Hohe Gründerdynamik in Salzburg
2023 wurde mit 2.320 Neugründer:innen das zweithöchste Ergebnis in der Salzburger Gründergeschichte verzeichnet.
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Österreichweit wurden 2023 insgesamt 40.670 Unternehmen neu gegründet. Der Wille, sich selbstständig zu machen, ist auch in Salzburg stark zu spüren. 2023 wurde mit 2.320 Neugründer:innen das zweithöchste Ergebnis in der Salzburger Gründergeschichte verzeichnet. Die Steigerung zum Jahr 2022 beträgt damit 5%. Auch der Frauenanteil ist in Salzburg mit 44,8% erneut beachtlich.
Neun Unternehmen pro Werktag gegründet
Der Drang zum Unternehmertum ist in Salzburg stark ausgeprägt. 2023 wurden jeden Werktag neun Unternehmen gegründet. „Wir freuen uns über die rege Gründertätigkeit. Die vergangenen Krisen haben Lücken hinterlassen, die nun besetzt werden. Neue Trends und Entwicklungen erzeugen den Bedarf nach neuen Lösungsanbietern“, sagt KommR Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg. Das sehe man im Bereich der Digitalisierung, wo die Zahl der Internethändler deutlich gestiegen ist, aber auch bei den externen Dienstleister:innen in der Werbung- und Marktkommunikation bzw. im IT-Bereich. Auch Elektrotechniker:innen sind wegen des Booms von PV-Anlagen sehr gefragt. In Zeiten des Lockdowns und der Kurzarbeit haben aber zudem viele Lust bekommen, ihre handwerklichen Fertigkeiten in ein Geschäftsmodell zu verpacken. Durch Krisenzeiten wurden zuletzt aber auch persönliche Dienstleister vermehrt in Anspruch genommen.
Viele junge und ältere Gründer:innen
Auffallend ist, dass 2023 die Anzahl der Gründer:innen unter 20 zugenommen hat. „Das ist die Gruppe an Menschen, die mit der Digitalisierung aufgewachsen ist. Aber auch die Anzahl der Jungunternehmer:innen über 60 ist deutlich gestiegen. Diese Gruppe will weiter aktiv sein und vor allem ihre Erfahrung anbieten“, betont der WKS-Präsident. Während österreichweit 2023 ein neuer Rekord bei den weiblichen Gründungen festgestellt wurde, wonach fast die Hälfte aller neuen Unternehmen Frauen gründeten, zeigt sich auch in Salzburg, dass Gründen zunehmend weiblich wird: So beträgt der Frauenanteil hier immerhin 44,8%. Das Durchschnittsalter der Neugründer:innen betrug 2023 österreichweit 38 Jahre und in Salzburg 37,4 Jahre. Motive für die Unternehmensgründung waren zu über 80% der Wunsch, Verantwortung im eigenen Unternehmen einzubringen. 77% gaben an, in der Zeit- und Lebensgestaltung flexibler sein zu wollen und 75% sind lieber ihr eigener Chef.
Beliebte Branchen
Im Spartenvergleich dominiert in Salzburg laut aktueller Gründerstatistik die Sparte Gewerbe & Handwerk mit 47% aller Gründungen. Den zweithöchsten Anteil verzeichnete die Sparte Handel mit 23%, gefolgt von Information und Consulting mit 16%. Weitere 9,5% der Gründungen entfielen auf die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft und 5% auf die Sparte Transport und Verkehr.
Vom Patienten zum Therapeuten
Einer der Salzburger Neugründer ist der ehemalige Fußballer und Fußballtrainer Rene Aufhauser, der sich seit vergangenen Oktober als APM-Therapeut in der Stadt Salzburg selbstständig gemacht hat. APM bedeutet Akupunkt-Massage nach Penzel. Darunter versteht man ein ganzheitliches Behandlungsprinzip, das auf den Grundlagen der Akupunkturlehre aufgebaut ist. Dabei werden im Gegensatz zur Akupunktur keine Nadeln verwendet, sondern Meridiane mit einem Metallstäbchen stimuliert.
Aufhauser war 18 Jahre Profi-Fußballer (Austria Salzburg, GAK, Red Bull Salzburg, LASK und FC Liefering) und anschließend sieben Jahre als Fußball-Trainer (Red Bull Salzburg, FC Liefering) tätig. „Den Entschluss, mich als APM-Therapeut selbstständig zu machen, fasste ich im Laufe meiner beruflich bedingten Auszeit. Ich lernte die Methode der APM-Therapie vor 15 Jahren während meiner aktiven Karriere als Profi-Fußballer kennen und war von der Wirkungsweise zuerst positiv überrascht und danach begeistert. Die APM-Massage nach Penzel hatte einen großen Anteil, dass ich meine Karriere bis ins Alter von 38 Jahren verletzungsfrei genießen konnte und von lästigen Muskel-Verletzungen, Störungen des Bewegungsapparates und anderen Wehwehchen verschont wurde“, erzählt Aufhauser, der auf seinem Weg in die Selbstständigkeit tatkräftig vom WKS-Gründerservice unterstützt wurde.
Wichtiges Fundament: Intensive Beratung
Wie sich zeigt, ist der Trend zur Selbstständigkeit auch nachhaltig: Nach drei Jahren sind noch drei Viertel der Gründer:innen auf dem Markt, nach fünf Jahren noch zwei Drittel. Zu berücksichtigen ist, dass die Übergänge zwischen selbstständiger und unselbstständiger Erwerbstätigkeit immer fließender werden. „Um Unternehmen nachhaltig beim Start zu begleiten, braucht es individuelle Beratungen, in denen alle Bereiche für einen erfolgreichen Einstieg in den Markt enthalten sind“, schildert Mag. Peter Kober, der Leiter des WKS-Gründerservice und ergänzt: „Und es braucht weitere externe Experten, die in Spezialbereichen noch für den Feinschliff sorgen. Diese sehen wir in der Planrechnung, im Wissen um Buchhaltung und Steuern, im Risikomanagement und im Marketing. Diese Folgeberatungen sind, wie alle weiteren Angebote, kostenlos.“ Darüber hinaus werden zweimal im Jahr Gründer- und Unternehmertrainings organisiert, bei denen Top-Experten referieren und es viel Platz zum Netzwerken gibt. Die nächsten Termine sind am 5. und 12. April in der WK Salzburg geplant.
Weitere Infos unter: http://www.gruenderservice.at
WKS-Gründerservice - 2023
- 2.320 Gründungen
- pro Werktag werden neun Unternehmen gegründet
- 44,8% der Jungunternehmer sind Frauen
- Gründer:innen sind im Schnitt 37,4 Jahre alt
Bilddownload:
Foto: Ex-Fußball-Profi Rene Aufhauser hat sich jetzt der APM-Therapie verschrieben. Auf dem Schritt zur Gründung eines eigenen Unternehmens half Peter Kober, der Leiter des WKS-Gründerservice (links). (WKS/ wildbild)