieren ist dagegen keine Option, weil wir da preislich mit den großen Stahlbauern nicht mithalten können“, erklärt Haslinger. Das Kerngeschäft soll aber nicht vernachlässigt werden. "Aufträge aus der Region – etwa von den Liftgesellschaften – sind wichtig, weil sie für die notwendige Grundauslastung sorgen. Wir machen immerhin etwa ein Drittel unseres Umsatzes im Bundesland Salzburg.“
Aussichten sind vielversprechend
Die Auftragsbücher sind nach den schwierigen Corona-Jahren wieder gut gefüllt. Haslinger peilt für heuer einen Umsatz von 9 Mill. € an, 2024 soll er auf über 10 Mill. € steigen. "Ich bin optimistisch, weil drei Projekte im europäischen Ausland mit einem Volumen von jeweils über 1 Mill. € in der Pipeline sind. Hier sind die Gespräche schon recht weit gediehen.“ Aufträge aus Zentralasien seien hingegen erst wieder nach dem Ende des Ukraine-Kriegs zu erwarten, so Haslinger.