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Marktanalyse bestätigt den Nachteil von Mieter:innen

Der Fachverband Immobilien- und Vermögenstreuhänder gab beim ZT-Datenforum in Graz ein Monitoring in Auftrag, um bewerten zu können, wie sich das Bestellerprinzip auf den österreichischen Mietwohnungsmarkt auswirkt.

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Aktualisiert am 08.03.2024

Die erste qualifizierte Datenanalyse bestätigt, dass sich Mieter:innen nichts  ersparen: „Wir waren immer gegen das Bestellerprinzip, denn nur qualifizierte Makler gewährleisten die rechtssichere Abwicklung von Geschäften im durchaus unüberschaubaren Mietsektor“, bekräftigt Roman Oberndorfer, Obmann der Fachgruppe Immobilien und Vermögenstreuhänder Salzburg.


© Franz Neumayr „Die fehlende Beratung durch Makler:innen kommt Mietern teuer zu stehen“, betont Roman Oberndorfer, Obmann der Fachgruppe Immobilien und Vermögenstreuhänder Salzburg.


20%-iger Einbruch bei Mietwohnungsanzeigen

Die Anzahl an Inseraten am Mietwohnungsmarkt Österreich erlebte nach Einführung des Bestellerprinzips einen dramatischen Einbruch um 20%. Speziell in Salzburg zeigt sich seit Einführung des Bestellerprinzips ein deutlicher Rückgang gewerblicher Anzeigen von 1.400 auf ca. 1.000 angebotene Mietwohnungen pro Quartal. Aufgrund der Nachfrage sind die Angebote im Durchschnitt auch bereits nach 20 Tagen wieder offline. 

Eigentümer vermarkten zunehmend ohne das Beiziehen konzessionierter Makler. Während die Nachfrage nach Mietwohnungen kontinuierlich steigt, kommen Angebote auf den Markt, die vorab nicht von fachlich qualifizierten Maklern geprüft wurden. Mieter:innen wie Vermieter:innen sind damit am Markt und bei Vertragsabschluss vollkommen auf sich alleine gestellt. „Hier wird an der falschen Stelle gespart“, sagt Christian Schnellinger, Berufsgruppensprecher der Salzburger Immobilienmakler.

 „Selbst Mieter:innen zu suchen, sich im Bekanntenkreis oder bei Vormieter:innen umzuhören, bringt Unsicherheiten und Konfliktpotenzial mit sich“, ergänzt Schnellinger. Erfolge die Vermietung nicht sorgfältig genug, sind Vermieter:innen oft mit schwierigen Situationen konfrontiert: Mietnomaden, Mieter:innen, die die Hausregeln nicht beachten, Konflikte mit Nachbar:innen oder Zahlungsausfälle seien nur einige Beispiele.

Ohne Makler:innen teurere Nettomieten

Es zeigt sich, dass private Anbieter:innen, die ihre Wohnungen selbst vermarkten,  die Nettomieten zunehmend höher bemessen. Deshalb ist ein Anstieg der Nettomietpreise bei Objekten, die von Eigentümer:innen selbst vermarktet werden, bundesweit sichtbar. „Die fehlende Beratung durch Makler:innen kommt Mieter teuer zu stehen“, betont Oberndorfer. „Nicht nur, was den marktgerechten Mietzins betrifft. Die Beauftragung eines Maklers bei der Wohnungssuche spart Zeit und Geld und sichert dem Immobiliensuchenden ein umfassendes und professionelles Service: vom Erstkontakt, über den Vertragsabschluss bis hin zur Schlüsselübergabe.“

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Foto 1: Die Beauftragung eines Maklers bei der Wohnungssuche spart Zeit und Geld und sichert dem Immobiliensuchenden ein umfassendes und professionelles Service: vom Erstkontakt, über den Vertragsabschluss bis hin zur Schlüsselübergabe. / © MrAshi - stock.adobe.com

Foto 2: „Die fehlende Beratung durch Makler:innen kommt Mietern teuer zu stehen“, betont Oberndorfer. / © Franz Neumayr