Ein Atelier für feinstes Bügelservice
Vor 20 Jahren hatte Gabriele Hummer, gelernte Textilfachfrau, die Idee, mit einem Bügelservice den Alltag berufstätiger Menschen zu erleichtern. Im Interview gibt sie einen Einblick in ihr Bügelatelier und erzählt, warum dieses für sie mehr als eine reine Arbeitsstätte bedeutet.
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„Es war schon immer meine Leidenschaft, aus Chaos Ordnung zu machen“, antwortet Hummer auf die Frage, was sie dazu motiviert hat, sich mit einem Bügelservice selbstständig zu machen. Eine Marktanalyse bestätigte ihre Annahme, dass es zwar Reinigungsdamen, aber kein Bügelservice gab. Zudem habe ihre Mutter sie angespornt, ihre Geschäftsidee in die Tat umzusetzen.
Begonnen hat sie in ihrer kleinen Mansardenwohnung. Ein kleines Inserat in den Salzburger Nachrichten sollte ihr dabei helfen, zu Kunden zu gelangen. „Damals habe ich noch pro Korb 20 € verlangt und die Wäsche auch noch bei den Kunden abgeholt und wieder hingebracht.“
Empfehlungsmarketing
„Zu Beginn waren es zwei Körbe in der Woche. Aber meine Serviceleistung hat sich schnell herumgesprochen“, erinnert sich Hummer und erzählt weiter: „Woche für Woche wurden es immer mehr Körbe, die sich im Stiegenhaus stapelten, sodass mein Mann sagte, dass es an der Zeit wäre, ein eigenes Geschäftslokal aufzumachen. Zum Glück gab es im Haus meiner Schwiegereltern eine Immobilie, wo wir den Vertrag mit den bestehenden Geschäftsinhabern frühzeitig auflösen konnten. Hier ist dann die Vision meines eigenen Bügelateliers Realität geworden“, berichtet Hummer.
Von Hemden oder Blusen über Polos und T-Shirts bis hin zu Bettwäsche, Gardinen und anderen Textilien – in ihrem Bügelatelier wird alles von Hand gebügelt.
Die Verrechnung erfolgt mittlerweile nicht mehr nach Körben, sondern bei Hosen und Bettwäsche pro Kilogramm, Hemden und Blusen werden pro Stück verrechnet. Bei Expressdiensten wird ein Aufschlag verrechnet. Pro Woche bekommt die begeisterte Unternehmerin an die 70 bis 100 kg Wäsche angeliefert, zuzüglich ca. ein paar hundert Hemden. Gebügelt wird von Hand an einer Dampfbügelstation. Für ein Hemd braucht Hummer ca. drei Minuten. Unterstützt wird sie von ihrer treuen Mitarbeiterin Elke, die heuer ihr zehnjähriges Jubiläum feiert.
Manuelles Bügeln
Die Handarbeit hat den Vorteil, dass Materialien und Knöpfe geschont werden. Auf die Frage, wer zu ihren Kunden zählt, lächelt Hummer charmant und meint: „Ich glaube, ich wäre eine gute Partnerbörse. Aber nein, es sind nicht nur alleinstehende Männer, die ihre Wäsche zu uns bringen, sondern auch viele Frauen, die die Hemden von ihren Männern bügeln lassen, weil sie neben dem Muttersein auch in ihrem Beruf erfolgreich sind“, erklärt Hummer.
Viele ihrer Kunden serviciert sie schon seit 20 Jahren. In ihrer Kundenkartei finden sich mittlerweile über 2.000 Kontakte.
Bereichernde Gespräche
Das Besondere an ihrer Arbeit sind die Gespräche mit ihren Kunden, die sich im Atelier ergeben. „Ich habe das Glück, mit interessanten Menschen reden zu dürfen und dabei viel zu lernen und Spannendes zu erfahren. Das bereichert meine Arbeit sehr“, bemerkt Hummer.
Mit Leidenschaft tun
Warum sie ihr Bügelservice in einem Atelier beheimatet, erklärt Hummer damit, dass der Atelier-Begriff etwas Handwerkliches und Besonderes in sich trägt. Das zeigt sich auch schon am geschmackvollen Interieur und an der feinsinnigen Dekoration. „Mit all diesen Details will ich eine Wertschätzung gegenüber meinen Kunden zum Ausdruck bringen“, erklärt die Inhaberin. Damit Leidenschaft zum erfolgreichen Unternehmen werden kann, rät sie jungen Unternehmern, Mut zu haben, und einfach das zu machen, was einem Spaß macht.