Tapezierermeister Brugger: 120 Jahre Tradition gepaart mit Innovation
betrieb Hans Brugger vier Handwerksmeister hervorgebracht. Seit 2012 führt Hannes Brugger das Unternehmen in vierter Generation. Im Interview erzählt er von der Vielseitigkeit und Schönheit des Tapezierer-Handwerks.
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Die Wurzeln des Salzburger Familienbetriebs reichen bis ins Jahr 1904 zurück, als Josef Brugger, der Urgroßvater des heutigen Inhabers Hannes Brugger, als Sattler- und Tapezierermeister den Grundstein legte. „Nach dem Ende der Sattlerei in den 1950er-Jahren spezialisierten wir uns auf die Herstellung von Rosshaarmatratzen und Polstermöbeln, wie wir sie auch heute noch fertigen“, berichtet Tapezierermeister Hannes Brugger, der selbst im eigenen Betrieb ausgebildet wurde. Nach erfolgreicher Lehre und Abschluss der Raumdesignerakademie (RADAK) am WIFI Salzburg legte er 2009 die Meisterprüfung ab. Seit 2012 führt er das Familienunternehmen. „Für mich war immer klar, dass ich den Betrieb übernehmen werde“, sagt Brugger, der die Mitarbeit seiner Eltern sehr schätzt: „Es geht nur miteinander.“ Zudem engagiert er sich in der Innung der WKS, vor allem im Lehrlingswesen und bei Wettbewerben.
Stilgerecht aufgepolstert
In der 80 Quadratmeter großen Werkstatt werden traditionelle Möbel mit hochwertigen Materialien und verschiedenen Polstertechniken aufgearbeitet und mit Stoffen oder Leder bezogen. „Viele Familien besitzen Möbelstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Es ist wichtig, diese emotional wertvollen Stücke zu erhalten“, erklärt Brugger. „Wenn wir solchen Erbstücken neues Leben einhauchen, werden sie oft zum neuen Mittelpunkt des Raumes.“
Die Grundmaterialien werden so eingesetzt, dass Kunden in ihrem Möbelstück optimal entspannen können. Moderne Techniken und innovative Ideen kombiniert mit dem Fachwissen von vier Tapezierer-Generationen bilden die Basis. Der Betrieb bietet eine große Auswahl an Möbel- und Vorhangstoffen sowie die komplette Palette des TapeziererHandwerks – von der Decke bis zum Boden.
Über vier Generationen
Während sein Großvater Hannes auf Bettwarenerzeugung und traditionelle Polsterei spezialisiert war, entwickelte sein Vater das Unternehmen zum ganzheitlichen Tapezier- und Raumausstatter-Betrieb weiter. „Es gab nichts, was mein Vater nicht in Angriff genommen oder gekonnt hätte: Von der Flugzeugausstattung bis hin zu Hotel- und Gastronomiebedarf hat er mit einem Team von zwischenzeitlich bis zu 16 Mitarbeitern alle Aufträge abgewickelt“, erzählt Brugger. Das war in den 1970er-Jahren. Heute arbeiten im Traditionsbetrieb fünf Mitarbeiter, von denen vier Meister sind. „Alle haben bei uns gelernt, die Gesellenjahre durchlaufen und schließlich die Meisterprüfung abgelegt“, sagt Brugger stolz.
Faszination für das Handwerk
Sein Vater ist nach wie vor Hannes Bruggers größtes Vorbild. Schon in jungen Jahren half er in den Ferien im Familienbetrieb mit. „Mein Schulweg führte durch die Werkstatt, und ich sah, welche schönen Dinge dort entstanden. Da war mir klar, dass ich den Betrieb übernehmen möchte“, erinnert sich Brugger. Er betont die Bedeutung von Teamarbeit, Respekt und Wertschätzung im Betrieb. Täglich verbringen er und seine Eltern bis zu 16 Stunden gemeinsam in der Werkstatt, was ein gutes Verständnis füreinander erfordert. Gemeinsam teilen sie auch Hobbys wie das Krampus- und Perchtenlaufen.
Allround-Handwerk
Um junge Menschen für das Tapezierer-Handwerk zu begeistern, fordert Brugger mehr Öffentlichkeitsarbeit und Präsenz bei Berufsmessen wie der „BIM“. „Wir verlegen Parkett- und Teppichböden, beziehen Polstermöbel und verkleiden Wände mit Stoffen, Tapeten, Stein oder Acrylplatten. Zudem gestalten wir Vorhänge und setzen Sonnenschutzsysteme um“, erklärt Brugger. „Unsere Arbeit ist vielfältig, wir agieren als Allround-Handwerker und arbeiten oft mit anderen Gewerken zusammen.“ Qualität und fachgerechte Ausführung stehen im Familienbetrieb Brugger an erster Stelle – ein Grund, warum Kunden aus Salzburg, Berlin, Wien, Mainz und München auf das Unternehmen vertrauen.