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Konjunkturmotor Bau muss wieder anspringen

Die Salzburger Bauwirtschaft rechnet für kommendes Jahr wieder mit einem leichten Wachstum. Um den Wirtschaftsmotor längerfristig am Laufen zu halten, muss die Politik weitgehende Reformen speziell in den Bereichen Bürokratie und Lohnnebenkosten angehen.

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Aktualisiert am 06.12.2024

In Salzburg ist das Bauvolumen seit 2018 laufend gestiegen und erreichte 2022 einen Rekordwert von 2,1 Mrd. €. Die rückläufige Entwicklung im vergangenen sowie im heurigen Jahr haben das Ende dieser Hochkonjunkturphase markiert. Das Bauvolumen in Salzburg ist heuer um 5,4% auf unter 2 Mrd. € gesunken. Aufgrund der aktuellen Steigerung bei den vorbereitenden Baumaßnahmen (plus 2,6%) wird für 2025 wieder mit einer leichten Aufwärtsentwicklung gerechnet. 

„Während wir im Tiefbau 2023 noch ein Plus von 3% verzeichnen konnten, ist es heuer ein Minus von 7,3% geworden. Beim Hochbau waren wir bereits 2023 mit 5,8% im Minus. Heuer hat der Rückgang 6,4% betragen“, erläuterte Peter Dertnig, Innungsmeister des Salzburger Baugewerbes, die aktuelle Statistik von Baugewerbe und Bauindustrie beim gestrigen Baugipfel in der BAUAkademie Salzburg.  

Für das kommende Jahr stimme vor allem das Plus bei den vorbereitenden Baumaßnahmen sowie das angekündigte Auslaufen der KIM-Verordnung positiv. „Das Kippen dieser restriktiven Kreditvergaberegelung war längst überfällig. Wir rechnen daher, dass der Eigentumswohnbau mittelfristig wieder ins Plus drehen wird“, betonte Dertnig. Eine wichtige Stütze für die heimische Bauwirtschaft sei in den vergangenen Jahren der Sanierungsbereich gewesen. Hier wird auch im kommenden Jahr mit einem zweistelligen Wachstum gerechnet. Auch aus dem Tourismus sowie dem gewerblichen Bereich kommen laut Dertnig deutlich positive Signale. 

Standort wieder konkurrenzfähig machen

Damit die Unternehmen auch längerfristig wettbewerbsfähig bleiben können, forderte WKS-Präsident Peter Buchmüller dringend Reformen durch die Politik ein: „Die Wirtschaft wird vor allem durch exorbitante Lohnkosten sowie eine überbordende Bürokratie belastet. Hier muss eine neue Regierung dringend den Hebel ansetzen, um den Standort Österreich wieder konkurrenzfähig zu machen.“ 

Die wesentlichen Eckpunkte der neuen Wohnbauförderung in Salzburg wurden von Landesrat Martin Zauner präsentiert: „Wir haben uns bei der Neuaufstellung vor allem um Vereinfachungen bemüht. Denn viele Vorschriften im Baurecht sind bereits zu komplex“, sagte Zauner. Die Wohnbauförderung allein werde allerdings nicht den großen Impuls leisten können. „Wir haben ein ganzes Maßnahmenpaket für die Bauwirtschaft vorbereitet, das von einer Verschlankung des Normenwesens über Vereinfachungen im Baurecht bis zu einer Mobilisierung von neuem Bauland über die Raumordnung reicht.“ 

Gemeindeverband-Vizepräsident Wolfgang Wagner nahm zur prekären Finanzlage vieler Salzburger Gemeinden Stellung: „Wir stehen in naher Zukunft vor der Situation, dass die Hälfte der Gemeinden zu Ausgleichsgemeinden werden.“ Aufgrund enorm gestiegener Kosten etwa in der Alten- oder Jugendbetreuung seien hier kaum mehr Investitionen in neue Baumaßnahmen möglich. „Hier muss der Bund dringend den Finanzausgleichsschlüssel ändern und den Gemeinden wieder mehr Geld zukommen lassen.“ Denn sonst drohe dieser wichtige Auftraggeber vor allem für die regionale Bauwirtschaft wegzubrechen. 

LAbg. Wolfgang Mayer, der in Vertretung von LH-Stv. Stefan Schnöll zur Veranstaltung gekommen war, kündigte das größte Bau-Investitionspaket des Landes seit 1945 an: „Gemeinsam mit der Salzburg AG werden wir im kommenden Jahr über 1 Mrd. € investieren. Und das vom öffentlichen Verkehr bis zum Straßenbau.“ Dieses antizyklische Investitionspaket sei vor allem deshalb möglich, weil das Land seit 2010 konsequent gespart und den Schuldenstand auf die Hälfte reduziert habe.  


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Foto 1: Beim Salzburger Baugipfel 2024 (v. l.): Gewerbe-Spartenobmann Josef Mikl, WKS-Direktor-Stv. Gerd Raspotnig, Landesrat Martin Zauner, LAbg. Wolfgang Mayer, Industrie-Spartengeschäftsführerin Anita Wautischer, Bau-Innungsmeister Peter Dertnig, WKS-Präsident Peter Buchmüller, Bau-Innungsgeschäftsführer Karl Scheliesssnig und Gemeindeverband-Vizepräsident Wolfgang Wagner.