Weckruf aus den USA und Deutschland
Salzburg zählt zu den zwanzig Top-Regionen in Europa. Das liegt zum Teil auch an der Exportstärke des Standorts. Umso beunruhigender sind in diesem Zusammenhang die Ereignisse der vergangenen Wochen.
Lesedauer: 1 Minute
Nachdem Donald Trump die US-Wahl für sich entschieden hat, wird er aller Voraussicht nach seine Americafirst-Politik aus seiner ersten Amtszeit weiterführen. Er hat ja bereits angekündigt, auf alle Importe Zölle in der Höhe von bis zu 20% einzuheben. Da die USA der zweitwichtigste Handelspartner der Salzburger Wirtschaft sind, ist das keine gute Nachricht für die Betriebe. Bleibt zu hoffen, dass es zu keinem Handelskrieg kommt und es der EU gelingt, mit Trump einen Deal zu verhandeln, der keine allzu großen Handelshemmnisse bringt.
Der Ausfall der Ampel, sprich das Platzen der deutschen Bundesregierung, gibt ebenfalls Grund zur Sorge, da Deutschland bekanntlich unser wichtigster Handelspartner ist und sich wirtschaftlich
in einer Abwärtsspirale befindet. Letztendlich sind die Koalitionspartner an der Schuldenbremse und an unterschiedlichen Auffassungen zur Wirtschaftspolitik gescheitert. Das muss ein Weckruf für die an den Koalitionsverhandlungen beteiligten Parteien in Österreich sein. Denn auch bei uns wird laut Fiskalrat der Schuldenberg immer größer, wenn nicht eingegriffen wird. Zudem darf die Wirtschaft nicht noch mehr Zeit verlieren. Die jüngste Mittelfristprognose des WIFO zeigt, dass die heimische Wirtschaft bis 2029 nur sehr schwach wachsen wird. Wachstumsimpulse durch eine nachhaltige Wirtschaftspolitik und strukturelle Reformen sind daher längst überfällig.
Die künftige Bundesregierung kann zwar die für unserer Exportland so wichtige internationale Wirtschaftsentwicklung
nicht ankurbeln, aber dafür kann sie ihre eigenen Hausaufgaben erledigen. Dadurch könnten die Rahmenbedingungen für die heimische Wirtschaft wieder verbessert werden. Die Vorschläge dazu, auch von Seiten der Wirtschaftskammer Salzburg, liegen ja längst auf dem Tisch. Aber eines muss betont werden: Ein bisserl Kosmetik dort und da wird nicht reichen, die neue Bundesregierung braucht eine mutige Reformagenda und muss sich auch über unpopuläre Maßnahmen „drübertrauen“, um Österreich fit für die Zukunft machen zu können.