Gründerzahlen: zweithöchstes Ergebnis in der Geschichte
1.223 Personen (ohne selbstständige Personenbetreuer) haben im 1. Halbjahr 2023 in Salzburg ein Unternehmen gegründet. Damit konnte nach dem Allzeithoch 2021 (mit 1.359 Gründungen) das zweithöchste Halbjahres-Ergebnis seit Beginn erzielt werden.
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Der Gründerwille ist in Salzburg nach wie vor sehr ausgeprägt. „Besonders stark vertreten sind bei den Jungunternehmer:innen der Versandhandel, IT-Dienstleister:innen, die Unternehmensberatung, Werbung und Marktkommunikation sowie der Direktvertrieb“, bestätigt Mag. Peter Kober, Leiter des WKS-Gründerservice. Aber auch die Schädlingsbekämpfung ist ein durchaus ertragreicher Bereich für Selbstständige. Das zeigt das Beispiel von Mst. Gerald Götzendorfer, einer der Salzburger Neugründer. Er hat sich mit seinem Unternehmen „Kammerjäger Nr. 1“ auf die Bekämpfung von Schädlingen aller Art – von Holzwürmern in Dachstühlen bis hin zu Bettwanzen in Hotels oder Privathaushalten - spezialisiert. Dank seiner siebenjährigen Erfahrung in einem einschlägigen Unternehmen und den erforderlichen Prüfungen und Zertifizierungen ist für ihn nur die Selbstständigkeit neu. „Gerade in meinem Bereich sind neben dem besonderen Know-how auch einige spezielle technische Geräte notwendig. Denn mit Hausmitteln alleine lassen sich viele dieser lästigen und auch gefährlichen Ungeziefer kaum bekämpfen“, erläutert Götzendorfer.
Die meisten Neugründungen hat es in Salzburg im 1. Halbjahr in der Sparte Gewerbe und Handwerk (41,2%) gegeben, gefolgt von Gründer:innen im Handel (26,1%), in Information und Consulting (19%) und Tourismus und Freizeitwirtschaft (8%). Demgegenüber gab es weniger Gründungen im Industriebereich.
Gründer:innen werden immer jünger
Tendenziell werden die Gründer:innen in Salzburg auch immer jünger: Knapp ein Drittel (29,9%) sind mittlerweile zwischen 20 und 30 Jahren. 34% zwischen 30 und 40 Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 36,3 Jahre. Die beliebteste Rechtsform sind Einzelunternehmen geblieben. Der Anteil der GmbH ist leicht gesunken.
Die Entscheidung, eine eigene Firma zu gründen, beruht den Angaben zufolge nach wie vor überwiegend auf dem Wunsch, sein eigener Chef zu sein (70,8%). Auch das immer da gewesene Verlangen nach der beruflichen Selbstständigkeit gehörten zu den Hauptmotiven der Gründer:innen. Vielfach geschätzt werde auch die flexible Zeit- und Lebensgestaltung (70,2%). 62,3% machen sich laut WKÖ-Erhebung selbstständig, um mehr Verantwortung im eigenen Unternehmen übernehmen zu können.
Gründerberatung wirkt
2022 wurden im WKS-Gründerservice 2.181 Personen beraten, die sich mit wichtigen Informationen zum Thema Selbstständigkeit eindeckten. 2021 waren es noch 2.020 Personen. Und die Gründungsberatungen zahlen sich aus, denn nach drei Jahren existieren noch 80% der Unternehmen, nach fünf Jahren noch 68%. „Das Gründerservice setzt nicht auf Rekorde, sondern vor allem auf nachhaltige Gründungen. Darum ist die rechtzeitige Planung mit Hilfe von Expert:innen enorm wichtig. Für Spezialthemen werden auch externe Profis zugekauft und den Gründer:innen kostenlos zur Seite gestellt“, betont Kober.#heading_
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Bild 1: Einer der Salzburger Gründer:innen ist Gerald Götzendorfer, der sich heuer mit seiner Firma „Kammerjäger Nr. 1“ selbstständig gemacht hat.