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Upstrive: Ein KI-Coach für Kinder und Jugendliche

Das Start-up Upstrive hat eine App entwickelt, die junge Leute mental stärken soll und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

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Aktualisiert am 06.08.2024

Die Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche unbeschwert aufwachsen konnten, scheinen vorbei zu sein. Das weiß auch Sven Maikranz. „Trotz der sozialen Medien ist die gefühlte Vereinsamung groß. Dazu kommen Überforderung, globale Krisen, mangelndes Selbstwertgefühl und vieles mehr“, sagt der 57-jährige gebürtige Deutsche, der gemeinsam mit Linda Bonnar „Upstrive“ gegründet hat.

Das Mental-Health-Start-up entwickelte in Zusammenarbeit mit Psychologen und anderen Experten die Upstrive-App. Sie soll Teenager mental stärken und ihnen dabei helfen, besser mit Stress und Druck umzugehen. „Ich habe mehr als 20 Jahre als Manager im Ausland gearbeitet. Deshalb ist die erste Schulversion der App 2019 in Dubai auf den Markt gekommen.“ Nach Angaben von Maikranz wird Upstrive bereits von mehr als 20.000 Schülern genutzt, 90% davon besuchen internationale Privatschulen. „Im österreichischen Schulsystem tun wir uns dagegen schwer, weil die Entscheidungsfindung nicht klar geregelt ist. Wir wollen aber heuer einige Pilotprojekte an öffentlichen Schulen starten.“

Die App enthält unter anderem Tagebuchfunktionen sowie den laut Maikranz weltweit ersten KI-Coach für Jugendliche. „Während die meisten anderen Applikationen auf Standardkonzepten beruhen, bieten wir mit dem KI-Coach einen persönlichen Lösungsansatz“, meint der Unternehmer. Eine Therapie könne Upstrive aber nicht ersetzen: „Wenn wir den Eindruck haben, dass ärztliche Hilfe notwendig ist, verweisen wir Betroffene an die zuständigen Experten.“ 

Mentale Gesundheit sollte integraler Bestandteil des Schulsystems werden.

Know-how für Unternehmen

Neben der Schulversion sind seit kurzem auch eigene App-Versionen für Eltern und Jugendliche erhältlich, die im Jahresabo 7 € pro Monat kosten. „Wir betrachten das System Kind-Eltern-Schule ganzheitlich und wollen Eltern dabei helfen, die Beziehung zu ihren Kindern zu verbessern“, erläutert Maikranz. Bei Bedarf stelle Upstrive sein Know-how auch Unternehmern zur Verfügung: „Wir können einiges beitragen, wenn es etwa um die Themen Mitarbeiterfluktuation oder -motivation geht.“

Das Mental-Health-Start-up hat bereits mehrere internationale Bildungspreise gewonnen. Erst vor kurzem holte sich Upstrive beim „Skinnovation Festival 2024“ den ersten Platz in der Kategorie „Start-up“. Gründer Sven Maikranz hat ambitionierte Ziele: „In zehn Jahren wollen wir mit unserer App zehn Millionen Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt erreichen – entweder über Schulen oder über die neue Version. Wir starten im DACH-Raum. Dann nehmen wir die Märkte in Asien, England und den USA ins Visier.“

Maikranz hat auch eine bildungspolitische Vision: „Mentale Gesundheit sollte in Österreich integraler Bestandteil des Schulsystems werden – nicht nur als eigenes Unterrichtsfach, sondern auch in Form von etwas so Alltäglichem wie Sport, Musik oder Fremdsprachen.“

Investoren gesucht

Mit seinen Ideen konnte Maikranz Investoren wie die Lifestyle-Expertin Conny Hörl überzeugen. Jetzt ist er auf der Suche nach einem Lead Investor, der sich mit 500.000 bis 800.000 € an Upstrive beteiligt. „Es gibt Gespräche mit einigen Interessenten aus Österreich. Uns ist es wichtig, dass die Investoren zu uns passen und unser Anliegen unterstützen“, sagt Maikranz.