Land und WKS schnüren Beratungs- und Investitionsförderpaket gegen hohe Energiekosten

„Wir müssen runter von den hohen Energiekosten!“ Diese Devise geben Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer und WKS-Präsident Peter Buchmüller angesichts einer zunehmend schwierigeren Lage in den Unternehmen aus: 

• Denn schon 83% der österreichischen Betriebe betrachten laut einer Umfrage der WKÖ unter 1.000 Unternehmen aus allen Branchen den Energiekostenanstieg als problematisch bzw. sehr problematisch.
• 71% der energieintensiven Betriebe sehen die Kostensteigerungen bei Energie als problematisch/sehr problematisch im Vergleich zu europäischen Mitbewerbern an, fast 80% sehen Wettbewerbsnachteile gegenüber Mitbewerbern.
• Etwa die Hälfte der Betriebe im energieintensiven Sektor will deshalb Investitionen zurückstellen, rund ein Fünftel plant Produktionseinschränkungen oder hat diese schon umgesetzt (Angaben beziehen sich auf ganz Österreich).

Kostenlose Beratung und Investitionshilfe im Paket

Allerdings liegen die Ursachen für diese Situation vielfach außerhalb Österreichs: Geopolitische Verschiebungen im Energiesektor und die nach den Corona-Lockdowns weltweit stark gestiegene Nachfrage nach Energie bringen derzeit den Markt durcheinander. Da die internationale Preis- und Marktsituation bei Strom und Gas von Salzburg aus nur sehr indirekt zu beeinflussen ist, gehen Land und WKS für den Sektor der Wirtschaft einen direkten Weg. 

Gemeinsam mit dem umwelt service salzburg (uss), eine Einrichtung von Land, WKS und Salzburg AG, wird eine mehrmonatige Beratungsoffensive zur Senkung der Energiekosten in den Unternehmen eingeleitet. „Wir nutzen mit dem uss eine bestehende, erfolgreiche Institution, welcher in der derzeitigen Situation mehr denn je Bedeutung zukommt. Schon bisher konnten die Unternehmen mithilfe der uss-Beratungen ihre Energiekosten signifikant senken. Jetzt wird dieses Angebot großflächig ausgerollt – und mit einer Investitionshilfe kombiniert“, erläutert Landeshauptmann Haslauer die Offensive. 

Budget für das Wachstumsprogramm für Kleinbetriebe wird verdoppelt, uss-Beratungsbudget um 50% erhöht

Land und WKS stellen für die Beratungs- und Investitionsförderung der Salzburger Betriebe ein zusätzliches Budget von 1,5 Mill. € zur Verfügung. Das Land Salzburg bringt im Zuge seines bereits angekündigten Entlastungspakets eine Mill. € ein, die WKS 500.000 €.

• 1,2 Mill. davon werden als Sonderdotation in zwei Förderaktionen des Salzburger Wachstumsfonds investiert.
• Mit 300.000 € wird das Beratungsbudget des uss um 50% angehoben.

„Damit werden die Instrumente des Landes und der WKS punktgenau auf die Energiekostensituation der Betriebe hin ausgerichtet und ausgeweitet“, betont Landeshauptmann Dr. Haslauer. 

Kostenlose Beratung für Kleinbetriebe

Die Beratungsförderung gliedert sich in Beratungen für Kleinbetriebe (bis zu 20 Mitarbeitern) und größere Unternehmen:

• Kleinbetriebe: Dank der Mittel für die Sonderaktion können vom 1. 4. 2022 bis 31. 12. 2022 die Beratungen des uss für Kleinbetriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern kostenlos angeboten werden. Diese Energie-Checks für Kleinbetriebe umfassen bis zu acht Stunden Beratungsleistung und beinhalten Vorschläge zu Energieeffizienz.
• Aus dem von Land und WKS verdoppelten Wachstumsprogramm für Kleinbetriebe stehen den Kleinbetrieben eine Mill. € an Investitionsförderungen für Energiesparmaßnahmen zur Verfügung. So sollen die in den Energie-Checks eruierten Maßnahmen durch entsprechende Investitionen verwirklicht werden. Gefördert werden unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Dämmung, Beleuchtung, Sonnenschutz und Austausch von stromfressenden Geräten. Angesucht werden kann ab 1. 7. 2022.
• Außerdem wird die Photovoltaik-Förderung um 200.000 € aufgestockt.
• Größere Unternehmen in Produktion, Tourismus und Dienstleistungen: Für diese werden umfangreichere Beratungen bis zu 70 Stunden angeboten. Diese Beratungen werden mit bis zu 75% der Beratungskosten gefördert. Die Aktion ist vom 1. 4. bis 31. 5. 2022 befristet.
• Die Checks mit bis zu 70 Stunden Beratungsleistung umfassen das Aufzeigen aller Optimierungspotenziale und Alternativen hinsichtlich Gebäudehülle, Heizung, Lüftung, Kühlung und Prozesse.

Bisher haben rund 300 Unternehmen jährlich die Energie-Checks des uss in Anspruch genommen. Land und WKS rechnen mit einer signifikanten Steigerung der Beratungen.