Eine stetige Reise zur Gesundheit
Vor fünf Jahren haben die beiden Salzburger Daniel Donhauser und Lukas Blümel ihr erstes Maikai-Studio eröffnet. Mittlerweile sind es fünf Studios. Im SW-Interview erzählt Donhauser, warum die Technologie beim Maikai-Fitnesskonzept eine wesentliche Rolle hinsichtlich der Erreichung der Fitnessziele spielt.
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Was hat Sie angespornt, Ihre Vision eines neuartigen Fitnesskonzepts „made in Salzburg“ in die Tatumzusetzen?
Unser primärer Antrieb ist es, Menschen zu unterstützen, fitter und gesünder zu werden, weil zahlreiche Studien zeigen, dass Fitnesstraining das Potenzial hat, Krankheiten zu vermeiden bzw. gesund zu bleiben. Wir sagen gerne „Health Span“ dazu. Umso erstaunlicher ist es, dass nur ca. 10% der Menschen überhaupt trainieren und von diesen der Großteil innerhalb eines Jahres wieder aufhört.
Neuartig ist auch Ihr Name Maikai. Was bedeutet dieser?
Mit Maikai wollten wir eine unverwechselbare Marke schaffen, die unser Konzept widerspiegelt. Das Wort lehnt sich an den hawaiianischen Ausdruck „maika’i“ an, was so viel wie „Mir geht es gut – ich bin gesund“ bedeutet.
Wie sieht Ihr Konzept „made in Salzburg“ aus?
Grundsätzlich ist unser Training so einfach, das es jeder durchführen kann. Das heißt nicht, dass es nicht anstrengend ist, aber ich muss nichts dafür wissen und können. Mit einem zeitgemäßen und einfach zu handhabenden Konzept wollen wir die 90% an Menschen abholen, die noch nicht trainieren. Das Ganze geschieht mit einem sehr moderaten Zeiteinsatz von ein bis zwei Stunden pro Woche, der sicherstellt, dass Gesundheit kein Luxusgut wird. Wir setzen hier auf Technologieentwicklungen im Fitnessbereich, auf Geräte samt Software, die sowohl das Service unserer Betreuer:innen wie auch das Trainieren unserer Kund:innen erleichtern. Dabei bringen wir alle unsere Erkenntnis und unser Know-how ein, die wir bei unserem letzten Arbeitgeber EGYM, dem führenden Anbieter von vernetzten Hightech-Geräten und Softwarelösungen für Fitnessstudios, gewonnen haben. Dort haben wir mit unserem Team an die 1.000 Fitnessstudios besucht und analysiert. Die Schlussfolgerungen, die wir daraus gezogen haben, setzen wir in unserem Maikai-Konzept um.
Auf welchen Säulen beruht Ihr Konzept?
Das Konzept basiert auf drei Säulen. Die erste ist die Technologie. Diese ermöglicht für den Trainierenden eine einfache Handhabung der Geräte und stellt sicher, dass man sportwissenschaftlich so trainiert, dass Trainingsreize entstehen. Die zweite ist die Trainer-App bzw. unser Betreuungsansatz, der unseren Betreuer:innen eine individuellere Ansprache ermöglicht und auch den Trainingsgrad steuert. Und drittens garantiert unser Level-System den Trainingserfolg: Hier durchlaufen unsere Mitglieder in jeweils drei Monatsprogrammen Elemente aus Training, Ernährung und Biohacking. Ähnlich wie bei Karategürteln entwickelt man sich so dauerhaft und nachhaltig weiter. Nach jedem Level gibt es eine kleine Belohnung bzw. einen messbaren Erfolg, sodass auch der lauteste innere Schweinhund dauerhaft verstummt.
Wie funktioniert der Link zwischen dem Trainierenden und dem „vernetzten Studio“?
Unsere Kund:innen sind mit einem Band, einem Chip oder Handy mit der Software vernetzt. Die EGYM-Geräte ermöglichen eine automatische Nutzererkennung. Der Trainingsplan ist zur Gänze auf ihn personalisiert: auf seine Größe, auf seine Stärke. Bei einer „Onboarding-Session“, die an die 90 Minuten dauert, wird alles ganz individuell eingestellt, danach übernehmen Coaches und Software die Steuerung. Unsere Kund:innen brauchen sich jedes Mal nur einloggen und den Anweisungen am Display zu folgen.
Was gilt es zu beachten?
Beim Training sind gewisse Mechanismen einzuhalten wie steigende Belastungen, Periodisierungen und richtige Bewegungsamplituden. Da gibt es sehr viel, was man richtig machen muss, damit man zum gewünschten Ergebnis kommt. Das lösen wir durch softwaregesteuerte Algorithmen.
Wo liegt der Benefit für den Kunden?
Die Geräte von EGYM ermöglichen unterschiedliche Trainingsmethoden, automatisierte Kraftmessungen und automatische Nutzererkennung. Intelligente Trainingspläne führen unser Kund:innen auf ein neues Level. Das passiert nach allen sechs Trainingseinheiten.
Welche Zielgruppe sprechen Sie an?
Das Durchschnittsalter unserer Kund:innen liegt bei 50 Jahren. Da liegen wir um circa zehn Jahre über dem Branchenschnitt, und das, obwohl unser Konzept technologiedominiert ist. Wir haben unterschiedlichen Anlagentypen für unterschiedliche Bedürfnisse.
Welche sind das?
Zusätzlich zu den drei Maikai-Gesundheitsstudios in Süd, Mitte und Nord haben wir in der Alpenstraße noch ein Kursstudio (Maikai Beats). Dort eröffnen wir im Februar noch ein eigenes Yoga-Studio (Maikai Kayo). Da unser Ansatz ein ganzheitlicher ist, bieten wir auch Ernährungskonzepte, Biohacking, Physiotherapie und Maikai-Kurse wie Yoga & Mobility, Hiit und Pilates sowie eine Kältekammer am Standort in Aigen an.
Wie ist Ihre Mitgliedschaft ausgerichtet, was kostet und beinhaltet diese?
Eine Mitgliedschaft kostet im Schnitt 100 € pro Monat. Was die Bindung betrifft, so empfehlen wir unseren Kunden, zumindest drei Monate in ihre Gesundheit zu investieren – und das ist schon zu kurz, weil Anpassungsmechanismen im Körper länger dauern. Ein gutes Fitnessprogramm funktioniert leider nur dann, wenn man es auch länger verfolgt, es ist eine fortwährende Reise zur Gesundheit!
Welche Tipps haben Sie für Unternehmer:innen, wie sie Fitness in den Alltag integrieren können?
Da gibt es zwei Dinge: Das Erste ist eine reine Planungssache. Das heißt, ich rate an, sich im Kalender „einen Jour fixe mit sich selbst“ einzustellen und diesen wie einen Businesstermin zu behandeln, den man auch nicht canceln sollte. Das Zweite ist, sich zu fragen, wie man alltägliche Dinge mit einem gesunden Lifestyle verknüpfen kann.
Gibt es im Bereich „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ Unternehmen, die mit Ihnen kooperieren?
Ja, da haben wir einige Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter:innen einen Teilbetrag bezahlen oder Mitgliedschaften kaufen und als Bonus weitergeben. Sie wissen, dass gesunde Mitarbeiter:innen weniger Fehlzeiten aufweisen und produktiver arbeiten.
Ende des vergangenen Jahres starteten Sie eine Kooperation mit Biogena. Wie sieht diese aus?
Mit der Biogena Biohacking Solution GmbH wollen wir der führende Anbieter für Biohacking in Europa werden. Hierfür setzen wir einerseits auf Biohacking Labs wie beispielsweise im ersten Bezirk in Wien direkt neben der Staatsoper, aber auch auf andere Themen wie die Vermeidung von Osteoporose.
Was bedeutet „Biohacking“?
Darunter verstehen wir die Optimierung der eigenen Biologie. Dieses Konzept kommt aus den USA. Ziel ist es, den Menschen zu helfen, wieder in der natürlichen Form zu leben. Das hört sich etwas esoterisch an, meint aber nur, dass wir gewisse Urreize für unseren Stoffwechsel ins Training einbauen: Kälte, Hitze, Licht und Sauerstoff können dabei sehr stark helfen.
Wie definieren Sie Ihren Erfolg?
Etwas zu tun, was Sinn macht und abwechslungsreich ist. Das Unternehmertum ermöglicht mir einen großen Autonomiegrad. Das ist mir wichtig.