Drei lächelnde Personen unterschiedlichen Alters in Arbeitskleidung in Werkstatt
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Generationenmanagement für Unternehmen

Wie Sie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Altersgruppen im Betrieb optimal fördern

Lesedauer: 3 Minuten

05.12.2023

Was ist Generationenmanagement?

Unter Generationenmanagement versteht man Maßnahmen, die die Zusammenarbeit unterschiedlicher Altersgruppen bzw. mehrerer Generationen in einem Betrieb fördern.

Warum ist Generationenmanagement für Unternehmen wichtig?

Der demografische Wandel und der Arbeitskräftemangel machen es für Unternehmen immer schwerer, Talente zu finden. Deshalb ist es wichtig, gute Mitarbeiter:innen zu halten. Hier gibt es zwei Hebel:

  1. Anpassung der Arbeitsbedingungen an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen
  2. Möglichst langer Verbleib von älteren Mitarbeiter:innen im Unternehmen

» Für beide Fälle bietet Generationenmanagement die richtigen Tools. 


Ältere Mitarbeiter:innen sind eine noch viel zu wenig genutzte personelle Ressource. Laut aktueller Bevölkerungsprognose der Statistik Austria sinkt der Anteil der Menschen zwischen 20 und 64 Jahren in Österreich bis 2030 von 61,4 Prozent (2021) auf 57,6 Prozent, bis 2050 auf 53,8 Prozent. Gleichzeitig steigt der Anteil der Menschen, die älter als 64 Jahre sind.


6 Tipps für erfolgreiches Generationenmanagement

Ziel ist, für Mitarbeiter:innen jedes Alters ideale Arbeitsbedingungen zu schaffen und damit die Ressourcen optimal zu nutzen. Hier sind 6 Tipps für ein erfolgreiches Generationenmanagement: 

1. Analysieren Sie die Situation

Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme hinsichtlich Personalauswahlverfahren, Belegschaft, Unternehmenskultur und Arbeitsplätze:

  • Personalauswahlverfahren: Überprüfen Sie Ihre Kriterien und berücksichtigen Sie Veränderungen am Arbeitsmarkt.
  • Belegschaft: Welche Altersgruppen sind im Unternehmen vertreten?
  • Unternehmenskultur: Wie sehr nimmt Ihre Unternehmenskultur auf unterschiedliche Altersgruppen Rücksicht? Welche unbewussten Vorurteile gibt es?
  • Arbeitsplätze: Sind Arbeitsplätze und Tätigkeiten auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten unterschiedlicher Altersgruppen abgestimmt? 

2. Schaffen Sie altersgerechte Arbeitsplätze

Flexibilität in der Organisation erleichtert generationenübergreifendes Arbeiten.

Bieten Sie deshalb:

  • Altersgerechte Karriereplanung mit lebenslanger Perspektive zur Weiterentwicklung
  • Ergonomische Arbeitsplätze
  • Wahlmöglichkeiten für Arbeitnehmer:innen entsprechend ihrer Arbeitsfähigkeit, Lebensphase und Lebenssituation
  • Autonome Arbeitseinteilung (z.B. Tauschmöglichkeiten) innerhalb bestimmter Grenzen
  • Bei Schichtarbeit: Dienstsysteme mit Wechsel im Uhrzeigersinn
  • Freizeitausgleich bei Mehrarbeit
  • Freie Entscheidung über Nachtarbeit für Mitarbeiter:innen ab 45 Jahren
  • Flexible Arbeitszeitgestaltung (z.B. Altersteilzeit, Sabbaticals) 

Vermeiden Sie:

  • Kurzzyklische und gleichförmige Tätigkeiten
  • Monotonie
  • Arbeitsplätze ohne Gesamtzusammenhang
  • Starre quantitative Leistungsvorgaben
  • Zeitdruck
  • Unklare Arbeitsvorgaben, unzureichende Einschulung
  • Isolierte Tätigkeiten

3. Adaptieren Sie Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter:innen

Mit folgenden Maßnahmen erleichtern Sie älteren Mitarbeiter:innen die Arbeit:

  • höhere Auflösung der Bildschirmeinstellung
  • höhere Punktezahl bei der Standardschrift
  • hohe Leucht- und Farbqualität der Bildschirme
  • Software für regelmäßige Bildschirmpausen
  • gute Beleuchtung der Räume
  • technische Hebehilfen
  • Lärmreduktion/Gehörschutz 

4. Sichern Sie den Wissenstransfer im Betrieb

So halten Sie wertvolles Wissen im Unternehmen, auch wenn langjährige Mitarbeiter:innen in Pension gehen:

  • Achten Sie darauf, dass Mitarbeiter:innen ihr über die Zeit erworbenes Know-how regelmäßig und hinreichend dokumentieren.
  • Vermeiden Sie Wissensmonopole.
  • Sorgen Sie dafür, dass alle betriebsrelevanten Informationen zentral verfügbar sind und regelmäßig aktualisiert werden.
  • Bitten Sie Mitarbeiter:innen, die in absehbarer Zeit aus dem Betrieb ausscheiden, ihr Wissen aufzuzeichnen und an nachfolgende Kolleg:innen weiterzugeben.
  • Setzen Sie ältere Mitarbeiter:innen in Paten-, Coaching- und Mentoringprogrammen ein.
  • Setzen Sie ältere Mitarbeiter:innen zur Qualitätssicherung und -verbesserung ein.
  • Sorgen Sie für Wertschätzung, damit Mitarbeiter:innen ihr Wissen weitergeben.
  • Beziehen Sie alle Mitarbeiter:innen in Weiterbildungsmaßnahmen ein und achten Sie dabei auf altersgerechte Didaktik. 

5. Machen Sie Gesundheitsförderung zur Priorität

Psychische und physische Belastungen in der Arbeit führen zu Krankenständen und weniger Produktivität. Die Gesundheit der Mitarbeiter:innen ist deshalb eine Führungsaufgabe:

  • Fördern Sie das Gesundheitsbewusstsein Ihrer Mitarbeiter:innen.
  • Bieten Sie gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen für Ihre Belegschaft an. 

6. Für Chef:innen – Planen Sie Ihre Nachfolge

Die Übergabe eines Unternehmens an die nächste Generation stellt eine Herausforderung dar. Folgende Tipps unterstützen Sie dabei, rechtzeitig eine:n geeignete:n Nachfolger:in zu finden:

  • Thematisieren Sie rechtzeitig, wenn Sie für eine Übergabe bereit sind.
  • Erarbeiten Sie einen Familienkodex, der festlegt, welche Stellung einzelne Familienmitglieder im Unternehmen haben und wer als Chef:in geeignet ist und stimmen Sie den Familienkodex mit Ihrem Testament ab.
  • Informieren Sie Ihre Familie ehrlich über den Status des Betriebes.
  • Erarbeiten Sie einen konkreten Zeitplan für die Übergabe.
  • Stellen Sie die Finanzierung der Übergabe und Ihre persönliche Altersversorgung sicher.
  • Überlegen Sie, ob mit der Übergabe eine Veränderung der Unternehmensstruktur oder der Rechtsform nötig wird.
  • Informieren Sie leitende Mitarbeiter:innen und Schlüsselkund:innen über geplante Veränderungen.
  • Nutzen Sie die Nachfolgebörse, wenn Sie keine:n geeignete:n Nachfolger:in finden.
  • Nehmen Sie die Übergabeconsultants der WKO in Anspruch. 

Die Sozialpartnerwebsite arbeitundalter.at bietet praktische Tipps & Lösungen zur Umsetzung von alternsgerechtem Arbeiten im Betrieb.

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