Kinderbetreuungsgeld: Berechnung des individuellen Grenzbetrages (Geburten ab 1.3.2017)
Allgemeines – Berechnung
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Allgemeines
Beim pauschalen Kinderbetreuungsgeld ist im Falle eines Zuverdienstes zu berücksichtigen, dass der maßgebliche Gesamtbetrag der Einkünfte des betreffenden Elternteils im Kalenderjahr die Zuverdienstgrenze von € 18.000,- nicht übersteigt.
Anstelle der fixen bzw. für manche als zu starr angesehenen Zuverdienstgrenze von
€ 18.000,- jährlich, kann für das pauschale Kinderbetreuungsgeld der individuelle Grenzbetrag gewählt werden.
Dieser beträgt 60 % der gesamten maßgeblichen Einkünfte des (max. dritt-)letzten Kalenderjahres vor der Geburt des Kindes, in dem kein Kinderbetreuungsgeld bezogen wurde.
Tipp!
Personen, die im letzten Kalenderjahr vor der Geburt des Kindes ein überdurchschnittliches Einkommen erzielt haben, können damit weiterhin eine – wenn auch eingeschränkte – Erwerbstätigkeit mit überdurchschnittlichem Einkommen ausüben, ohne dass dies dem Anspruch auf das pauschale Kinderbetreuungsgeld schadet.
Berechnung des Grenzbetrages bei unselbständiger Tätigkeit
Soweit im Gesamtbetrag der maßgeblichen Einkünfte solche aus nichtselbständiger Arbeit enthalten sind, ist von jenen Einkünften auszugehen, die
- für das letzte Kalenderjahr vor der Geburt des Kindes, in dem kein Kinderbetreuungsgeld bezogen wurde, beschränkt auf das drittvorangegangene Jahr vor der Geburt und
- in dem zum Zeitpunkt der Antragsstellung geltenden Einkommenssteuerbescheid für das betreffende Kalenderjahr ausgewiesen sind.
Bei der Berechnung bleiben sonstige Bezüge im Sinne des Einkommensteuergesetzes, also insbesondere Sonderzahlungen wie Urlaubsbeihilfe und Weihnachtsremuneration, außer Betracht. Der danach ermittelte Betrag ist um 30 % zu erhöhen.
60 % dieser so ermittelten Einkünfte ergeben die entsprechende jährliche individuelle Zuverdienstgrenze.
Berechnung des Grenzbetrages bei Beziehern von Arbeitslosengeld
Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (z.B. Arbeitslosengeld und Notstandshilfe) gelten als Einkünfte aus unselbständiger Arbeit. Die erzielten Beträge daraus sind zur Ermittlung des individuellen Grenzbetrages um 15 % zu erhöhen.
60 % dieser so ermittelten Einkünfte ergeben die entsprechende jährliche individuelle Zuverdienstgrenze.
Berechnung des Grenzbetrages bei selbständiger Tätigkeit
Zu berücksichtigen sind
- Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft,
- Einkünfte aus selbständiger Arbeit,
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb.
Für die Berechnung der maßgeblichen Einkünfte für die individuelle Zuverdienstgrenze sind diejenigen Einkünfte heranzuziehen, die
- aus dem Steuerbescheid jenes Kalenderjahres vor der Geburt des Kindes, in dem kein Kinderbetreuungsgeld bezogen wurde, hervorgehen, beschränkt auf das drittvorangegangene Jahr vor der Geburt und
- in dem zum Zeitpunkt der Antragsstellung geltenden Einkommenssteuerbescheid für das betreffende Kalenderjahr ausgewiesen sind.
Einkünfte aus Betätigungen, die Grundlage für Pflichtbeiträge in der gesetzlichen Sozialversicherung darstellen, sind um 30 % zu erhöhen.
60 % dieser so ermittelten Einkünfte ergeben die entsprechende jährliche individuelle Zuverdienstgrenze.
Wird, sei es bei einer unselbständigen oder auch einer selbständigen Erwerbstätigkeit, in allen drei Jahren vor der Geburt bereits Kinderbetreuungsgeld bezogen, so ist das drittvorangegangene Jahr das relevante Kalenderjahr; dies mit der Konsequenz, dass es kein hohes Einkommen aus unselbständiger bzw. selbständiger Tätigkeit gibt, welche für die Berechnung des individuellen Grenzbetrages herangezogen werden kann.
Liegt jedoch binnen 3 Jahren ab Bezugsbeginn von Kinderbetreuungsgeld kein Einkommenssteuerbescheid vor, ist der Grenzbetrag von € 18.000,- maßgeblich.
Hinweis:
„Bei diesem Inhalt handelt es sich um eine rechtliche Information aufgrund der geltenden Rechtslage bzw. Rechtsprechung. Es wird dadurch weder eine Meinung der Wirtschaftskammer, noch eine Anleitung zu einem bestimmten Verhalten wiedergegeben.“
Stand: 01.01.2024