Schnäppchenjäger sind heuer sparsamer
In Salzburg wollen die Konsumenten an den Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday etwas weniger tief in die Tasche greifen als im Vorjahr.
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Die Salzburgerinnen und Salzburger beabsichtigen, am 29. November, dem Black Friday, und am darauffolgenden Montag (Cyber Monday) in Summe rund 35 Mill. € ausgeben. Das zeigt eine Online-Befragung der KMU Forschung Austria im Auftrag der Sparte Handel. "Die Gesamtausgaben sind etwa gleich hoch wie im Vorjahr. Sie beziehen sich auf alle Konsumenten aus Salzburg, die an diesen Tagen bei in- oder ausländischen Einzelhändlern on- und offline einkaufen“, erklärt Handelsforscher Wolfgang Ziniel. Das Einkaufsbudget pro Kopf sinkt laut der Umfrage von 230 auf 225 €. "Hier zeigt sich, dass die enormen Teuerungen der jüngeren Vergangenheit immer noch in den Köpfen der Bevölkerung verankert sind.“
Der aus den USA stammende Black Friday habe sich aber ebenso wie der Cyber Monday zu einem festen Kaufanlass entwickelt. Rund 80% der Salzburger Konsumenten bezeichnen die Höhe der Rabatte als wichtigsten Einfluss auf die Kaufentscheidung. Für rund die Hälfte sind es exklusive Angebote und Produkte bzw. ein kostenfreier Versand. "Die Kunden achten beim Einkaufen weiter stark auf Preise und Sonderangebote – besonders bei beliebten Aktionstagen wie dem Black Friday“, bestätigt auch Ivo Rigaud, Obmann des Landesgremiums des Versand-, Internet- und allgemeinen Handels. "Für die Händler hat das jedoch auch Schattenseiten: Sie verkaufen zwar mehr, verdienen wegen der hohen Rabatte aber weniger.“
Bekanntheitsgrad ist hoch
Laut der Umfrage kennen mehr als 70% der Salzburger den Black Friday und den Cyber Monday. 30% haben vor, zumindest an einem dieser Tage einzukaufen, wobei drei Viertel ihr Geld bei in- und ausländischen Online-Shops ausgeben wollen.
Die Schnäppchenjäger haben es am Black Friday vor allem auf Bekleidung und Textilien abgesehen. Diese Warengruppe liegt hier mit 43% an der Spitze. Dahinter folgen Elektro- und Haushaltsgeräte (28%), Kosmetika und Parfümerieartikel (27%) sowie Sportartikel (22%). Am Cyber Monday führen Spielwaren (37%), Elektro- und Haushaltsgeräte (28%) sowie Bekleidung und Textilien (ebenfalls 28%) das Ranking an.
Chinesische Online-Plattformen wie Temu und Shein spielen kaum eine Rolle. "Die Konsumenten hoffen primär darauf, bei Markenprodukten Schnäppchen zu ergattern. Temu und Shein locken mit dauerhaften Billigpreisen, hinken aber in Sachen Qualität oftmals hinterher“, meint dazu Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria. Gremialobmann Ivo Rigaud fordert in diesem Zusammenhang gleiche Spielregeln für alle Marktteilnehmer. "Es kann nicht sein, dass Online-Riesen aus China vom lückenhaften Zoll- und Steuersystem der EU profitieren. Gemeldete Verstöße wegen irreführender Waren- und Preisangaben müssen rasch geprüft werden.“