
CSDDD: EU-Lieferkettenrichtlinie („EU-Lieferkettengesetz“)
Unternehmerische Sorgfaltspflichten entlang der Wertschöpfungskette erfüllen: Rechtliche Grundlagen, vorbereitende Maßnahmen und FAQ
Lesedauer: 15 Minuten
Inhaltsverzeichnis
- Hintergrund und Ziele der EU-Lieferkettenrichtlinie
- Auswirkungen des Omnibus-Pakets auf die CSDDD
- Welche Unternehmen von der CSDDD betroffen sind
- Umsetzungsfristen für die EU-Lieferkettenrichtlinie
- FAQ-Bereich: Häufige Fragen und Antworten zur CSDDD
- Webinare zum Nachsehen: Expert:innen geben Tipps zur CSDDD
Hintergrund und Ziele der EU-Lieferkettenrichtlinie
Die Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit − auch EU-Lieferkettenrichtlinie, Corporate Sustainability Due Diligence Directive bzw. CSDDD − soll soziale und ökologische Standards entlang globaler Aktivitätsketten verbessern.
Dadurch sollen insbesondere folgende Ziele erreicht werden:
- Einhaltung der Menschenrechte
- Schutz der Umwelt
Um diese Ziele zu erreichen, müssen betroffene Unternehmen ihre direkten sowie indirekten Geschäftspartner:innen überwachen und bewerten. Dies umfasst alle Aktivitäten vom Einkauf über Entwicklung, Produktion, Lagerung, Vertrieb und Transport bis hin zur Abfallbewirtschaftung. Dabei gilt die Richtlinie sowohl für Produkte als auch für Dienstleistungen.
Durch umfassendes Risikomanagement sollen potenzielle negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt ermittelt, abgestellt, abgeschwächt oder verhindert werden. Dies umfasst nicht nur die eigenen Geschäftstätigkeiten, sondern auch jene der Tochtergesellschaften und Geschäftspartner:innen.
Die CSDDD umfasst auch Pflichten zur Berichterstattung. Diese sollen Transparenz schaffen und sicherstellen, dass Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt wahrnehmen.
Auswirkungen des Omnibus-Pakets auf die CSDDD
Ausgehend vom Omnibus-I-Paket wurde auf EU-Ebene die Stop-the-Clock-Richtlinie beschlossen. Demzufolge ergeben sich folgende zeitliche Verschiebungen im Zusammenhang mit der Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen (CSDDD):
- Die EU-Mitgliedstaaten haben bis zum 26. Juli 2027 Zeit, die CSDDD in nationales Recht umzusetzen.
- Betroffene Unternehmen müssen die CSDDD ab Juli 2028 anwenden.
- Herausgabe von Leitlinien bis Juli 2026
Zu diesen inhaltlichen Änderungsvorschlägen zählen unter anderem:
- Vereinfachung und Beschränkung der Sorgfaltspflichten auf direkte Geschäftspartner
- Supplier – Monitoring nur alle fünf Jahre (statt jährlich)
- Entfall der Beendigung von Geschäftsbeziehungen
- Begrenzung der Informationsanforderungen an KMU
- Begrenzung des „Trickle–Down-Effekts“
- Entfall der EU-weiten zivilrechtlichen Haftung sowie der Höchstmindeststrafe in Höhe von 5% des weltweiten Nettoumsatzes
Welche Unternehmen von der CSDDD betroffen sind
Die EU-Lieferkettenrichtlinie kommt nur für Unternehmen ab einer bestimmten Größe direkt zur Anwendung. Allerdings werden betroffene Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten auch an KMU weitergeben, wenn diese Teil der vor- bzw. nachgelagerten Aktivitätskette sind.
Liegt der Sitz Ihres Unternehmens in der EU, ist dieses direkt von der Richtlinie betroffen, wenn
- mehr als 1.000 Arbeitnehmer:innen beschäftigt und
- mehr als 450 Millionen Euro weltweiter Jahresumsatz generiert werden.
Aufgrund einer Konzernbetrachtung erfolgt die Berechnung der Arbeitnehmer:innen und des Umsatzes auf konsolidierter Basis.
Liegt der Sitz Ihres Unternehmens in einem Drittstaat, ist dieses direkt von der Richtlinie betroffen, wenn mehr als 450 Millionen Euro Umsatz in der EU generiert werden. Das Überschreiten des Schwellenwerts in Bezug auf Arbeitnehmer:innen ist hier keine Voraussetzung.
Bei Franchise-Unternehmen erfolgt eine Zusammenrechnung, wenn aufgrund der Franchise- oder Lizenzvereinbarungen eine gemeinsame Identität, ein gemeinsames Geschäftskonzept und die Anwendung einheitlicher Geschäftsmethoden besteht.
Umsetzungsfristen für die EU-Lieferkettenrichtlinie
Die EU-Lieferkettenrichtlinie kommt zeitlich gestaffelt zur Anwendung. Ausschlaggebend sind hierfür die Anzahl der Beschäftigten bzw. der Umsatz des jeweiligen Unternehmens:
Anwendung ab | Ausschlaggebende Kriterien für Unternehmen |
---|---|
Laut Stop-the-Clock-Richtlinie ab 26. Juli 2028 (ursprünglich 26. Juli 2027) |
|
26. Juli 2028 |
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26. Juli 2029 |
|
Sie müssen die CSDDD nur anwenden, wenn Ihr Unternehmen die oben genannten Kriterien in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren erfüllt.
Opting-Out-Möglichkeit für nicht-operativ tätige Holdinggesellschaften:Nicht-operativ tätige Holdinggesellschaften können einen Antrag stellen, von der Richtlinie ausgenommen zu werden. Voraussetzung ist, dass diese ausschließlich Anteile an ihren Tochtergesellschaften verwalten.
Prüfen Sie ehest möglich, ob Ihr Unternehmen direkt oder indirekt von der CSDDD betroffen ist.
• Online-Ratgeber Nachhaltigkeitsverpflichtungen
FAQ-Bereich: Häufige Fragen und Antworten zur CSDDD
Damit Sie sich rechtzeitig auf die CSDDD vorbereiten können, sammeln wir in diesem Abschnitt Fragen und Antworten zur EU-Lieferkettenrichtlinie.
Häufige Fragen zur EU-Lieferkettenrichtlinie
Berechnung der Beschäftigtenzahl:
- Die Beschäftigtenzahl wird in Vollzeitäquivalenten berechnet.
- Teilzeitbeschäftigte und Lehrlinge sind mit ihrem Normalzeitäquivalent zu berücksichtigen.
- Personen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen (z.B. Leiharbeit) sind einzubeziehen, wenn nach Auffassung des Europäischen-Gerichtshofs die Arbeitnehmereigenschaften erfüllen.
Bei der Anzahl der Beschäftigten nicht einzuberechnen sind:
- Praktikant:innen
- Fremdfirmenpersonal
- Stundenweise beschäftigte Aushilfskräfte
- Freie Dienstnehmer:innen
Umsatzberechnung:
- Der Umsatz richtet sich nach dem letzten (geprüften) Jahresabschluss.
Konzernbetrachtung:
- Die Berechnung der Beschäftigten und des Umsatzes erfolgt auf konsolidierter Basis.
- Dem Mutterunternehmen sind Tochterunternehmen zuzurechnen, die zu mehr als 50% in dessen Eigentum stehen
Wenn Ihr Unternehmen direkt von der Richtlinie betroffen ist, müssen Sie
- negative Auswirkungen Ihrer unternehmerischen Tätigkeiten auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Umwelt ermitteln und
- geeignete Maßnahmen treffen, um diese zu verhindern, zu beenden oder abzumildern.
Diese Sorgfaltspflichten betroffener Unternehmen gelten in Bezug auf die Aktivitäten
- des eigenen Unternehmens,
- der Tochtergesellschaften und
- der Geschäftspartner:innen, die Teil der vorgelagerten sowie nachgelagerten Aktivitätsketten sind.
Implementierung der Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Umwelt
Für die Implementierung der Sorgfaltsplichten sind Sie verpflichtet, eine Due-Diligence-Policy zu erstellen. Der Fokus liegt bei Menschenrechten, Arbeitsbedingungen und Umwelt. In dieser Policy bestimmen Sie einerseits, an welche Werte sich Ihr Unternehmen in diesen Bereichen hält. Andererseits legen Sie fest, welche Werte Sie dabei von Geschäftspartner:innen erwarten. Auf Grundlage dieser Policy richten Sie ein Due-Diligence-System ein, welches darauf abzielt, soziale und ökologische Risiken entlang der Aktivitätskette zu erkennen und
geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung und Behebung zu ergreifen.
Risikobasierte Überprüfung und Priorisierung
Im Rahmen der risikobasierten Überprüfung müssen Sie zunächst die schwerwiegendsten Risiken ermitteln. Auch dabei liegt der Fokus wieder bei Menschenrechten, Arbeitsbedingungen und Umwelt. Im nächsten Schritt gilt es festzustellen, wann und wo diese am wahrscheinlichsten auftreten. Ihre Prioritätensetzung bzw. die Ableitung entsprechender Maßnahmen konzentriert sich demnach auf zwei Fragen:
- Welche Risiken sind am schwerwiegendsten?
- Wie wahrscheinlich sind negative Auswirkungen?
Umfassende Einbeziehung der Stakeholder
Zu Ihren Stakeholdern zählen unter anderem Arbeitnehmer:innen, Betriebsrät:innen, Konsument:innen oder NGOs. Diese Interessensgruppen müssen Sie umfassend in die Sorgfaltsprüfungen miteinbeziehen. Aber auch bei Entscheidungen eine mögliche Vertragsauflösungen mit Geschäftspartner:innen gilt es, diese zu konsultieren.
Weitergabe an Geschäftspartner:innen entlang der gesamten Aktivitätenkette
Die oben angeführten Sorgfaltspflichten erfordern es, dass Sie als betroffenes Unternehmen Ihre Sorgfaltspflichten an Geschäftspartner:innen weitergeben. Dies umfasst sowohl die vorgelagerte als auch die nachgelagerte Aktivitätenkette. Die Größe dieser Unternehmen spielt dabei keine Rolle.
Sollte die Weitergabe der Sorgfaltspflichten insbesondere die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit Ihrer kleineren und mittleren Geschäftspartner:innen gefährden, werden Sie diese unterstützen müssen, um diesem Risiko vorzubeugen. Als Beispiele hierfür gelten Direktfinanzierungen, zinsgünstige Darlehen oder Abnahmegarantien.
Zudem müssen Sie regelmäßig überprüfen, ob Ihre Geschäftspartner:innen die vertraglich zugesicherten Sorgfaltspflichten erfüllen. Hierfür können Sie unabhängige Dritte beauftragen (z.B. Wirtschaftsprüfer:innen). Aber auch geeignete Industrie-Initiativen oder Interessengruppen können diese Überprüfung durchführen (inklusive NGOs). Die Kosten für diese Überprüfung müssen Sie als betroffenes Unternehmen selbst tragen.
Kommunikation der Fortschritte
Als betroffenes Unternehmen sind Sie verpflichtet, über Ihre Fortschritte in Bezug auf die Sorgfaltspflichten zu berichten. Die Berichterstattung muss einmal jährlich erfolgen und öffentlich zugänglich sein (z.B. auf der Webseite Ihres Unternehmens).
Sollten Sie als betroffenes Unternehmen bereits der Informationspflicht über Nachhaltigkeitsaspekte (CSRD) unterliegen, können Sie ihre CSDDD-Berichtspflichten in diesen Bericht integrieren, um eine doppelte Berichtserstellung zu vermeiden.
Erstellung eines Klimatransformationsplans
Ihr Unternehmen muss auch einen Klimatransformationsplan erstellen. Dieser soll sicherstellen, dass das Geschäftsmodell und die Strategie mit den Pariser Klimazielen vereinbar sind.
Im Rahmen der vorgesehenen jährlichen Aktualisierung müssen Sie Ihre Fortschritte dokumentieren.
Erstellen Sie als betroffenes Unternehmen bereits einen Klimatransformationsplan im Rahmen der CSRD, müssen Sie keinen zusätzlichen für die CSDDD entwickeln. Die Anforderungen der EU-Lieferkettenrichtlinie in Bezug auf die Umsetzung des Klimatransformationsplans müssen allerdings weiterhin beachtet werden.
Zum einen werden Sie sowohl als direkt betroffenes Unternehmen als auch als indirekt betroffenes KMU auf EU- bzw. Länderebene Unterstützung erhalten. Denn die CSDDD sieht eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen vor (Art 18-21):
- Veröffentlichung von Leitlinien und Mustervertragsklauseln durch die Europäische Kommission
Leitlinien und Mustervertragsklauseln sollen unter anderem die Prüfpflichten in verschiedenen Branchen konkretisieren. Für die freiwilligen Mustervertragsklauseln ist in der Richtlinie eine Frist bis zum 26.1.2027 angeführt (Art 18). Für die Leitlinien sind unterschiedliche Fristen vorgesehen (Art 19). - Einrichtung einer Auskunftsstelle
Kernaufgaben: Information, Beratung und Unterstützung bei der Erfüllung der Sorgfaltspflicht - Finanzielle Unterstützung
In der Richtlinie wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Mitgliedsstaaten KMU finanziell unterstützen können.
Zum anderen sind aber auch die Wirtschaftskammern für Sie da – unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen direkt oder indirekt von der EU-Lieferkettenrichtlinie betroffen sein wird. Neben dem direkten Kontakt mit Ihrer Landeskammer empfehlen wir folgende Online-Inhalte
- Österreichweite Webinar-Übersicht für nachhaltiges Wirtschaften
Expert:innen geben Infos und praktische Tipps - Aktuelle Aus- und Weiterbildungsangebote
Internes Know-how aufbauen - Förderangebote
Finanzielle Unterstützung für nachhaltiges Wirtschaften - Überblick über Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften
(Rechtliche) Anforderungen erfüllen und Chancen nutzen
Tipp: Wir entwickeln unser Angebot ständig weiter – schauen Sie regelmäßig vorbei.
Die national zuständigen Aufsichtsbehörden können Untersuchungen einleiten, Anordnungen treffen und bei Verstößen gegen die Sorgfaltspflichten Sanktionen verhängen. Dazu zählen Geldbußen von bis zu fünf Prozent des weltweiten Netto-Jahresumsatzes. Zudem können Verstöße auch veröffentlicht werden.
Darüber hinaus sieht die Richtlinie eine an das österreichische Recht anknüpfende zivilrechtliche Haftung vor, wenn betroffene Unternehmen ihren Sorgfaltspflichten nicht (ausreichend) nachkommen. Gehaftet wird für Schäden, die bei natürlichen oder juristischen Personen entstehen. Betroffene Unternehmen haften grundsätzlich nicht für Schäden, die ausschließlich von ihren Geschäftspartner:innen verursacht wurden.
Bei transnationalen Sachverhalten (Schaden tritt beispielsweise in einem Drittstaat ein) soll künftig das Recht der EU-Mitgliedsstaaten zur Anwendung kommen − statt wie bislang das Recht des Schadensortes im EU-Ausland. Die Details hierzu werden im Rahmen der nationalen Umsetzung zu klären sein.
Betroffene können Schadenersatzansprüche innerhalb von fünf Jahren gerichtlich geltend machen. Dabei soll die Rechtsdurchsetzung durch folgende Maßnahmen erleichtert werden:
- Einschränkung der Offenlegung von Beweismitteln
- einstweiliger Rechtsschutz
- Prozesskostenhilfe
In Bezug auf den Gerichtsstand sind in der Richtlinie keine eigenen Bestimmungen vorgesehen. Es gelten demnach die allgemeinen Bestimmungen der Brüssel 1a-VO: EU-Unternehmen sind grundsätzlich vor den Gerichten jenes Mitgliedsstaates zu klagen, in dem sie ihren Sitz haben. Der Gerichtsstand von Drittstaatsunternehmen ist in der Regel nach dem Recht des jeweiligen Drittstaates zu beurteilen.
Vorgelagerte Aktivitätsketten umfassen vorgelagerte Geschäftspartner:innen des betroffenen Unternehmens, deren Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Produktion von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen stehen. Dazu zählen sowohl direkte als auch indirekte Geschäftspartner:innen − unabhängig davon, ob eine Vertragsbeziehung besteht.
Nachgelagerte Aktivitätsketten beschränken sich auf nachgelagerte Geschäftspartner:innen des betroffenen Unternehmens, deren Tätigkeiten im Zusammenhang mit folgenden Bereichen stehen:
- Distribution,
- Transport und
- Lagerung der Produkte.
Bei nachgelagerten Aktivitätsketten sollen nur die direkten Geschäftsparter:innen erfasst sein. Der Richtlinientext ist hier allerdings missverständlich.
Auch wenn Sie als KMU nicht direkt von der CSDDD betroffen sind, sollten Sie sich rechtzeitig mit der Richtlinie beschäftigen. Denn die betroffenen Unternehmen werden ihre Sorgfaltspflichten an Sie weitergeben, wenn Sie Teil derer vor- bzw. nachgelagerten Aktivitätskette sind. Dabei spielen die in der Richtlinie formulierten Schwellenwerte keine Rolle.
Unser Tipp: Setzen Sie sich möglichst früh mit den Sorgfaltspflichten der EU-Lieferkettenrichtlinie auseinander. Es lohnt sich, internes Know-how aufzubauen und digitale Tools zu evaluieren. Denn so haben Sie die Chance, Wettbewerbsvorteile zu generieren.
Die CSDDD ist am 25. Juli 2024 in Kraft getreten. Ausgehend vom Omnibus-I-Paket wurde die Stop-the-Clock-Richtlinie beschlossen. Unter Berücksichtigung dieser Richtlinie ergeben sich folgende nächste Schritte:
- Herausgabe von Leitlinien bis Juli 2026 durch die EU-Kommission.
- Die EU-Mitglieder haben bis zum 26. Juli 2027 Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen (ursprünglich bis zum 26. Juli 2026).
- Ab dem 26. Juli 2028 gelten die Vorschriften für Unternehmen (ursprünglich ab dem 26. Juli 2027).
Die Einführung soll schrittweise Einführung erfolgen – gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten bzw. Umsatz der Unternehmen.
Details zur gestaffelten Anwendung
Hinweis: Derzeit befassen sich die EU-Kommission, das EU-Parlament und der Rat mit inhaltlichen Änderungsvorschlägen in Bezug auf die CSDDD (Omnibus-Paket). Die Thematik kann daher stetigen Änderungen unterworfen sein. Einen Überblick zum Omnibus I-Paket finden Sie in den FAQ der EU-Kommission oder auf unserer Omnibus-Infoseite.
Die österreichische Wirtschaft bekennt sich zu nachhaltigem, verantwortungsvollem und zukunftsfähigem Wirtschaften. Allerdings muss jegliche gesetzliche Regelung mit Augenmaß erfolgen. Die Anforderungen an Unternehmen sollten klar, überschaubar und verhältnismäßig sein.
Mit der Lieferketten-Richtlinie werden die EU-Ziele, nämlich die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratieabbau, klar verfehlt. Jedenfalls muss eine deutliche Reduktion von jeglicher Bürokratie erfolgen.
Die Wirtschaftskammer setzt sich für eine praxistaugliche Lösung ein. Diese soll gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, Rechtssicherheit für Unternehmen bieten, dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit entsprechen und die EU als wirtschaftsfreundlichen Standort auch in der Zukunft sichern. Demnach müssen die zugesagten Unterstützungsmaßnahmen rasch umgesetzt und der Mehraufwand auch finanziell abgefedert werden. Durch entsprechende Guidelines müssen die Abläufe und Prüfpflichten so klar und praktikabel wie möglich sein.
- WKÖ Hattmannsdorfer: Bürokratie-Abbau ist das Gebot der Stunde − WKO
- EU-Lieferkettengesetz braucht klaren und praxistauglichen Rechtsrahmen − WKO
- WKÖ Schön zu Lieferkettengesetz: „Mehrbelastungen so gering wie möglich halten“ – WKO
- WKÖ Kopf zu Lieferkettengesetz: EU lässt Bürokratiemonster von der Leine − WKO
Webinare zum Nachsehen: Expert:innen geben Tipps zur CSDDD
In diesem Abschnitt finden Sie unsere bisherigen Webinare zur EU-Lieferketten-Richtlinie.
Webinare zum Thema Nachhaltigkeit
Vortragende:
- Christoph Plank und Christian Miller, Wirtschaftsdelegierte der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Mailand und Paris
- Johanna Reinisch | Abteilung für Rechtspolitik der Wirtschaftskammer Österreich
- Svenja Bartels und Marco Nichele | Rödl & Partner Mailand
- Stephan Lesage-Mathieu und Sandra Hundsdörfer | LPA LAW Paris
Die Omnibus-Initiative verspricht Erleichterungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dennoch müssen viele österreichische Unternehmen bestimmte Sorgfaltspflichten in internationalen Lieferketten erfüllen. Denn Länder wie Frankreich und Italien haben bereits weitreichende Gesetze eingeführt.
Um Ihrem Unternehmen Geschäftsbeziehungen in diesen Ländern zu erleichtern, beantworten wir in diesem Webinar unter anderem folgende Fragen:
- Was sind die Gesetze und was bedeuten sie für Ihr Unternehmen?
- Welche Compliance-Pflichten entstehen für österreichische Exporteure und Importeure?
- Wie setzen Unternehmen in Frankreich und Italien die Vorschriften um und was können wir daraus lernen?
- Welche Chancen ergeben sich für österreichische KMUs?
Weiterführende Informationen:
Im Fokus dieses Webinars, in Kooperation der Rechtspolitik der Wirtschaftskammer Österreich und der Wirtschaftskammer Tirol, stehen aktuelle Entwicklungen und Änderungsvorschläge der Europäischen Kommission im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und Lieferketten-RL (CSDDD) sowie EU-Taxonomie.
- Welche Änderungen soll das Omnibus-Paket bringen?
- Wie können sich Unternehmen bestmöglich darauf vorbereiten?
- Welche Auswirkungen sind zu erwarten?
Die Inhalte aus dem Webinar beziehen sich auf den Informationsstand vom 9. April 2025. Die Vortragende übernimmt keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen.
Weiterführende Informationen:
Das Webinar unterstützt Sie bei der Vorbereitung auf die EU-Lieferketten-Richtlinie (CSDDD). Dabei liegt der Fokus bei folgenden Aspekten:
- Ziele der CSDDD
- Direkter und indirekter Anwendungsbereich (Wer ist betroffen?)
- Rechtsfolgen
- Pflichten
- Zivilrechtliche Haftung (und mögliche strafrechtliche Haftung)
Weiterführende Informationen:
- Überblick über die bisherigen Aktivitäten der WKO zur EU-Lieferkettenrichtlinie
- Praxisnahe Einblicke von Expert:innen aus der Rechtspolitik, Industrie und Außenwirtschaft
- Konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für KMUs
- Ausblick auf zukünftige Maßnahmen und Services
Weiterführende Informationen:
Das EU-Lieferkettengesetz sieht umfassende Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt entlang der gesamten unternehmerischen Aktivitätenkette vor. In unserem Supply Chain Summit erfahren Sie,
- was diese neuen Pflichten für österreichische Unternehmen bedeuten,
- welche Rolle die Politik auf nationaler sowie EU-Ebene bei Unterstützungsmaßnahmen spielt und
- wie eine nationale Umsetzung aussehen könnte.
Weiterführende Informationen:
- Rückblick: Supply Chain Summit 2024 – Auswirkungen und Herausforderungen des EU-Lieferkettengesetzes − WKO
- Präsentation Müller: Die Corporate Sustainability Due Diligence
- Präsentation Told: CSDDD – Direkte und indirekte Wirkungen
- Präsentation Mair: Compliance in der Lieferkette
- Präsentation Potyka: Zivilrechtliche Haftung nach der CSDDD – Überlegungen zur nationalen Umsetzung
- Präsentation Wernicke: Das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ (LkSG) – Herausforderungen und Chancen für Unternehmen
• Für kommende Webinare zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen anmelden
• Vergangene Webinare flexibel nachsehen oder in den Präsentationsunterlagen schmökern
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Stand: 04.06.2025