Lehrberufspaket 1/2024

Das Lehrberufspaket 1/2024 wurde verordnet und am 3.7. 2024 kundgemacht. Die Lehrberufe treten mit 1.Juli 2024 in Kraft.

Lesedauer: 23 Minuten

14.09.2024

3 neue Lehrberufe:

1 neue Prüfungsordnung

4 Novellierungen:

1 novellierte Prüfungsordnung 

1 Überleitungen in den Regellehrberuf 

 

4 Verlängerungen der Ausbildungsversuche jeweils um 2 Jahre 

 

Änderung der Lehrberufsliste (regelt die Verwandtschaften) – BGBl. II Nr. 179/2024

 

Fachliche Details zu den neu gestalteten Lehrberufen:  

Lehrberuf Faserverbundtechnik

Anwendungsgebiete und Vorteile

  • Luftfahrt: Komplette Rümpfe, Holmkonstruktionen und Tragflächen sowie Leitwerke

Geringes Gewicht, ausgezeichnete statische und dynamische Festigkeit, integrierte Bauweise, Einsparung bei der Montage aufgrund weniger Bauteile.

  • Sport und Freizeit: Modellbau, Boots- und Surfbrettbau, Skier,

Geringes Gewicht, kostengünstige Fertigung.

  • Fahrzeugbau/Verkehrstechnik: Großflächige Karosserieteile, Tanks, Kardanwellen, Blatt- und Spiralfedern, Drehstäbe, Stoßfänger, Chassisrahmen.

Kraftstoffeinsparung durch besonders niedriges Gewicht, gute Dämpfungseigenschaften, korrosionsbeständig.

  • Maschinen- und Anlagenbau: Schnell bewegte Teile in Verpackungs-, Druck-, Strick- und Webmaschinen, Behälter, Rohrleitungssysteme, Pumpenelemente und -gehäuse.

Geringe Massenträgheit, hohe Schwingfestigkeit, Wartungsarmut, sehr gute chemische Beständigkeit, einfache und anforderungsgerechte Gestaltung.

  • Medizintechnik: Arm- und Beinprothesen, Rollstühle, Orthesen, Implantate, medizinische Geräte (z.B. Liegen für Röntgenapparate).

Der Fachkraft im Lehrberuf Faserverbundtechnik sind die Grundlagen der Faserverbundtechnik beginnend von den eingesetzten Rohstoffen (zB Harze, Fasern, Härter), Additiven, Kunststoffblockmaterialien und Kunststoffhalbzeugen (zB Platten, Rohre, Stangen, Glasmatten, Prepregs), den in der Faserverbundtechnik angewendeten Formen und Werkzeugen über die Kunststoffmaschinen für die Herstellung von Faserverbundprodukten bis hin zur Veredelung und Nachbearbeitung der erzeugten Produkte samt dem Fachvokabular der Branche geläufig. Auch sind ihr, neue Trends in der Faserverbundtechnik wie zB additive Verfahren oder Sondertechnologien bekannt. Die Fachkraft übernimmt und identifiziert die in unterschiedlichen Lieferformen angelieferten Rohstoffe, Additive, Kunststoffblockmaterialien und Kunststoffhalbzeuge, prüft diese auf Verwendbarkeit und lagert diese ein oder stellt sie für die Produktion auftragsgemäß bereit. Oft müssen diese Rohstoffe und Additive noch aufbereitet und weiterverarbeitet werden. Dazu nutzt die Fachkraft technische Unterlagen und berechnet zB anhand von Rezepturen die Mischungen von Rohstoffen und Additiven, welche gemischt und homogenisiert sowie weiterverarbeitet werden. Um Kunststoffblockmaterialien, Kunststoffhalbzeuge (zB Platten, Rohre, Stangen, Glasmatten, Prepregs) oder Faserverbundprodukte spanend und spanlos zu bearbeiten, warm umzuformen und zu fügen (chemisch und thermisch) verwendet die Fachkraft Handwerkzeuge oder Maschinen, um geeignete Arbeitsverfahren auszuführen. Als weitere Fügetechniken stellt sie unlösbare und lösbare Verbindungen (Schrauben, Nieten, Schnapp- und Steckverbindungen, Pressen) mit geeigneten Werkzeugen her. Etwaige Bearbeitungsfehler erkennt und behebt die Fachkraft. Neben dem manuellen Herstellen von Faserverbundprodukten durch Handlaminieren oder Vakuumverfahren, stellt sie Faserverbundprodukte auch maschinell her. Dazu reinigt, baut oder rüstet die Fachkraft. Kunststoffmaschinen, um diese für die Herstellung von Faserverbundprodukten vorzubereiten. Je nach Art der betrieblich hergestellten Faserverbundprodukte und den zugehörigen Produktionsverfahren (wie Faser-Harz-Spritzen, Pultrusion (Strangzieh-Verfahren), Wickeln, Resin Transfer Moulding (RTM, Spritzpressen), Sheet Molding Compound (SMC, Heißpressverfahren), Fiber-Placement, Prepreg (preimpregnated fibers, vorimprägnierte Verstärkungsmaterialien)/Autoklav, Gelcoat-Applikation (zB Airless) sowie Verfahren zur Herstellung von Organoblechen) bedient und überwacht die Fachkraft nach dem Anfahren der Produktion die betriebsspezifischen Kunststoffmaschinen, um einen sicheren und störungsfreien Betrieb sicher zu stellen und erfasst, interpretiert und dokumentiert dabei betriebsspezifische Prozessdaten. Die Fachkraft bereitet für Produktion Formen oder Werkzeuge vor und führt nach Produktionsende einfache Wartungsarbeiten an Formen oder Werkzeugen aus. Störungen an Kunststoffmaschinen beseitigt sie, auch mittels einfacher Montage- und Demontagearbeiten, fachgerecht und sicher. Darüber hinaus bedient sie auch die betriebsspezifischen Einrichtungen zum Veredeln (zB UV/Ozon-Vorbehandlung, Polieren, Gravieren, Metallisieren, Bedrucken, Laserbeschriften, Lackieren) der betrieblichen Faserverbundprodukte, um gewünschte Effekte oder Eigenschaften zu erreichen. Nach der Kontrolle der Faserverbundprodukte bearbeitet die Fachkraft diese manuell oder maschinell nach und finalisiert sie somit. 

Lehrberuf Holztechnik

Holztechnik – Hauptmodul Fertigteilproduktion:

Die Fachkraft im Lehrberuf Holztechnik – Fertigteilproduktion verarbeitet Massivhölzer und Holzwerkstoffe wie zB Span-, Sperrholz- und Faserplatten, Schnittholzprodukte, aber auch andere Werkstoffe wie Metall- und Kunststoffbauteile zu Fertigbauteilen für Fenster, Türen, Treppen, Möbel und Möbelbauteile. Sie stellt die Holzbe- und verarbeitungsmaschinen (zB Plattenaufteilsägen, Kantenanleimmaschinen, CNC-Bearbeitungszentren, Hobelmaschinen, Profiliermaschinen, Kehlmaschinen, Breitbandschleifmaschinen, Sortier- und Kommissionier-Systeme) ein, überwacht den Produktionsprozess, führt Vormontagen durch und baut die Fertigteile zusammen. Sie bestückt die Maschinen mit Bearbeitungswerkzeugen (Sägeblättern, Zerspanungswerkzeugen) und Betriebsstoffen (Kühl- und Schmiermittel), überwacht den Bearbeitungsprozess und führt regelmäßig Qualitätskontrollen an den hergestellten Produkten durch. Bei Störungen behebt sie einfache Fehler selbst oder veranlasst die Behebung komplizierterer Maschinenfehler. Weiters bedient und überwacht sie Holztrocknungs- anlagen und führt Holzschutzmaßnahmen und Oberflächenveredelungen durch. Sie schleift und säubert die Holzoberflächen und bearbeitet sie zB durch Beizen, Kalken, Bleichen, Räuchern, Lackieren, Lasieren, Ölen, Wachsen. Die gefertigten

Einzelteile werden vormontiert, Zusatzelemente und Hilfsstoffe wie Griffe, Scharniere, Sonnenschutz, Dichtungen, elektrische Teile etc. angebracht und zu Fertigteilen zusammengebaut. Zur fachgerechten Ausführung ihrer Tätigkeiten liest die Fachkraft technische Unterlagen und arbeitet mit den unterschiedlichsten Handwerkzeugen, handgeführten Maschinen, Holzbe- und verarbeitungsmaschinen sowie Messgeräten unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Sicherheitsstandards.

Holztechnik – Hauptmodul Werkstoffproduktion:

Die Fachkraft im Lehrberuf Holztechnik – Werkstoffproduktion kontrolliert und beurteilt die Qualität der gelieferten Massivhölzer und Holzwerkstoffe und sorgt für eine fachgerechte Lagerung. Vor der Verarbeitung von Rundhölzern (zB Fichte, Buche, Eiche, Kiefer) zu Holzwerkstoffen wie Parkett, Spanplatten, Faserplatten, Sperrholzplatten und Holzleimprodukten bestimmt sie das erforderliche Arbeitsprogramm und stellt die erforderlichen Hölzer und Hilfsmittel bereit. Sie bestückt die Produktionsmaschinen bzw. -anlagen (zB Entrindungs- und Zerspanungsanlagen, Scheibenhacker, Komponentenmischer, Beleimungsmaschinen, Form- und Pressenstraßen, Schleif- und Sägelinien) mit Bearbeitungswerkzeugen (Entrindungs- und Zerspanungswerkzeugen) und Betriebsstoffen (Kühl- und Schmiermitteln) und steuert und überwacht den Bearbeitungsprozess. An den fertigen Holzwerkstoffen führt sie regelmäßig Qualitätskontrollen durch. Weiters bedient und überwacht sie Holztrocknungsanlagen und führt Oberflächenbehandlungen und -veredelungen (zB Beschichten mit Furnieren, Folien, Kunststoffen oder Lacken, Wachsen, Aufbringen von Holzschutzmitteln und -lasuren) durch. Die fertigen Holzwerkstoffe werden fachgerecht gelagert und verpackt, bzw. für den Weitertransport vorbereitet.

Zur fachgerechten Ausführung ihrer Tätigkeiten liest die Fachkraft technische Unterlagen und arbeitet mit den unterschiedlichsten Handwerkzeugen, handgeführten Maschinen, Produktionsmaschinen bzw. -anlagen sowie Messgeräten unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Sicherheitsstandards.

Holztechnik - Hauptmodul Sägetechnik:

Die Fachkraft im Lehrberuf Holztechnik – Sägetechnik kontrolliert und beurteilt die Qualität der gelieferten Rundhölzer sowie Schnittholz und sorgt für eine fachgerechte Lagerung. Vor der Verarbeitung von Rundhölzern (zB Fichte, Buche, Eiche, Kiefer) zu Schnittholz bestimmt sie zunächst das erforderliche Arbeitsprogramm und wählt die geeigneten Rohhölzer aus. Sie legt Schnittgeschwindigkeit, Schnittabstand, Vorschub und andere Eigenschaften fest und stellt die Holzbe- und Holzverarbeitungs-maschinen bzw. -anlagen ein (zB Ablänganlagen, Band- oder Gattersägen, Hobelanlage, Sortieranlage, Brettschichtholzanlage). Sie bestückt die Holzbe- und Holzverarbeitungsmaschinen bzw. -anlagen mit Bearbeitungswerkzeugen (Sägeblättern, Zerspanungswerkzeugen) und Betriebsstoffen (Kühl- und Schmiermitteln), überwacht den Bearbeitungsprozess und kontrolliert die Qualität der hergestellten Produkte. Die fertigen Schnittholzprodukte (zB Brettschichtholz, Konstruktionsvollholz, Massivholzplatten, Hobelware, Profilholz, sägeraue Produkte) und Sägenebenprodukte wie Rinde, Sägespäne, Sägemehl, Hackschnitzel müssen fachgerecht getrocknet und gelagert werden. Bei der natürlichen Trocknung im Freien oder auf überdachten Lagerplätzen werden die Hölzer auf einem Stapelunterbau

aus Beton oder Stein gestapelt oder eben mittels Holztrocknungsanlagen getrocknet. Vor der Auslieferung werden die Hölzer paketiert und etikettiert. Zur fachgerechten Ausführung ihrer Tätigkeiten liest die Fachkraft technische Unterlagen und arbeitet mit den unterschiedlichsten Handwerkzeugen, handgeführten Maschinen sowie Be- und Verarbeitungsmaschinen sowie Messgeräten unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Sicherheitsstandards.

Holztechnik - Hauptmodul Fensterbautechnik:

Die Fachkraft im Lehrberuf Holztechnik – Fensterbautechnik verarbeitet unterschiedliche Holzwerkstoffe, aber auch andere Werkstoffe wie Glas, Metall- und Kunststoffbauteile, zu Fenstern, Türen und Hebe-Schiebetüren. Sie stellt die Be- und Verarbeitungsmaschinen (zB CNC-Bearbeitungszentren, Hobelmaschinen, Profiliermaschinen, Kehlmaschinen, Breitband-schleifmaschinen, Biegemaschinen) ein, überwacht den Produktionsprozess, führt Vormontagen durch und baut die Fertigteile zusammen. Sie bestückt die Be- und Verarbeitungsmaschinen mit Bearbeitungswerkzeugen (zB mit Sägeblättern, Zerspanungswerkzeugen) und Betriebsstoffen (Kühl- und Schmiermittel), überwacht den Bearbeitungsprozess und führt regelmäßig Qualitätskontrollen an den hergestellten Produkten durch. Bei Störungen behebt sie einfache Fehler selbst oder veranlasst die Behebung komplizierterer Maschinenfehler. Weiters führt sie Oberflächenbehandlungen und -veredelungen durch. Sie schleift und säubert die Ober-flächen und bearbeitet sie zB durch Lackieren, Lasieren, Ölen, Wachsen. Die gefertigten Einzelteile werden weiterbearbeitet (Verglasung einbringen und verkleben), Zusatzelemente und Hilfsstoffe wie Beschläge, Griffe, Sonnenschutz, Dichtungen, Einbruchsschutz, elektrische Teile etc. angebracht und zu Fenstern, Türen und Hebe-Schiebetüren zusammengebaut. In ihren Aufgabenbereich fallen außerdem das Montieren und Befestigen sowie das anschließende Abdichten von im Betrieb hergestellten Fenstern, Türen und Hebe-Schiebetüren.

Zur fachgerechten Ausführung ihrer Tätigkeiten liest die Fachkraft technische Unterlagen und arbeitet mit den unterschiedlichsten Handwerkzeugen, handgeführten Maschinen sowie Be- und Verarbeitungsmaschinen sowie Messgeräten unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Sicherheitsstandards.

Holztechnik - Spezialmodul Design, Konstruktion und Projektmanagement:

Zu den Aufgaben der Fachkraft im Lehrberuf Holztechnik mit der Spezialisierung Design, Konstruktion und Projektmanagement gehören das Planen, Entwerfen und Gestalten, nach eigenen Ideen (kreativ) oder nach Designvorgaben und Trends, von Holzprodukten (zB Fenster, Türen, Hebe-Schiebetüren, Treppen, Möbel, Möbelteile, Holzleimprodukte) und Nebenprodukten für die Serienproduktion. Dazu bedient sie sich unterschiedlicher innerbetrieblichen Konstruktions-Software (CAD) oder anderer digitaler Tools um Zeichnungen oder Simulationen sowie begleitende technische Unterlagen (zB Stücklisten, Kalkulationen, Dokumentationen, Montageanleitungen) zu erstellen. Bei der Gestaltung wählt die Fachkraft bereits die geeigneten Werk- und Hilfsstoffe, unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen, sowie passende Produktionsverfahren aus. Im Rahmen ihrer Aufgaben arbeitet sie in Projekten mit und ist für die Umsetzung eigener Teilprojekte selbst verantwortlich. Berichte zum Projektfortschritt sowie andere Arbeitsergebnisse präsentiert die Fachkraft mit geeigneten Präsentationstechniken 

Lehrberuf Vermessungs- und Geoinformationstechnik

Die Geoinformationstechnik-Ausbildungsordnung stammt aus dem Jahr 2015. Der Lehrberuf ist aus jenem des Kartographen entstanden und weist daher noch einen sehr starken Fokus auf die Kartographie auf. Dies deckt die Vielseitigkeit der Geoinformationstechnik nicht mehr ab, die auch zahlreiche Elemente aus dem IT-Bereich (Geoinformationssysteme inkl. graphisch Gestaltungsmittel, Geodatenbearbeitung und -auswertung, Automatisierung, Management von großen Datenmengen und der dahinterliegenden Infrastruktur etc.) sowie Fernerkundung aufweist, wo sich in den vergangenen Jahren technisch sehr viel verändert hat. Im Gegensatz dazu ist die Nachfrage nach analogen Karten stark zurückgegangen, der Trend geht zur individuellen Modellierung und Analyse von raumbezogenen Daten, bspw. bei der Navigation.

Vermessungs- und Geoinformationstechnik – Schwerpunkt Vermessungstechnik:

Die Fachkraft Vermessungs- und Geoinformationstechnik im Schwerpunkt Vermessungstechnik vermisst die Erdoberfläche mit all ihren natürlichen und künstlichen Objekten wie zB Bauwerken, Grundstücken oder die Infrastruktur von Energieversorgungsunternehmen. Dazu führt sie Lageund Höhenvermessungen im Gelände durch und wertet die gewonnenen Daten aus. Bei den Vermessungsarbeiten kommen Satellitennavigationsverfahren sowie elektrooptische, lasergestützte und bildgebende Vermessungsinstrumente zum Einsatz. Die Vermessungsinstrumente können sowohl bodengestützt als auch luftgestützt (zB auf einer Drohne montiert) verwendet werden. Die Vielzahl an gewonnenen Messdaten werden automationsunterstützt in geodätische Auswerte- und Konstruktionssoftware übertragen mit deren Hilfe dreidimensionale Modelle, Karten und Pläne erstellt werden. Die Vermessungsdaten dienen der Erstellung und Aktualisierung von Karten und Plänen oder werden für die Planung von Straßen, Autobahnen und Bauwerken bzw. für die Klärung von Rechtsansprüchen

auf Grundbesitz benötigt. Darüber hinaus beispielsweise auch für die Bodenstatistik oder die Flächenwidmung. Die Fachkraft fertigt diese Pläne und Skizzen mit entsprechenden Softwareprogrammen (zB CAD) an. Manche Daten werden bei Behörden oder Unternehmen (Vermessungsamt, Grundbuchgericht, Baubehörden, Leitungsträgern) eingeholt. Daher gehören zur Arbeit

im Vermessungswesen auch fundiertes Wissen über diverse Gesetzesbestimmungen (zB Bauordnung, Raumordnungsgesetz, Vermessungsgesetz, Liegenschaftsteilungsgesetz).

Vermessungs- und Geoinformationstechnik – Schwerpunkt Geoinformationstechnik:

Die Fachkraft Vermessungs- und Geoinformationstechnik im Schwerpunkt Geoinformationstechnik verfügt über die technischen und fachlichen Kenntnisse zum Erfassen, Erstellen, Analysieren und Visualisieren von Geodaten (raumbezogene Daten) verschiedenster Form und Ausprägung (zB Satellitenbilder, Vermessungsergebnisse, Luftaufnahmen, Laserscans, topographische und statistische Daten). Sie arbeitet dafür mit Geoinformationssystemen (GIS), Kartographie- und Bildbearbeitungssystemen und aktualisiert unterschiedlichste thematische und topographische Darstellungsformen der natürlichen und künstlichen Erdoberfläche. Dazu zählen Landkarten, geologische Karten, Atlanten, Stadtpläne, Industriepläne, Wanderkarten, Gelände- und Oberflächenmodelle, Straßen- und Wegverläufe, natürliche und politische Grenzen, Grundstücksgrenzen, Nutzungsformen, Bebauungen und Naturräume. Dabei wendet sie verschiedene digitale Techniken an, um Oberflächeninformationen, Sachinformationen, Höhenschichtlinien, Geländedetails und einen räumlichen Eindruck von Objekten darzustellen. Die Fachkraft verwaltet und sichert dabei alle Daten im Rahmen des modernen Geodatenbank-managements. Sie erstellt ausgabefähige Produkte für die multimediale Verwendung in gedruckten und digitalen Karten, Webkarten, mobilen GIS, interaktiven Apps oder aussagekräftige Geodatensätze. 

Lehrberuf Fernwärmetechnik

Der Fachkraft im Lehrberuf Fernwärmetechnik verwendet für auszuführende Arbeiten unterschiedlichste technische Unterlagen, aus welchen sie benötigte Informationen entnimmt bzw. erstellt sie auch selbst Skizzen, einfache Leitungs- und Montagepläne sowie Pläne gemäß Normvorgaben per Hand oder computerunterstützt. Für das Messen von technischen und berufstypischen elektrischen Größen wählt die Fachkraft entsprechende Messgeräte aus und ermittelt damit diverse Messgrößen, prüft diese auf Plausibilität und dokumentiert diese entsprechend. Für unterschiedliche Installations-, Montage- und Instandhaltungstätigkeiten bereitet sie Handwerkzeuge und handgeführte Maschinen sowie Montagematerial, Bauteile und Komponenten usw. im Rahmen der Arbeitsplanung und -vorbereitung auftragsbezogen vor. Verschiedenste Werkstoffe wie zB Stahl, Kupfer, Kunststoffe, Metallverbund usw. bearbeitet die Fachkraft unter Berücksichtigung deren Verwendungs-, Bearbeitungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten mit geeigneten manuellen oder maschinellen Bearbeitungsverfahren um zB Rohre, Rohrbefestigungen und Unterkonstruktionen zuzurichten. Auch das Herstellen von Verbindungen durch Schweißen, Weich- und Hartlöten und weiteren unlösbaren, aber auch lösbaren Verbindungen gehört zum Aufgabengebiet der Fachkraft. Weitere Tätigkeiten welche zum Aufgabengebiet der Fachkraftzählen sind das Biegen von Rohren, Anwenden von Maßnahmen zum aktiven und passiven Korrosionsschutz sowie das Ausführen von Abdichtungsmaßnahmen. Um Anlagen wie zB Enthärtungs- und Osmose-Anlagen, Gas- und Abgasanlagen, Lüftungsanlagen, Heizungs- und Kühlungsanlagen zu automatisieren errichtet, programmiert und prüft sie Mess-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen sowie speicherprogrammierbare Steuerungen unter Einhaltung aller berufsspezifischen elektrotechnischen Sicherheitsvorschriften. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten (rasche Maßnahmen zur Reparatur), fällt auch das Mitwirken beim Bestellen und Vorhalten von ausreichend Ersatzteilen und anderen Bauteilen für Fernwärme- und Fernkälteerzeugung und -verteilungsanlagen, Heizungs-, Kühlungs- und Warmwasseranlagen, in das Aufgabengebiet der Fachkraft. Dazu muss sie auch beim Verwalten und Kontrollieren des Lagers, Feststellen und Überwachen des Lagerbestandes von Ersatzteilen und anderen Bauteilen mitwirken. Weiters ist die Fachkraft in der Planung der Instandhaltung von Fernwärme- und Fernkälteerzeugung und -verteilungsanlagen, Heizungs-, Kühlungs- und Warmwasseranlagen involviert.

Fernwärme- sowie Fernkälteerzeugung und -verteilung

Die Fachkraft im Lehrberuf Fernwärmetechnik sorgt durch das Bedienen entsprechender Wasseraufbereitungsanlagen zur zB Härtestabilisierung, Enthärtung, Entsalzung dafür, dass das für die Fernwärme- und Fernkältetechnik benötigte Prozesswasser in der entsprechenden Qualität (zB Härte, Leitwert, pH-Wert, Ammonium) zur Verfügung steht. Darüber hinaus wirkt sie bei der Bedienung und Überwachung der Arbeitsabläufe - auch mit computergestützter Leittechnik und Fernüberwachung - von Erzeugungsanlagen (Heizkraftwerk, Heizwerk, Absorptionskältemaschinen, Kompressionskälteanlagen) und deren Komponenten (zB Kesselanlage, Brennstoffspeicherung, Brennstoffversorgung, Wasseraufbereitung, Rauchgasreinigung, Dampfturbine, Generator, Verdampfer, Kompressor, Absorber, Sicherheitseinrichtungen), basierend auf unterschiedlichen Energiequellen (zB Müll, Biomasse, Gas, Kraft-Wärme-Kopplung, See-, Fluss- oder Grundwasser, Abwärme), mit. Weiters ist sie auch beim Steuern und Optimieren der Energieströme von Fernwärme- und Fernkälteversorgungssystemen beteiligt. Um weitere Energiequellen möglichst effizient zu nutzen, werden auch externen Energien (zB Abwärme aus Produktionsbetrieben) in Fernwärme- und Fernkälteversorgungssysteme eingespeist. Störungen an Erzeugungsanlagen und deren Komponenten erkennt die Fachkraft auch unter Einsatz von computergestützten Systemen (zB mit Tablets zur Überwachung und Störungsmeldung) und behebt diese (ohne Eingriff in den Kältekreislauf). Im Rahmen von Instandhaltungsarbeiten führt sie auch einfache Montage- und Demontagearbeiten (ohne Eingriff in den Kältekreislauf) durch. Die Fachkraft wirkt im Rahmen der Errichtung von Fernwärme- und Fernkälteverteilungssystemen beim Herstellen von Künetten, inklusive Sichern und Pölzen, sowie beim Vorbereiten (zB Unterbau herstellen) zur Verlegung von Rohrsystemen mit. Weiters ist sie beim Verlegen – in Zusammenarbeit mit anderen Gewerken - und Verbinden von Rohrsystemen (zB Freileitungen in Gebäuden, Kunststoffmantelrohre, Stahlmantelrohre, Metallmediumrohre usw.) unter Anwendung von Verbindungstechniken (zB Schweißen, Löten, Press- und Kompressionskupplung) beteiligt. Zum Verlegen von Rohrsystemen zählen dabei auch die Installation von Armaturen, Dehnungsausgleichern, Entlüftungs- und Entleerungseinrichtungen sowie Arbeiten zum Feuchtigkeits-, Festigkeitsschutz und zur Wärmedämmung. Verlegte Rohrsysteme werden durch die Fachkraft in einem Geoinformationssystem GIS erfasst. Störungen an Fernwärme- und Fernkälteverteilungssystemen erkennt sie auch mittels computergestützter Systeme (zB mit Tablets zur Überwachung und Störungsmeldung) oder sie wirkt beim Suchen von zB Lecks mit und behebt diese Störungen. Darüber hinaus hält sie Fernwärme und Fernkälteverteilungssysteme und deren Komponenten in Stand und ist auch beim Befahren von Schachtbauwerken, um Armaturen oder Einbauten in Stand zu halten bzw. um den baulichen Zustand von Schachtbauwerken zu beurteilen, beteiligt. Auch das Mitarbeiten beim Bedienen und Überwachen von Fernwärme- und Fernkälteverteilungssystemen – durch Bedienen von Armaturen oder auch mit computergestützter Leittechnik und Fernüberwachung – gehört zum Tätigkeitsgebiet der Fachkraft. Bauteile und Komponenten von Fernwärme- und Fernkälteübergangsstationen baut sie zusammen und montiert und schließt diese unter Anwendung geeigneter Montage- und Verbindungstechniken an und nimmt diese in Betrieb. Im Rahmen der Anschlusstätigkeiten stellt sie auch Wand- und Deckendurchführungen für zB Rohrleitungen her. Eventuell auftretende Fehler, Mängel und Störungen an Fernwärme- und Fernkälteübergangsstationen grenzt die Fachkraft systematisch ein, findet diese und behebt sie.

Service von Gewerbe-, Industrie- und Verwaltungsanlagen

Die Fachkraft im Lehrberuf Fernwärmetechnik ist sich der Bedeutung ihres Erscheinungsbildes des beim Kunden bei ihrer Tätigkeit bewusst. Zähler und andere Messeinrichtungen (analog/digital) installiert sie, liest die Daten ab und beurteilet die Validität dieser. Zur Eichung tauscht sie Zähler und andere Messeinrichtungen. Heizungsanlagen (für unterschiedliche Energiequellen wie Fernwärme, Wärmepumpen, Gas, Solar, Photovoltaik) und Kühlungsanlagen sowie deren Bauteile und Komponenten (zB Heizkessel, Pumpen, Heizkörper, Konvektoren, Kühldecken, Thermostate, Abgasanlagen) inklusive Sicherheitseinrichtungen wie Druckhaltung und Temperatursicherung hält die Fachkraft (ohne Eingriff in den Kältekreislauf) gemäß Plänen in Stand. Weiters spült sie Heizungs- und Kühlungsanlagen nach dem Service, führt Dichtheits- und Druckproben mit geeigneten Messgeräten sowie Funktionskontrollen durch (ohne Eingriff in den Kältekreislauf) und optimiert die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Heizungs- und Kühlungsanlagen. Störungen an Heizungs- und Kühlungsanlagen (zB Undichtheiten, elektrische und hydraulische Fehler) erkennt die Fachkraft auch mittels computergestützter Systeme, grenzt diese systematisch ein, findet diese und setzt weitere Maßnahmen (ohne Eingriff in den Kältekreislauf). Darüber hinaus hält sie auch Warmwasseranlagen samt deren Bauteile und Komponenten (zB Warmwasserspeicher, Armaturen) gemäß Plänen in Stand. Ebenso zählt das Erkennen von Störungen und Optimierungsmöglichkeiten an Warmwasseranlagen auch mittels computergestützter Systeme zum Aufgabengebiet der Fachkraft. Erkannte Störungen werden durch sie systematisch eingegrenzt, aufgefunden und weitere Maßnahmen gesetzt. Ergänzend bestimmt sie auch die Qualität des Wassers bezüglich Hygiene für Warmwasseranlagen. 

Lehrberuf Metalldesign

Die bestehende Ausbildungsordnung für diesen Lehrberuf stammt inhaltlich aus dem Jahr 2002. In den letzten Jahren hat sich, auch durch immer wieder auftretenden Fachkräftemangel als auch durch technologischen Wandel, das Metalldesign speziell durch einen erweiterten Einsatz von Maschinen und Informationstechnologie entwickelt. Daher ist es auf Grund der Erfahrungen der ausbildenden Betriebe sowie der technischen Entwicklung notwendig geworden, den Lehrberuf dem heutigen Stand der Technologie und den heutigen Bedürfnissen anzupassen.

Gemeinsamer fachlicher Kompetenzbereich: Metalldesign

Kompetenzen, um basierend auf Informationen aus Kundenentwürfen, CAD-Zeichnungen oder 3D-Modellen und auf Verwendungs-, Bearbeitungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten geeignete Werkstoffe auszuwählen, Werkzeuge und Maschinen vorzubereiten und die betriebliche Qualitätssicherung und einschlägige Sicherheitsvorschriften zu beachten. Kompetenzen, um unterschiedliche Trennverfahren, wie Schneiden und Sägen, durchzuführen, mit geeigneten Werkzeugen oder Geräten lösbare und unlösbare Verbindungen herzustellen, Werkstücke aus Metall mittels Handwerkzeugen, handgeführten Maschinen, konventionellen Werkzeugmaschinen oder computerunterstützten Maschinen herzustellen, technische Berechnungen durchzuführen, zur Messung bzw. Prüfung von Werkstücken Prüfmittel wie Maßstäbe oder Winkelmesser auszuwählen und anzuwenden und die hergestellten Produkte in Bezug auf Qualität und Kundenvorgaben zu beurteilen. Kompetenzen, um Produkte fachgerecht und kundenspezifisch zu verpacken, Einheiten für den Transport oder zur Lagerung herzurichten und dabei den grundlegenden innerbetrieblichen Logistikprozess, von der Warenbeschaffung, Warenannahme, Warenlagerung und internen Logistik bis hin zur Warenauslieferung zu beachten.

Schwerpunktbezogene fachliche Kompetenzbereiche:

Gürtlerei

Kompetenzen, um auf Grundlage von Kundenentwürfen unterschiedliche Produkte, wie zB Beleuchtungskörper, Einrichtungsgegenstände oder sakrale Gegenstände zu entwerfen, bereitgestellte Skizzen und Zeichnungen zu beurteilen, Kundenentwürfe wie zB Designskizzen unter Berücksichtigung von ästhetischer Gestaltung, Stilkunde usw. in fertigungsgerechte Zeichnungen umzusetzen, bei Bedarf mittels CAD-Software Adaptierungen vorzunehmen und die entstandenen 2D-Zeichnungen bzw. 3D-Daten in Produktionsdatensätze abzuleiten. Kompetenzen, um auf Grundlage von Entwürfen und Zeichnungen, Produkte der Gürtlerei herzustellen oder zu reparieren, Hilfswerkzeuge wie Meißel und Schablonen herzustellen, Metalle bzw. Werkstücke mit unterschiedlichen Fertigungstechniken zu bearbeiten, zuzurichten und mit verschiedenen Techniken wie zB durch Biegen, Stauchen, Bördeln, Treiben oder Ziselieren zu verformen, in verschiedenen Positionen mit unterschiedlichen Verfahren zu schweißen und einfache Oberflächenbehandlungsverfahren durchzuführen. Kompetenzen, um auf der Basis einfacher elektrotechnischer Schalt- und Anschlusspläne, Produkte wie zB elektrische Beleuchtungskörper zusammenzubauen und die Endmontage und Abnahme elektrischer Bauteile zu veranlassen. Kompetenzen, um die Qualität von Arbeiten im Bereich der Gürtlerei, Kunden in Bezug auf technische Fragen und die Umsetzung der zu herzustellenden Produkte zu beraten sowie über die zeitliche Umsetzung zu informieren.

Gravur

Kompetenzen, um auf Grundlage von Kundenentwürfen unterschiedliche Produkte wie zB Schmuckgegenstände, Stanz- und Prägewerkzeuge, Stempel, Druckformen, Schilder, Informationsträger und Gebrauchs- und Ziergegenstände zu entwerfen, bereitgestellte Skizzen und Zeichnungen zu beurteilen, Kundenentwürfe wie zB Designskizzen unter Berücksichtigung von ästhetischer Gestaltung, Stilkunde usw. in fertigungsgerechte Zeichnungen umzusetzen, Grafikprogramme zu nutzen oder mittels CAD-Software Adaptierungen vorzunehmen und die entstandenen 2D-Zeichnungen bzw. 3D-Daten in Produktionsdatensätze abzuleiten. Kompetenzen, um auf Grundlage von Entwürfen und Zeichnungen, Produkte von Hand oder maschinell mittels Graviermaschinen zu gravieren, an Oberflächen verschiedene betriebsspezifische Gravurtechniken, wie zB Lasergravuren aber auch zB Stempel- oder Formengravuren, durchzuführen, unterschiedliche Oberflächenveredelungs-verfahren, insbesondere Eloxieren und Beschichten an verschiedenen Produkten anzuwenden und bei Bedarf die Bearbeitungsmethode anzupassen und auch mögliche Alternativen wie zB unterschiedliche Druckverfahren zu beachten. Kompetenzen, um Muster, Schriften und Beschriftungen zu entwerfen, zu planen und zu gestalten,

unter Berücksichtigung der Farbenlehre Schilder zu färben und bei Bedarf fach- und anforderungsgerecht zu montieren. Kompetenzen, um die Qualität von Arbeiten im Bereich der Gravur zu beurteilen, Kunden in Bezug auf technische Fragen und die Umsetzung der zu herzustellenden Produkte zu beraten und über die zeitliche Umsetzung zu informieren.

Metalldrückerei

Kompetenzen, um auf Grundlage von Kundenentwürfen, Produkte wie zB runde Hohlkörper und Formteile wie Kunstwerke, Lüftungsteile und Beleuchtungskörperteile zu entwerfen, bereitgestellte Skizzen und Zeichnungen zu beurteilen, Kundenentwürfe wie zB Designskizzen unter Berücksichtigung von ästhetischer Gestaltung, Stilkunde usw. in fertigungs-gerechte Zeichnungen umzusetzen, bei Bedarf mittels CAD-Software Adaptierungen vorzunehmen, die entstandenen 2D-Zeichnungen bzw. 3D-Daten in Produktionsdatensätze abzuleiten, zugehörige Drückformen bzw. Modelle für unterschiedliche Produkte, Einzel- und Serienteile zu konstruieren und Teilungen, Schnitte und Trennebenen festzulegen. Kompetenzen, um Modelle aus Holz, Metall und Kunststoff durch Formdrehen bzw. Drechseln herzustellen und um darauf aufbauend runde Hohlkörper und Formteile als Einzelteile und Serienteile zu fertigen. Kompetenzen, um zur Herstellung von Werkstücken der Metalldrückerei, verschiedene Metalle auf der Drückbank per Hand oder mittels CNC-gesteuerten Drückbänken zu verformen, die Werkstücke auf der Drückbank vor-, nach- und einzuziehen, Werkstückränder auszulegen bzw. umzulegen, Werkstückböden auszustechen, Innenseiten auszudrehen, bei Bedarf Metalle elektrisch und mit Flamme vorzuwärmen, zu glühen und Oberflächenbehandlungen durchzuführen sowie verschiedene Verbindungstechniken durch wie Weich- und Hartlöten durchzuführen und in verschiedenen Positionen mit unterschiedlichen Verfahren zu schweißen. Kompetenzen, um die Qualität von Arbeiten im Bereich der Metalldrückerei zu beurteilen, Kunden in Bezug auf technische Fragen und die Umsetzung der zu herzustellenden Produkte zu beraten und über die zeitliche Umsetzung zu informieren.

 

Lehrberuf Elektronik

Neue Modulanordnung:

Elektronik

  • Angewandte Elektronik (H1)
  • Informations- und Kommunikationselektronik (H2)
  • Netzwerktechnik (S1)
  • Eisenbahntelekommunikationstechnik (S2)
  • Satellitenempfangstechnik und Breitbandkabelnetze (S3)

Durch die o.a. technologischen Entwicklungen, benötigt dies auch eine Kompetenzerweiterung und eine Neuaufstellung der Module des Lehrberufes Elektronik. Dies ist mit der Überarbeitung umgesetzt worden und findet eine besondere Ausprägung in der Zusammenführung der derzeit bestehenden Hauptmodule Angewandte Elektronik (H1) und Mikrotechnik (H2) sowie von Kommunikationselektronik (H3) und Informations- und Telekommunikationstechnik (H4). Teil der Überarbeitung war auch eine Analyse (Lehrlingszahlen, Aktualität) der bestehenden Spezialmodule und eine Neuausrichtung dieser.

Lehrberuf Elektronik – Hauptmodul Angewandte Elektronik:

Die Fachkraft im Lehrberuf Elektronik – Angewandte Elektronik stellt elektrische, elektronische, mikrotechnische Bauelemente, Baugruppen und -teile für Geräte, Maschinen und Anlagen aller Art her. Grundlage dieser Arbeiten sind Zeichnungen (zB 2D- und 3D-Konstruktionszeichnungen, Schaltpläne) oder elektronische Pläne mit Schaltzeichen und elektronischen Symbolen, welche sie auch selbst unter der Berücksichtigung von Normvorgaben computerunterstützt erstellt. Zur Herstellung von Leiterplatten wendet sie unterschiedliche Verfahren (Ätzverfahren, Siebdruckverfahren, Fräsverfahren) an und bestückt Leiterplatten gemäß Schaltplänen oder Mustern mit aktuellen Bauteilen (zB SMD, THT) unter Zuhilfenahme geeigneter Werkzeuge, Bestückungshilfen (zB Vakuum-pipette) und Geräten. Anschließend finalisiert sie die Leiterplatten mit einem passenden Lötverfahren und prüft diese auf Funktion, wonach sie erkannte Lötfehler beseitigt. Anhand vorgegebener Kriterien führt sie Funktions- oder Mängelkontrollen an bestehenden elektronischen Schaltungen durch bzw. passt elektronische Schaltungen an neue Anforderungen an und/oder optimiert diese. Zur fachgerechten Ausführung ihrer Tätigkeiten liest die Fachkraft technische Unterlagen (zB Schalt-pläne, Bauteilskizzen, Bestückungspläne, Betriebsanleitungen, berufsbezogene Vorschriften) und arbeitet mit den unterschiedlichsten Handwerkzeugen und Maschinen sowie Messgeräten (zB analoge, digitale und optische Messgeräte, Oszilloskope, Sensoren) unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Sicherheitsstandards.

Lehrberuf Elektronik – Hauptmodul Informations- und Kommunikationselektronik:

Die Fachkraft im Lehrberuf Elektronik – Informations- und Kommunikationselektronik errichtet und konfiguriert leitungsgebundene, leitungsungebundene Netzwerke sowie Lichtwellenleiter-Netze für zB Funk- und Mobilfunkanlagen, Antennen- und Satellitenanlagen, Sende- und Empfangsanlagen für Radio- und Fernsehen, Antennen für die Flugsicherung oder Videoüberwachungsanlagen und dergleichen mehr. Sie montieren diese Netzwerke inklusive aller benötigter Netzwerk-komponenten und führen alle Vorarbeiten zur Inbetriebnahme durch, nehmen diese in Betrieb und führen Überprüfungen durch. Grundlage für die Ausführung dieser Arbeiten sind technische Unterlagen (zB Zeichnungen, Schaltpläne, berufsbezogene Vorschriften) oder elektronische Pläne mit Schaltzeichen und elektronischen Symbolen, welche sie auch selbst unter der Berücksichtigung von Normvorgaben erstellt. Sie fertigt informations- und kommunikationselektronische Bauteile und Schaltungen, plant und dimensioniert Komponenten und Baugruppen, programmiert und konfiguriert die Einstellungen und führt Fehlerdiagnosen durch. Auch das Einbauen und Reparieren von digitalen Endgeräten und Anlagen der Informations- und Kommunikationselektronik gehört in ihren Tätigkeitsbereich. Die Fachkraft sucht Fehler und Defekte mit speziellen Messgeräten, grenzt diese ein und behebt sie, in dem sie Bauteile und Komponenten austauscht. Zur fachgerechten Ausführung ihrer Tätigkeiten liest die Fachkraft technische Unterlagen (zB Schaltpläne, Bauteilskizzen, Bestückungspläne, Betriebsanleitungen, berufsbezogene Vorschriften) und arbeitet mit den unterschiedlichsten Handwerkzeugen und Maschinen sowie Messgeräten (zB analoge, digitale und optische Messgeräte, Oszilloskope, Sensoren) unter Einhaltung von Sicherheits-bestimmungen und Sicherheitsstandards.

Lehrberuf Elektronik - Spezialmodul Netzwerktechnik:

Zu den Aufgaben der Fachkraft im Lehrberuf Elektronik mit der Spezialisierung Netzwerktechnik gehören die Einrichtung, Konfiguration, Inbetriebnahme, Verwaltung und Absicherung von Serverbetriebssystemen und Netzwerken. Darüber hinaus erstellt sie die Netzwerkkonfiguration von PC´s und weißt IP-Adressen zu. Weiters führt sie auch Änderungen und Erweiterungen von Serverbetriebssystemen und Netzwerken durch. Darüber hinaus ist sie für die technische Betreuung dieser Anlagen zuständig. Sie beheben Störungen und suchen Fehlerquellen mit speziellen Messgeräten. Sie tauschen Kabel, Bauteile und Netzwerkkomponenten aus, aktualisieren Betriebssysteme und Software und führen Netzwerkanpassungen durch.

Lehrberuf Elektronik - Spezialmodul Eisenbahntelekommunikationstechnik:

Zu den Aufgaben der Fachkraft im Lehrberuf Elektronik mit der Spezialisierung Eisenbahntelekommunikationstechnik

gehören die Errichtung, Inbetriebnahme, Prüfung und Dokumentation von Bedienplätzen an Zuglaufcheckpoints, Videoanlagen, Lautsprecheranlagen, Uhrenanlagen, automatische Zugziel-anzeigeanlagen und rechnergestützte Zugüberwachungen. Help-Desk Systeme und Workflow-Systeme benutz die Fachkraft zur Abwicklung von Kunden-bestellungen. Darüber hinaus ist sie für die technische Betreuung und wiederkehrende Prüfung dieser Anlagen zuständig. Sie nimmt Störungsmeldungen entgegen, erstellt Fehlerdiagnosen und ergreift Sofortmaßnahmen. Aber auch die laufende Instandhaltung und das systematische Eingrenzen, Auffinden und Beheben von Fehlern, Mängeln und Störungen zählt zu Ihren Aufgaben.

Lehrberuf Elektronik - Spezialmodul Satellitenempfangstechnik und Breitbandkabelnetze:

Zu den Aufgaben der Fachkraft im Lehrberuf Elektronik mit der Spezialisierung Satellitenempfangstechnik und Breitband-kabelnetze gehören die Errichtung, Inbetriebnahme, Prüfung und Dokumentation von Anlagen der Satellitenempfangstechnik und Breitbandkabelnetze. Für Arbeiten am Dach beachtet sie die Sicherheitsvorschriften und benutzt die persönliche Schutzausrüstung. Weiters werden Sat-Verteilanlagen durch die Fachkraft errichtet, in Betrieb genommen, geprüft und dokumentiert. Darüber hinaus ist sie für die technische Betreuung dieser Anlagen zuständig. Dazu zählen die laufende Instandhaltung aber auch das systematische Eingrenzen, Auffinden und Beheben von Fehlern, Mängeln und Störungen wie zB Kabelreparaturen. 

Lehrberuf Klimagärtner

Die Wandlung der klimatischen Bedingungen stellt Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Gerade in urbanen Gebieten gibt es große versiegelte Flächen, im Vergleich dazu steht eine zu geringe Anzahl begrünter Fläche. Eine Studie der ETH Zürich zeigt, dass die Begrünung von bereits verbauten und versiegelten Flächen die effektivste Methode, um den Klimawandel zu verlangsamen, bzw. sich diesem anzupassen ist. Diese trägt erheblich zur Verbesserung des Luft- und Wasserhaushaltes bei. Weiters werden im öffentlichen Raum Flächen entsiegelt und beschattet, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Andererseits hat auch die Bauwerksbegrünung - die Bepflanzung von Hauswänden, Tiefgaragen und Dächern – eine regulierende Wirkung auf die Temperatur in der Stadt. Je mehr Gebäude und Flächen begrünt und entsiegelt werden, umso größer ist die positive Auswirkung auf das Mikroklima. Um diese Arbeiten fachgerecht ausführen zu können, bedarf es geeigneter Fachkräfte. Für diese gibt es derzeit keine adäquate Ausbildung. Durch den neu konzipierten Lehrberuf Klimagärtner/Klimagärtnerin könnten die dafür benötigten Fachkräfte ausgebildet und eine Umsetzung der genannten Maßnahmen ermöglicht werden.

  1. Gartengestalterische/Gärtnerische Grundlagen

Grundlage für alle Tätigkeiten der Fachkraft im Beruf Klimagärtner/Klimagärtnerin sind die ökologischen Zusammenhänge zwischen einer urbanen klimawandelangepassten Umwelt und deren Einfluss zB auf Temperatur und Wasserhaushalt eines Siedlungsraumes sowie die relevanten gesetzlichen Bestimmungen, Richtlinien und Normen betreffend die Bauwerksbegrünung und Grünflächen im Siedlungsraum. Bei allen auszuführenden Arbeiten beachtet sie die Eigenschaften unterschiedlicher Materialien hinsichtlich Wärmespeicherung, deren Effekte in Wechselwirkung mit Gebäuden und dem Urban-Heat-Island-Effekt und beachtet beim Einsatz unter- schiedlicher Werkstoffe und Materialien deren jeweiligen Verwendungs-, Bearbeitungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten.

  1. Bauwerksbegrünungen, Oberflächen und Wasserhaushalt

Unter Bedachtnahme auf die technischen Möglichkeiten und Vorrausetzungen errichtet die Fachkraft Dach- und Fassadenbegrünungen. Durch die umfangreichen Kenntnisse im Bereich Gebäudebegrünung kann die Fachkraft, ihr vorliegende Planungen auf ihre Sinnhaftigkeit prüfen und deren Inhalte umsetzen. Um negative Folgen von schwer wasserdurchlässigen Oberflächen zu vermeiden, ersetzt die Fachkraft diese, errichtet die notwendigen Aufbauten und versickerungsfähige Oberflächen. Die Fachkraft baut automatische Bewässerungsanlagen mit allen notwendigen Komponenten, sowie Nebelanlagen, schließt diese an bestehende Wasserkreisläufe an, nimmt sie in Betrieb und stellt sie ein. Aus Nachhaltigkeitsgründen errichtet die Fachkraft auch Regen- und Grauwassersysteme (Regen- und Grauwassermanagement) und bindet diese an Bewässerungsanlagen an.

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