Der Wirtschaftsstandort braucht Ein-Personen-Unternehmen

55% der Mitgliedsbetriebe der Wirtschaftskammer Salzburg sind Ein-Personen- Unternehmen (EPU), die in unterschiedlichen Branchen tätig sind. Die EPU-stärksten Fachorganisationen sind traditionell die Personenbetreuung, die Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT sowie Werbung und Marktkommunikation. „Ich habe großen Respekt vor unseren EPU, denn sie sind echte Vollblutunternehmerinnen und  -unternehmer, die nicht nur Expertinnen und Experten in ihrem Fach sind, sondern sich als Solo-Unternehmer auch mit Buchhaltung, Marketing und Rechtsfragen auskennen“, betonte WKS-Präsident Peter Buchmüller am EPU-Tag 2025 anerkennend und ergänzte: „EPU zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass sie meist sehr flexibel agieren und mit ihren Geschäftsmodellen auch für KMU und Großunternehmen unverzichtbar sind.“ Gerade in dieser herausfordernden wirtschaftlichen Situation braucht es Erleichterungen für EPU. „Die Einzelkämpferinnen und -kämpfer leiden ganz besonders unter der Bürokratie. Dieser Wildwuchs gehört durchforstet. Außerdem braucht es steuerliche Erleichterungen und Investitionsanreize sowie eine bessere soziale Absicherung“, forderte der WKS-Präsident. 

WKS unterstützt EPU mit vielfältigen Serviceangeboten

Der EPU-Verantwortliche der WKS und Leiter des WKS-Gründerservice, Peter Kober, betonte mit dem Hinweis auf das hohe Besucherinteresse am EPU-Tag 2025 die Notwendigkeit, Möglichkeiten zum Netzwerken für EPU zu schaffen. „Gerade Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer suchen den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Sie bauen Netzwerke auf, durch die sie noch schlagkräftiger werden, indem sie ihr Know-how mit dem von anderen EPU bündeln“, erklärte Kober. Die Wirtschaftskammer stehe den Solo-Unternehmern als starke Interessenvertretung und mit ihren zahlreichen Serviceangeboten zur Seite. „Die großen Unternehmen haben meist eigenen Abteilungen für Rechts- und Steuerfragen. Deshalb sind die Services der WKS genau auf die Bedürfnisse von EPU und KMU zugeschnitten“, unterstrich Kober.

Zufrieden mit dem vielfältigen Angebot der WKS zeigte sich beispielsweise Besucherin Ursula Gruber, die sich erst vor kurzem als Sozialberaterin mit einer Praxis in Hallwang selbstständig gemacht hat: „Beginnend mit dem Gründerservice bietet die Wirtschaftskammer wirklich sehr viel Unterstützung für alle Phasen der Selbstständigkeit.“ Bereits vor zehn Jahren hat Brigitte Aichriedler den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Sie bietet mit ihrem Unternehmen Seniorenglück Ausflüge und Singletreffen für alleinstehende Senioren an. „Ich brenne für mein Unternehmen und habe bisher keinen einzigen Tag als Selbstständige bereut.“ Beide Damen wollen auch weiterhin Solo-Unternehmerinnen bleiben.  

Unterstützung vom virtuellen Assistenten

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz kann auch für EPU interessant sein und durchaus Vorteile bringen. Ben Korbach, Vortragender am EPU-Tag in Salzburg, rät etwa, sich einen virtuellen Assistenten - beispielsweise in einem der gängigen KI-Programme wie ChatGPT & Co - anzulegen. „Dazu muss man nicht programmieren können. Man muss nur die Basics des eigenen Geschäfts zusammenfassen und diese individuelle Wissensbasis in einen sogenannten Custom GPT hochladen und diesem eine Rolle zuweisen. Beispielsweise: ‚Unterstütze mich bei meinem Businessaufbau‘“, empfiehlt Korbach. Dabei solle man jedoch den gesunden Hausverstand einschalten und auch Handlungsempfehlungen der KI kritisch hinterfragen. 

Bilddownload (©WKS/Neumayr): 

Foto: Beim EPU-Tag (v. l.): WKS-Direktor-Stv. Gerd Raspotnig, WKS-Präsident Peter Buchmüller, die Ein-Personen-Unternehmerinnen Brigitte Aichriedler und Ursula Gruber sowie Peter Kober, EPU-Verantwortlicher der WKS und Leiter des WKS-Gründerservice.