© Salzburg AG

Gratis-Öffis für Gäste sind nicht umsetzbar

Der Salzburger Landtag hat gestern den umstrittenen Mobilitätsbeitrag für Nächtigungsgäste beschlossen. An der ablehnenden Haltung der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS ändert sich dadurch nichts.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 14.09.2024

Der Mobilitätsbeitrag wird am 1. Mai 2025 eingeführt und soll bis Mai 2027 von 50 Cent auf 1,10 € pro Gast und Übernachtung steigen. Im Gegenzug dürfen Nächtigungsgäste alle öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland Salzburg gratis benutzen. „Derzeit ist völlig ungeklärt, wie die Öffi-Freifahrt für Touristen in der Praxis umgesetzt werden soll“, kritisiert KommR Albert Ebner, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS. „Es gibt weder eine Durchführungsverordnung noch entsprechende Richtlinien und auch keinen zivilrechtlichen Vertrag. Die technischen Voraussetzungen sind nicht gegeben und es gibt massive datenschutzrechtliche Bedenken, weil Meldedaten von Gästen nicht an den Verkehrsverbund weitergegeben werden dürfen“, zählt Ebner auf.

Solange nicht alle Details geklärt sind, rat der Spartenobmann den Tourismusbetrieben ab, sich an der Umsetzung der Gratis-Öffi-Nutzung für Gäste zu beteiligen bzw. diese zu bewerben. „Wir erwarten vom Land und vom Verkehrsverbund, dass sie eine Clearingstelle einrichten, die dafür sorgt, dass die Touristen zu ihren Freifahrtscheinen kommen“, sagt Ebner, der weiterhin kein Verständnis für die Vorgangsweise des Landes hat. „Man hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht und weder die Tourismusverbände noch die Hotellerie eingebunden. Es ist auch nicht einzusehen, warum Gäste zur Kasse gebeten werden sollen, um Mikro-ÖVs oder eine Taktverdichtung im Netz des Verkehrsverbundes querzufinanzieren“, kritisiert der Spartenobmann.