Höhere Ortstaxe ist keine Lösung
Eine massive Anhebung der Ortstaxe ist nach Ansicht der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Salzburg kein probates Mittel, um Lenkungsmaßnahmen für Tagestouristen zu erreichen und deren Wertschöpfung pro Kopf zu erhöhen.
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Fachgruppenobmann KommR Georg Imlauer tritt für Lenkungsmaßnahmen gegen die überbordende Zahl an Tagestouristen ein, die vor allem in den Sommermonaten in die Stadt Salzburg strömen. Aber: „Es kann nicht sein, dass aus Bequemlichkeit die Nächtigungs-Touristen, die ohnedies viel Geld in der Stadt ausgeben, zusätzlich abkassiert werden.“
Imlauer tritt dafür ein, anstatt die Ortstaxe zu erhöhen zum Beispiel auch bei den Bustagestouristen anzusetzen. „Es wäre ein Leichtes, die Gebühr für Reisebusse anzuheben und Zeitslots nur mehr für die Dauer von mindestens vier Stunden zu vergeben. So könnte man auch eine höhere Wertschöpfung erzielen.“
Der Fachgruppenobmann räumt ein, dass es auch Qualitätstouristen gebe, die mit dem Bus anreisen und in der Landeshauptstadt übernachten. Den in einem Zeitungsartikel genannten Anteil von 40% könne er allerdings nicht nachvollziehen: „Es sind wesentlich weniger, außer man zählt die sogenannten Speckgürtelgemeinden wie Wals-Siezenheim dazu.“
Um die Wertschöpfung pro Kopf zu steigern, schlägt Imlauer vor, Touristenattraktionen, die im Besitz von Stadt, Land oder Bund stehen, wie die Festung Hohensalzburg oder die Salzburger Residenz, mit einem Tourismuseuro zu belegen. Dieser könnte auch beim Kauf der Salzburg Card sowie bei Eintritten in das Paracelsusbad, das ohnehin über die städtische Tourismus Salzburg GmbH (TSG) und die Ortstaxe finanziert werde, eingehoben werden. „Das hätte den Vorteil, dass die Touristen, welche die Attraktionen nutzen, auch direkt dafür zahlen und nicht die Betreiber.“
Der Gemeinderat der Stadt Salzburg habe sich im Tourismuskonzept 2025 zum Qualitätstourismus bekannt. „Dazu gehören auch Lenkungsmaßnahmen für die Tagestouristen, die nun endlich umgesetzt werden müssen“, fordert Imlauer. „Das würde bei zwölf Millionen Tagestouristen wesentlich mehr bringen als bei drei Millionen Nächtigungsgästen, die gar nicht das Problem sind.“