Arbeitskräfte aus dem Westbalkan für Salzburg
Die WKS vernetzte 13 Personalvermittlungsagenturen aus dem Kosovo und Albanien mit mehr als 35 Salzburger Betrieben. Eine wichtige Initiative im Kampfe gegen den Fachkräftemangel.
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„Die Beschäftigungsdynamik ist aufgrund der anhaltenden Rezession derzeit zwar etwas gedämpft, aber sobald die Konjunktur wieder anzieht, tritt auch der Fachkräftemangel wieder in den Vordergrund. Um darauf vorbereitet sein, hat die WKS eine Fachkräfteinitiative gestartet. Dazu gehört neben speziellen Services für Unternehmen auch die Erschließung von Fachkräften aus spezifischen Schwerpunktländern“, sagte WKS-Vizepräsidentin Andrea Stifter beim Zusammentreffen von 13 Personalvermittlungsagenturen aus dem Kosovo und Albanien mit rund 40 Salzburger Betrieben. Im heurigen Frühjahr fand bereits ein Vernetzungstreffen mit philippinischen Personalvermittlungsagenturen statt.
Da der Mangel an Fachkräften in Österreich strukturell bedingt ist, sind nachhaltige Lösungen gefragt. Aufgrund der demografischen Entwicklung fehlen laut einer Berechnung der Wirtschaftskammer Österreich in Salzburg bis zum Jahr 2040 rund 24.800 Arbeitskräfte.
Gut ausgebildete Fachkräfte auf der Suche nach neuen Perspektiven
In beiden Westbalkanländern ist die Jugendarbeitslosigkeit nach wie vor hoch, was dazu führt, dass viele gut ausgebildete Fachkräfte nach Chancen im Ausland suchen. Das heißt, es kommt zu keinem Braindrain auf Kosten der beiden Länder. Das Bildungssystem in den beiden Ländern ist vergleichbar mit dem heimischen. Die meisten kosovarische und albanische Fachkräfte sprechen neben ihrer Muttersprache auch Deutsch oder Englisch, was ihnen die Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt erleichtert. Zudem besteht in beiden Ländern eine mentale Nähe zum DACH-Raum. „Mehr als 50 % der Bevölkerung im Kosovo ist unter 30 Jahre alt, was das Land zu einem attraktiven Pool für junge, dynamische Fachkräfte macht, die auch sehr mobil sind und gerne in Österreich arbeiten möchten“, schildert Zenel Cakolli vom AußenwirtschaftsBüro der WKÖ in Pristina. Die kosovarische Diaspora in Österreich erleichtert zudem durch bestehende Netzwerke den Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt. „Die Löhne sind in Albanien viel niedriger als etwa in Österreich, deshalb ist es durchaus interessant für albanische Arbeitskräfte nach Salzburg zu kommen. Salzburg ist in Albanien für seine Berge und Seen, für den Wintersport und natürlich auch für Mozart und Kultur bekannt“, berichtet Rediana Kashari vom AußenwirtschaftsBüro Tirana.
Betriebe knüpften wertvolle Kontakte
Für die Betriebe war die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, die Fühler in Richtung Westbalkan auszustrecken und wertvolle Kontakte zu knüpfen. „Für uns sind diese beiden Länder sehr interessant, weil sie zu den wenigen Ländern zählen, die in Europa noch über ein entsprechendes Fachkräftepotenzial verfügen. Denn die EU-Staaten sind ja alle schon mehr oder weniger abgegrast“, erklärte Josef Mikl von der Firma Batimat Isoliertechnik. Elfi Harrer hat in ihrem Hotel cocoon in der Stadt Salzburg bereits sehr gute Erfahrungen mit Arbeitskräften aus dem Kosovo gemacht: „Das sind sehr engagierte und offene Menschen, die einen Job in Österreich als Chance begreifen und sehr viel Power mitbringen.“ Auch die SPAR AG nutzte die WKS-Veranstaltung zum Netzwerken. „Man kann nach Agenturen natürlich auch im Internet suchen. Aber der persönliche Kontakt, gerade bei so einer vertrauensvollen Thematik ist ganz wichtig, deshalb ist das eine gute Initiative der WKS“, meinte Tobias Ertl HR-Manager bei der SPAR AG.
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Bild 1: Beim Treffen zwischen Salzburger Unternehmen und Personalvermittlungsagenturen aus dem Westbalkan (v. l.): WKS-Außenwirtschaftsexperte Thomas Albrecht, WKS-Direktor-Stv. Gerd Raspotnig, WKS-Präsidentin Andrea Stifter, Rediana Kashari vom AußenwirtschaftsBüro Tirana und Zenel Cakolli vom AußenwirtschaftsBüro Pristina. Foto: Neumayr/Leopold
Bild 2: Salzburger Betriebe konnten wertvolle Kontakte knüpfen. Foto: Neumayr/Leopold