Autojahr 2024 brachte leichte Entspannung
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen haben die Salzburger Fahrzeughändler im Vorjahr mehr Neuwagen verkauft als 2023. Damit die positive Entwicklung nicht gefährdet wird, fordert die Branche Unterstützung durch die Politik.
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20.343 Pkw wurden im vergangenen Jahr in Salzburg neu zugelassen. Das ist ein Plus von 5,5% gegenüber 2023. „Der Markt hat sich etwas erholt, wir sind aber immer noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt. In den Jahren 2018 und 2019 haben Salzburgs Kfz-Händler noch jeweils knapp 28.000 Neuwagen verkauft. Seit dieser Zeit hat sich das durchschnittliche Alter des Bestandes von 8,7 auf 10,1 Jahre erhöht“, erklärt Josef Nußbaumer, Obmann des Landesgremiums Fahrzeughandel in der WKS.
Die Absatzzahlen der reinen Elektrofahrzeuge gingen im Vorjahr um 6,2% auf 4.117 zurück, bei den „Benzinern“ gab es dagegen ein Plus von über 13%. 2025 sei deshalb „ein entscheidendes Automobiljahr“, betont Nußbaumer: „Um die von der EU beschlossenen europäischen CO2-Flottengrenzwerte zu erreichen, müsste sich der Marktanteil der reinen Elektrofahrzeuge im heurigen Jahr verdoppeln. Vielen europäischen Autoherstellern drohen massive Strafzahlungen und auch die Zulieferindustrie wäre gefährdet.“
Alarmierende Lage
Die Lage der heimischen Fahrzeughändler sei ebenfalls alarmierend. „Die Insolvenzzahlen steigen, Herausforderungen wie die Teuerung sind für die Betriebe eine enorme Belastung.“ Nußbaumer fordert in diesem Zusammenhang Unterstützung durch die Politik. „Die Zukunft bei den Pkw wird zumindest in Europa elektrisch sein. Allerdings benötigt die Transformation mehr Zeit als ursprünglich angenommen. Das betrifft den notwendigen Ausbau der Infrastruktur, aber auch die Akzeptanz in der Bevölkerung.“
Die zukünftige Bundesregierung müsse die Transformation zur Elektromobilität weiter fördern, stellt Nußbaumer klar. Im Detail fordert die Automobilbranche
• eine Verlängerung der Vorsteuerabzugsmöglichkeit und des Sachbezugs für Elektrofirmenfahrzeuge,
• die Beibehaltung der Ankaufsförderung für Elektrofahrzeuge für Privatkunden sowie
• den massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur und transparenter Abrechnungssysteme
„Eine Abkehr von den derzeitigen Förderungen käme einer Absage an die E-Mobilität gleich und würde die von der europäischen Politik vorgegebenen CO2-Ziele komplett konterkarieren. Schließlich wurden im Jahr 2024 zwei Drittel der neuen Pkw von juristischen Personen und Firmen zugelassen, bei reinen E-Autos waren es mehr als drei Viertel“, mahnt Josef Nußbaumer.
Bilddownload (©Manuel Horn):
Bild 1: Josef Nußbaumer, Obmann des Landesgremiums Fahrzeughandel in der WKS.