Betriebliche Gesundheitsförderung wichtiger Faktor
Gegen Pauschalverurteilungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenstand aber auch gegen eine überzogene Darstellung der Lage in Sachen Mitarbeitergesundheit und Krankenstände durch die AK wendet sich WKS-Präsident Peter Buchmüller. Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei den Betrieben selbstverständlich ein großes Anliegen.
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Laut dem heute von der AK Salzburg veröffentlichten Arbeitsklima-Index und Gesundheitsmonitor würde in Salzburg jeder zweite Beschäftigte trotz Krankheit arbeiten gehen. Auch der Missbrauch von Aufputsch- und Schmerzmitteln sei rasant auf dem Vormarsch. „Die Aussage der Arbeiterkammer, dass jeder zweite Beschäftigte in Salzburg krank zur Arbeit gehen würde, ist für uns nicht nachvollziehbar, sie ist deutlich übertrieben“, betont WKS-Präsident Buchmüller. „Wer krank ist, soll zu Hause bleiben und sich auskurieren. Niemand erwartet, dass jemand krank arbeiten geht. Das ist auch im Sinne unserer Betriebe, denen die Gesundheit der Mitarbeiter natürlich sehr am Herzen liegt“, unterstreicht Buchmüller.
Vielmehr würden immer mehr Unternehmen in Salzburg umfangreich in die betriebliche Gesundheitsförderung investieren. „Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen in vielen Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten von Sportangeboten über Ernährungscoaching bis zu Stressabbau zur Verfügung“, so der WKS-Präsident.
Buchmüller gibt allerdings zu bedenken, dass nach dem aktuellen Fehlzeitenreport die Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2023 im Schnitt 15,4 Tage im Krankenstand waren. Das ist der höchste Wert seit 30 Jahren! „Das stellt für viele Betriebe eine immense finanzielle Belastung dar, weil ein Tag Arbeitsunfähigkeit rund 250 € an Kosten verursacht. Einerseits geht die Arbeitsleistung und damit Wertschöpfung verloren. Andererseits haben die Betriebe Mehrkosten, weil sie zum Beispiel zusätzlich zum Lohn die Überstunden von Kollegen zahlen müssen. „Die überwiegende Zahl der Mitarbeitenden verhält sich im Krankenstand aber korrekt. Deshalb sind wir gegen Pauschalurteile, wie sie von der AK immer wieder transportiert werden“, erklärt Buchmüller.
In der täglichen Rechtsberatung der Wirtschaftskammer ist das Thema des rechtsmissbräuchlichen Krankenstandes in den unterschiedlichsten Facetten und dessen Rechtsfolgen jedoch leider ständig präsent. Probleme können sich zum Beispiel dann ergeben, wenn Tätigkeiten verrichtet werden, welche dazu geeignet sind, den Heilungsverlauf zu verzögern. Ebenso dann, wenn die eingewandte Arbeitsunfähigkeit die unmittelbare Reaktion auf einen vorangegangenen Konflikt am Arbeitsplatz ist oder wenn über zum Teil mehrfache Aufforderung eine ärztliche Bestätigung nicht gebracht wird. „Hier ist es wichtig, genauer hinzusehen, um Missbrauch abzustellen“, resümiert der WKS-Präsident.