WKS/Kolarik
© WKS/Kolarik

Großes Interesse am ersten Sicherheitsfachkrafttag

Mehr als 100 Sicherheitsfachkräfte aus Salzburger Betrieben kamen zur Premiere des von der AUVA, dem Verband der Österreichischen Sicherheits-Experten (VÖSI) und der WKS veranstalteten Sicherheitsfachkrafttag. Am Programm standen Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Experteninfos zu aktuellen Entwicklungen. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 24.04.2025

Der Sicherheitsfachkraft-Tag ist eine neue Plattform für fachlichen Austausch und Weiterbildung rund um Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Mehr als 100 Sicherheitsfachkräfte und betriebliche Verantwortungsträger nutzten die Gelegenheit, um sich mit Expertinnen und Experten der AUVA, des Arbeitsinspektorats und des VÖSI über aktuelle Themen und Herausforderungen im Bereich Arbeitnehmerschutz zu informieren. Das große Interesse unterstreicht den hohen Stellenwert, den das Thema Arbeitsschutz in den Salzburger Unternehmen einnimmt. „Die Betriebe nehmen den Schutz am Arbeitsplatz sehr ernst, weil ihnen gesunde, zufriedene und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig sind. Allerdings ist das auch ein Bereich, der viel Bürokratieaufwand erzeugt, den man durchforsten sollte, ohne dass das zu Abstrichen bei der Sicherheit führt“, stellte WKS-Direktor-Stv. Gerd Raspotnig klar. Er ist auch neuer Vorsitzender des AUVA-Landesstellenausschusses.

Digitalisierung soll Unternehmen entlasten

Österreich sei ein Land, das die internationalen Arbeitsschutzgesetze sehr streng umsetze, meinte Herbert Koutny, Direktor der AUVA-Landesstelle. „Wir sehen uns in den vergangenen Jahren mit einer Flut von Richtlinien und Normen konfrontiert. Im Bereich Dokumentation sehen wir klaren Bedarf an Verschlankung. Mit digitalen Lösungen, etwa in Form einfacher, standardisierter Formulare, sollte es gelingen, Prozesse effizienter gestalten und Unternehmen spürbar entlasten“, ist Koutny überzeugt.

Das Arbeitsinspektorat Salzburg informierte über Neuerungen beim Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Franz Stefl erläuterte die Schwerpunkte der aktuellen Aufsichtstätigkeit: Gefahrstoffe, UV-Belastung, Hitzearbeitsplätze sowie Sicherheitsmaßnahmen im Büroalltag. „Wir sehen, dass viele Betriebe sehr verantwortungsvoll agieren – gleichzeitig gibt es immer wieder neue Herausforderungen, denen wir gemeinsam begegnen müssen.“

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf dem richtigen Umgang mit Arbeitsunfällen. Johannes Sturn von der AUVA betonte die Bedeutung einer strukturierten Analyse: „Ein Unfall ist immer ein Einschnitt – aber auch eine Chance, daraus zu lernen. Ziel ist es, nicht nur offensichtliche Ursachen zu erkennen, sondern auch die tieferliegenden Faktoren zu analysieren und daraus nachhaltige Verbesserungen abzuleiten.“

Zum Abschluss widmete sich Irene Lanner, Arbeitspsychologin bei der AUVA, einem zunehmend relevanten Thema: Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz. Besonders im Gesundheits- und Sozialbereich sei laut der Expertin ein deutlicher Anstieg zu beobachten. „Prävention beginnt mit Aufmerksamkeit, guter Organisation und sensibler Kommunikation – dafür braucht es klare Strukturen und Vertrauenspersonen im Betrieb“, empfahl Lanner. Aufgrund des großen Interesses wird die Veranstaltung im kommenden Jahr fortgesetzt.  

BU: Beim Sicherheitsfachkrafttag (v. l.): Lorenz Huber, Leiter des WKS-Bereichs Sozial- und Arbeitsrecht, AUVA-Landesdirektor Herbert Koutny, WKS-Direktor-Stv. Gerd Raspotnig, Vorsitzender des AUVA-Landesstellenausschusses, und Sophia Sungler, Leiterin Unfallverhütungsdienst AUVA.