Der „Tag der Liebenden“ kurbelt die Geschäfte an
Der Valentinstag ist nicht nur für die heimischen Gärtner und Floristen ein wichtiger Umsatzfaktor. Auch in einigen Handelsbranchen klingeln am 14. Februar und in den Tagen zuvor die Kassen.
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Knapp 15 Mill. € geben die Salzburger:innen heuer für Valentinstagsgeschenke aus (siehe Artikel rechts unten). Das bedeutet ein Plus von 25% im Vergleich zu 2023. „Der Valentinstag ist ein wichtiger Tag für den Salzburger Handel“, meint Handelsforscher Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria.
Das bestätigt auch Lucia Neuhauser. „Für uns ist der Valentinstag neben dem Muttertag der stärkste Tag des Jahres. Wir machen am 14. Februar fast so viel Umsatz wie in einem normalen Monat ohne besonderen Kaufanlass“, erklärt die Geschäftsführerin der Flora Blumengroßhandel GmbH.
Das Unternehmen mit Sitz in der Stadt Salzburg beschäftigt rund 30 Mitarbeiter:innen und beliefert Gärtner und Floristen in Salzburg, den benachbarten Bundesländern sowie Süddeutschland. „Früher war der Valentinstag ein Frühlingsblumentag. Jetzt verkaufen wir mehr oder weniger die gesamte Palette an Schnittblumen, wobei rote Rosen seit einigen Jahren eine immer größere Rolle spielen“, sagt Neuhauser.
Start in den Frühling
Für den Innungsmeister der Salzburger Gärtner und Floristen, Stefan Monger, markiert der Valentinstag den ersten richtigen Start der Branche in den Frühling. „Nach Weihnachten ist es bei den Betrieben immer etwas ruhiger, aber jetzt kommen die Leute wieder und kaufen die ersten Frühlingsblüher auch zum Hinaussetzen. Besonders beliebt sind heuer duftige, bunte Sträuße und Tulpen aus heimischer Herstellung.“
Der „Tag der Liebenden“ ist auch für Berger Feinste Confiserie einer der wichtigsten Umsatzbringer des Jahres. „Mit Weihnachten oder Ostern kann man ihn nicht vergleichen. Der Valentinstag hat für uns aber schon eine höhere Bedeutung als der Muttertag. In unseren Geschäften ist der Umsatz in den letzten Tagen vor dem 14. Februar dreimal so hoch wie an normalen Tagen im Jänner“, betont Geschäftsführerin Christine Berger.
Süße Liebesbotschaften
Der Süßwarenhersteller mit Sitz in Lofer bietet wie jedes Jahr eine eigene Kollektion zum Thema Valentinstag an. Produziert wird seit Jahresbeginn. „Wir arbeiten heuer mit dem Designstudio JFK von Julia Franziska Keser zusammen. Die in Salzburg lebende Künstlerin hat unsere Biovollmilch-Schokotafeln mit passenden Aufschriften versehen. Außerdem bieten wir am 13. und 14. Februar in unseren
Filialen das perfekte Valentinstagsgeschenk an: eine Kombination aus Rosen und edler Schokolade“, sagt Berger.
Valentinstagsgeschenke werden auch in der Parfümerie „Nägele & Strubell“ gekauft – „und zwar sowohl von Damen als auch von Herren“, betont Tanja Schuster, Leiterin der Filiale am Salzburger Universitätsplatz. „Neben exklusiven Düften werden vor allem kleine Dinge wie etwa Handcremes nachgefragt. Für unser Geschäft hat der Valentinstag eine gewisse Bedeutung, er ist aber nicht der große Umsatzbringer“, so Schuster.
Für den Obmann der Salzburger Gastronomiebetriebe, Ernst Pühringer, ist der Valentinstag zwar der Tag für die Floristen, aber auch in den Restaurants und Wirtshäusern wird nach dem etwas ruhigeren Jänner (speziell in der Stadt Salzburg) eine gestiegene Nachfrage registriert. Pühringer bestätigt aber, dass die Menschen aufgrund der Preissteigerungen auf der Sparbremse stehen. In diesem Sinne hofft er, dass die KV-Verhandlungen im März zu einem moderaten Ergebnis führen und die Betriebe nicht noch stärker finanziell belastet werden.
Salzburger:innen geben 15 Mill. € aus
Laut einer Online-Befragung der KMU Forschung Austria haben heuer 84% der Salzburger und 56% der Salzburgerinnen im Alter von 15 bis 75 Jahren vor, ihren Partner:innen am 14. Februar Geschenke zu machen. Sie wollen dafür im Schnitt 60 € ausgeben.
Im Vorjahr betrug das durchschnittliche Budget noch 45 €, die geplanten Gesamtausgaben steigen von 12 auf 15 Mill. €. „Für den Salzburger Einzelhandel nimmt die Bedeutung des Valentinstags als Kaufanlass zu. Die allmählich sinkende Inflation führt zu höheren Ausgaben“, analysiert Handelsforscher Wolfgang Ziniel (KMU Forschung Austria). „Jene 56% der Salzburger:innen, die keine Geschenke machen wollen, tun das am Valentinstag nie. Immerhin 18% geben aber an, diesmal wegen der Teuerung auf den Kauf von Geschenken zu verzichten“, sagt Ziniel.
Blumen bzw. Pflanzen sind nach wie vor für fast die Hälfte der Salzburger:innen das bevorzugte Geschenk zum Valentinstag. Dahinter folgen Süßigkeiten (39%), Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten wie Restaurantbesuche oder Urlaube (19%), Wellness- bzw. Friseurgutscheine (17%) sowie Parfums bzw. Kosmetika (11%).
Stationärer Handel wird bevorzugt