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Burg Klammstein: Alten Mauern neues Leben eingehaucht

1972 erwarb der kürzlich verstorbene Touristiker Adi Ferner die Burgruine Klammstein von den österreichischen Bundesforsten und beendete damit den jahrhundertelangen Verfall. Im SW-Interview spricht seine Tochter Gerlinde Ferner über die Herausforderungen, die mit dem Erbe der Burg einhergehen.

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Aktualisiert am 19.09.2024

„Die Wiederbelebung der Burg Klammstein, die beim Erwerb nur ein verfallener Steinhaufen war, wurde für meinen Vater
Adi Ferner zum Lebenswerk“ berichtet Gerlinde Ferner. Für sein großes Engagement rund um den Ausbau und den Erhalt der Burg Klammstein, die als ältestes Bauwerk des Gasteinertales gilt, erhielt er 2015 den ,Sebastian-Hinterseer- Kulturpreis‘.“

Ein Museum beleuchtet die Geschichte

Über vier Jahrzehnte hinweg renovierte Adi Ferner die Burg nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes, unterstützt von seinem Freund, dem Historiker Prof. Dr. Sebastian Hinterseer. Der Burgturmwurde saniert und beherbergt heute ein Museum, das die lange Geschichte der Burg auf vier Stockwerken präsentiert, inklusive Sammlungsstücke des ehemaligen Burgherrn.

Ritteressen, Walpurgisnächte und „Turmjodeln“

Seit 20 Jahren führt Gerlinde Ferner gemeinsam mit ihrer Familie die Burg. In der Burgschenke werden auf Vorbestellung
fünf- bis zehngängige Ritteressen serviert. Die Führungen übernimmt der Vater ihrer zwei Kinder.
Wie ihr Vater belebt auch Gerlinde Ferner die Burg mit Veranstaltungen und Festen. „Jährlich feiern wir am
Silvestertag wie im Mittelalter und jodeln vom Turm aus das alte Jahr hinaus“, erzählt sie. Das neue Jahr wird mit Turmbläser begrüßt. Auch Walpurgisnächte und Hexenweihnachtsfeiern gehören zum festen Programm auf der mystischen Burg.

© WKS/Roland Hoelzl Burgherrin Gerlinde Ferner vor dem Gemälde ihres Vaters Adi, der die Burg Klammstein vor dem Verfall gerettet hat.

Viel Eigeninitiative – fehlende Unterstützung

Trotz des touristischen Potenzials erhält die Familie wenig Unterstützung. „Wir investieren viel privates Geld, damit
es weitergeht“, sagt Ferner. Obwohl die Burg als beliebtes Ausflugsziel beworben wird, gibt es keine finanzielle und
nur geringe Marketing-Unterstützung vom örtlichen TVB. Eine der größten Herausforderungen ist die fehlende
Verkehrsanbindung. „An Wochenenden und während der Ferien fährt kein Bus von Bad Hofgastein nach Klammstein.
„Dabei befinden sich gerade dort viele Kurbetriebe und Hotels“, bemerkt Ferner. Seit Jahren kämpft sie dafür,
dass die Busse bis zur Burg weiterfahren, jedoch bisher ohne Erfolg. Auch Unwetterschäden auf der Zufahrtsstraße muss sie selbst beheben. Ihre Vorschläge für eine bessere Beleuchtung, deutliche Hinweisschilder und eine verbesserte
Verkehrsanbindung stießen bisher auf taube Ohren. „Wir sind ein Familienbetrieb und würden uns mehr Unterstützung
von Politik und Tourismus wünschen. Alles, was wir tun, dient dem Erhalt der Burg und der Freude unsere Gäste“, betont Ferner.

Burg Klammstein als Filmlocation

Abschließend berichtet Ferner von den Dreharbeiten kürzlich auf der Burg: „Mitte März verwandelte sich diese in eine
Filmlocation, als eine Filmproduktionsfirma mit dem Schauspieler Max Müller hier einkehrte, um die bekannte
‚Strochnersage‘ zu verfilmen.“ Der Film „Der Sagenwanderer“ wird am 22. Dezember um 17.30 Uhr im ORF ausgestrahlt
und bedeutet eine willkommene Aufmerksamkeit für das Kleinod Burg Klammstein.

Burg Klammstein Website