Weihnachtsgeschäft läuft auf vollen Touren
Für den Salzburger Einzelhandel dürfte das Weihnachtsgeschäft trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage etwas besser ausfallen als im Vorjahr.
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Hartwig Rinnerthaler zieht eine positive Bilanz des bisherigen Weihnachtsgeschäftes. "Der erfreuliche Trend der vergangenen Wochen hat sich auch am dritten Einkaufssamstag im Advent fortgesetzt. Die Frequenz in den Geschäften ist gut, die Kunden sind in Kauflaune“, berichtet der Obmann der Sparte Handel in der WKS. Bei den Weihnachtseinkäufen werde die Sparquote vorübergehend ausgesetzt.
Die Stimmung sei in praktisch allen Branchen gut. "Trotz der starken Online-Konkurrenz können die Spielwarenhändler, aber auch die Buch- und die Schmuckhändler zufrieden sein. Der Gutscheinverkauf läuft ebenfalls gut“, sagt Rinnerthaler. "Sollte es in dieser Tonart weitergehen, könnten die Ausgaben der Salzburgerinnen und Salzburger für Weihnachtsgeschenke von 139 Mill. € im Vorjahr auf mehr als 140 Mill. € steigen.“
Zuwächse in schwierigem Umfeld
Steigende Umsätze verzeichnet auch der Halleiner Spielwarenhändler Alois Oedl. "Das Weihnachtsgeschäft läuft für die Branche gut. In unserem Geschäft haben wir seit Oktober sogar überdurchschnittliche Zuwächse“, freut sich Oedl.
Hauptgrund seien die vielen überregionalen Medienberichte über das Fachgeschäft, das im Oktober das 230-Jahr-Jubiläum feierte. "Zu uns kommen Kunden aus ganz Österreich.“ Oedl geht – sofern die Umsätze auch in den letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest passen – von einem deutlich zweistelligen Umsatzplus im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2023 aus. Wenig Freude hat der Unternehmer dagegen mit Rabattaktionen von branchenfremden Anbietern. „Lebensmitteldiscounter verkaufen Spielwaren zum Teil unter unserem Einkaufspreis. Hier muss es Gespräche mit den Lieferanten geben“, betont Oedl.
Zufrieden mit den vergangenen Wochen ist auch Klaus Seufer-Wasserthal, Geschäftsführer der Rupertus Buchhandlung in der Stadt Salzburg: "Bisher ist das Weihnachtsgeschäft für den Buchhandel insgesamt und auch für unser Geschäft recht gut gelaufen. Aber abgerechnet wird zum Schluss.“
Der Wegfall eines Einkaufstages – der 8. Dezember fiel heuer auf einen Sonntag – habe sich nicht negativ ausgewirkt. "Meiner Meinung nach waren die Umsätze, die in den vergangenen Jahren an diesem Feiertag erzielt wurden, im Vergleich zu den Kosten lächerlich gering“, meint Seufer-Wasserthal, der nun auf ein gutes Finale im Weihnachtsgeschäft hofft: "Wenn es gut läuft, könnten wir um etwa 2% über dem Vorjahresergebnis liegen.“
Beim Einrichtungshaus Scheicher im Salzburger Stadtteil Riedenburg bewegt sich das Weihnachtsgeschäft laut Inhaber Stefan Scheicher "im üblichen Rahmen“. Für sein Unternehmen seien die Wochen vor Weihnachten allerdings nicht so entscheidend wie für andere Händler. "Unser Geschäft ist stark projektabhängig. Eine neue Wohnungseinrichtung kauft man nicht unbedingt zu Weihnachten“, meint Scheicher. "Unsere Wohnaccessoires – darunter hochwertige Soundsysteme und Wanduhren – werden aber jetzt mehr gekauft als während des Jahres.“
Eher durchwachsen verläuft das Weihnachtsgeschäft für Reinhard Damisch. Er führt das Uhren- und Schmuckgeschäft Kremo in der Salzburger Neutorstraße. "Die unsichere Wirtschaftslage führt dazu, dass die Leute offensichtlich weniger Goldschmuck kaufen und stattdessen sparen. Dazu kommen noch die vielen Baustellen der vergangenen Monate und falsche Informationen über die geplante Sperre des Neutors“, sagt Damisch. "Viele Kunden wissen nicht, dass sie ohne große Einschränkungen zufahren können und genügend Parkplätze vorfinden.“
Der Juwelier hofft nun, dass viele Kurzentschlossene doch noch ein Schmuckstück oder eine Uhr für Weihnachten kaufen bzw. notwendige Reparaturen durchführen lassen. "Wir haben auch spezielle Angebote für Unternehmer, wie etwa gravierte Jubiläumsuhren oder Gutscheine“, so Damisch.