© WKS/BBW

Fehler aus dem Vorjahr unbedingt vermeiden!

Von einer milden Rezession haben die namhaften heimischen Ökonomen bei der Herbstprognose vor einem Jahrgesprochen und versichert, dass durch die hohen Lohnabschlüsse ohnedies der Konsum Mitte 2024 wieder anspringen und die Konjunktur ankurbeln werde.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 24.10.2024

Ich habe das nach vielen Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern bzw. aufgrund meiner Erfahrung im eigenen Betrieb schon damals – auch an dieser Stelle –immer wieder angezweifelt. Ich sollte leider recht behalten. Auf das Anspringendes Konjunkturmotors warten wir immer noch. Denn die Menschen sind nichtdumm. Sie haben sehr wohl erkannt, dass die hohen Lohnabschlüsse gepaart mit der weltwirtschaftlichen Großwetterlage der Wirtschaft schweren Schaden zugefügt haben und mittlerweile auch Arbeitsplätzekosten. Diese Unsicherheit hat dazu geführt, dass die Menschen lieber sparen und die Betriebe vor allem mit Neuinvestitionen vorsichtig sind und abwarten.  

Die Gewerkschaft bringt sich aber schon wieder in Stellung und pocht auf eine „spürbare Anhebung“ der Gehälter. In ihrem Zweijahresabschluss haben sich die Metaller im vergangenen Jahr auf die rollierende Inflation plus ein Prozent geeinigt. Das ist meiner Meinung nach zu hoch und wird die Situation in diesen Branchen nicht gerade verbessern. Bei der heurigen Herbstlohnrunde wird unter anderem der krisengeschüttelte Handel im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Auch wenn in Österreich heuer bereits 800 Handelsbetriebe Insolvenz anmelden mussten, lässt das die Gewerkschaft kalt und sie fordert einen Abschluss über der rollierenden Inflation von 3,8%.  

Es darf uns nicht passieren, dass wir mit zu hohen Kollektivvertragsabschlüssen die Konjunktur weiter abwürgen. Es gibt in Wahrheit nach einer zweijährigen Schrumpfung der Wirtschaft nicht viel zu verteilen. Die Prognosen von WIFO und IHS gehen zwar von einem Minimalwachstum im Jahr 2025 aus, in dieser Prognosesteckt – so wie im vergangenen Jahr –aber noch sehr viel Unsicherheit. Deshalbbenötigt es heuer mehr Augenmaß bei den Verhandlungen als im Vorjahr, auch beiden Abschlüssen für die Beamten und beider Anhebung der Pensionen.

Denn, um Klartext zu sprechen: Überzogene Lohnforderungen gefährden tausende heimische Arbeitsplätze!