Stefan Wochinz schuf in 30 Jahren ein Imbiss- und Catering-Imperium.
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Langjährige Liebe zur Geflügelküche

Vor 30 Jahren eröffnete der gebürtige Lungauer Stefan Wochinz seine erste Grillhendl-Station vor dem CSC-Einkaufszentrum in Tamsweg. Heute betreibt er in ganz Österreich 20 Grillstationen.

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Aktualisiert am 10.10.2023

„Die Geschäftsidee stammt von einem väterlichen Freund, der mir vorgeschlagen hat, vor seinem Einkaufszentrum einen Grillhendl-Stand aufzubauen. Zunächst war ich von diesem Plan nicht begeistert, weil ich aus der gehobenen Gastronomie komme. Schlussendlich habe ich es dann trotzdem gemacht, und auch bald gemerkt, dass diese Geschäftsidee von den Menschen, die Grillhendl mögen, gut angenommen wurde“, erzählt Wochinz.


Gesunde Ernährung

Seine Liebe zur Geflügelküche begann aber bereits nach dem Abschluss seiner Koch-Kellner-Lehre, die er im Parkhotel Pörtschach in Kärnten absolviert hat.

„Als Sportler liebe ich es, mich gesund zu ernähren. Deshalb liebe ich Geflügelgerichte und insbesondere das Grillhendl, weil es eiweißreich und die Zubereitung fettarm ist und es wenig Kalorien hat“, betont der Hendlkönig.

Seine erste Grillhendl-Station betrieb Wochinz parallel zu einer Pizzeria, die er im Kellergeschoß des Einkaufszentrums führte. Aufgrund des großen Erfolges eröffnete Wochinz bald weitere Grillhendl-Stationen.

„Nach und nach haben wir geschaut, das Image unserer Grillhendl-Stände zu verbessern, indem wir fixe Imbiss-Kioske entwickelten. Diese brachten nicht nur den Vorteil, dass die Waren dort direkt von unseren Lieferant:innen angeliefert und gekühlt werden können, sondern bedeutet auch eine Aufwertung des Arbeitsplatzes“, schildert Wochinz. Auch das Sortiment ist dadurch breiter geworden. Mittlerweile können die Kund:innen aus circa 17 Gerichten auswählen. Pro Imbiss-Kiosk arbeiten meistens zwei Mitarbeiter:innen, an drei Tagen zu je 30 Stunden. „Wir haben vor allem Frauen und Wiedereinsteiger:innen reiferen Alters beschäftigt“, berichtet Wochinz. „Da forcieren wir die Generation 50+.“

Stefan Wochinz hat in Summe an die 20 Grillhendl-Kioske in Österreich etabliert.
© WKS/Holitzky Stefan Wochinz hat in Summe an die 20 Grillhendl-Kioske in Österreich etabliert.

Generell sei es aber schwer, Mitarbeiter:innen zu finden. In Summe beschäftigt der Lungauer Unternehmer an die 80 Mirtarbeiter:innen. Von der Zentrale am Hauptstandort in Tamsweg wird vom Einkauf bis hin zum Personal und der Buchhaltung samt Controlling alles gesteuert.

Neben diesen fixen Kiosken betreibt Wochinz nach wie vor auch mobile Wägen, mit denen er auf Bierzelt-Festen on tour im Pinzgau, Lungau oder Pongau unterwegs ist. Damit seine Geschäftsidee aufgeht, braucht es eine gut funktionierende Logistik mit einer starken Bürozentrale, welche die ganzen Bestellungen und auch den Einkauf der zu verarbeitenden Lebensmittel koordiniert.

Österreichische Produkte

Verarbeitet werden ausschließlich österreichische Produkte. „Wir haben einen Metzger im Lungau, der unsere Kioske mit sämtlichen Wurstwaren beliefert. Aus Oberösterreich beziehen wir die Grillhühner. Neben den klassischen Grillhendln finden sich auch Gerichte wie das Wienerschnitzel, das Bosna, der Leberkäse, gegrillte Käsekrainer oder Faschierte Laibchen auf der Karte. Die Salate sowie Beilagen werden von den vegetarischen Gästen gerne konsumiert.

Um den Trend eines gesunden Lifestyles nachzukommen, hat Wochinz es auch mit Fleischersatz-Produkten wie vegetarischen Würsteln versucht. „Bei den Kund:innen sind diese bis dato aber noch nicht gut angekommen“, berichtet Wochinz.

Um über 30 Jahre hinweg am Erfolg festzuhalten, brauche es vor allem Durchhaltevermögen und den Blick nach vorne gerichtet, erzählt der Vollblutunternehmer.

Die hohen Energiepreise sind aktuell eine große Herausforderung. „Diese werden zum Spießrutenlauf, da wir die Erhöhungen nicht 1:1 auf unsere Produktpreise aufschlagen können“, informiert Wochinz. Letztere haben sich nur minimal erhöht, da er die Situation der Kund:innen auch mitberücksichtigt. Aktuell kostet ein halbes Grillhendl mit Beilage € 9,40. Mit den Cateringleistungen bedient Wochinz sowohl kleinere Feste als auch große Bierzelte bis zu 5.000 Personen.

Im Management wird der 54-Jährige von seiner Frau unterstützt. Ein Team an „wiffen Köpfen“ zählt zur Stamm-Mannschaft, die insbesondere an den Wochenenden bei Zeltfesten zum Einsatz kommt.

„Die stehen eisern hinter mir und hinter dem Unternehmen“, schildert Wochinz, für den eine 60-Stunden-Woche keine Seltenheit ist.