
Software aus Salzburg steuert Logistik für Einwegpfand
Iovavum hat mit seiner Transportmanagement-Software Log-O nicht nur große Speditionen und Logistikunternehmen überzeugt.
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Der bislang letzte Großauftrag ist der Iovavum Business Software GmbH nicht in den Schoß gefallen. "Die Ausschreibung durch Recycling Pfand Österreich erfolgte nach dem Vergaberecht und wurde von einer Top-Anwaltskanzlei geleitet. Deshalb war die Aufbereitung der benötigten Unterlagen sehr aufwendig“, schildert Robert Kienberger, der gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig die Geschäfte von Iovavum führt.
Die Salzburger Softwareschmiede konnte sich schließlich nach einer knapp einjährigen Ausschreibungsphase gegen mehrere große Mitbewerber durchsetzen. Iovavum erhielt den alleinigen Zuschlag für die logistische Abwicklung des Einwegpfandsystems für Plastikflaschen und Getränkedosen, das zu Jahresbeginn eingeführt würde.

Das Auftragsvolumen beläuft sich auf knapp 450.000 €, bei der Umsetzung sind auch die Schwesterfirma Solution For Logistics sowie das Vorarlberger Partnerunternehmen Vision-Flow mit an Bord. "Es geht zum einen um die komplette logistische Steuerung, die von den Leergutautomaten in den Geschäften bis zur Pressanlage reicht. Zum anderen laufen auch das Auftragsmanagement und die Abrechnung über unsere Planungssoftware Log-O“, erklärt Kienberger. "Darüber hinaus berechnen wir, wie viele Getränkedosen und -flaschen bei den einzelnen Abgabestellen anfallen werden. Recycling Pfand Österreich geht von jährlich etwa 2,2 Milliarden Gebinden aus. Pro Tag müssen rund 18.000 Säcke von mehreren tausend Sammelstellen abgeholt werden.“
Folgeaufträge winken
Das Einwegpfand sei problemlos angelaufen, meint Kienberger: "Es gibt etliche Länder, die ebenfalls mit einer Einführung liebäugeln und sich das gelungene Beispiel Österreich sehr genau anschauen. Hier werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit neue Chancen für unser Unternehmen ergeben.“
Log-O habe sich international gut etabliert. "Mit flexiblen Features wie zum Beispiel der Workflowengine kann jeder beliebige Logistikprozess unterstützt, abgebildet und automatisiert werden. Dieses Alleinstellungsmerkmal unterscheidet uns von allen Mitbewerbern im In- und Ausland.“

Zu den Kunden von Iovavum zählen etwa die Schweizer Post, die Salzburger Spedition Lagermax oder Cargo Line, eines der größten Stückgutnetzwerke in Europa. Mehr als 70% der Umsatzerlöse werden im DACH-Raum erwirtschaftet, der Inlandsanteil liegt bei rund 20%. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete das Unternehmen erstmals einen Umsatz von über 1 Mill. €. "Das Wachstum betrug in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 20 und 30%“, sagt Kienberger. "Jetzt gehen wir daran, das Projektgeschäft zu unserer Schwesterfirma Solution For Logistics zu verlagern und uns mehr auf die Lizenzeinnahmen zu konzentrieren.“ An den Wachstumsraten werde sich voraussichtlich nichts ändern. "Der Logistikmarkt in Europa ist riesengroß, hier gibt es noch genug Potenzial.“ Eine Expansion in die USA sei dagegen derzeit kein Thema. "Das ist momentan aus politischen Gründen zu riskant“, meint Kienberger.