Internationale Fachkräfte-Offensive
Internationale Fachkräfte für österreichische Betriebe gewinnen
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Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) begegnet dem Fachkräftemangel in Österreich mit einer Reihe von Maßnahmen im In- und Ausland. Während der Schwerpunkt des Fachkräftepotenzials klar im Inland liegt, sind ergänzend noch gezielte Aktivitäten im Ausland notwendig, um benötigte Fachkräfte aus Drittstaaten für den Arbeitsstandort Österreich zu gewinnen. Dafür hat die WKÖ in einem strategischen Framework („Internationale Fachkräfte-Strategie“) Handlungsfelder, Fokusländer und Fokus-Mangelberufe definiert, die den besten Match mit den in Österreich vorherrschenden Gegebenheiten versprechen.
Demografische Entwicklung führt zu großem Fachkräftemangel
Bis 2040 sinkt die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20-64 Jahre) um knapp 262.000. Dazu geben 82 % der Unternehmen hierzulande an, von einem Mangel an Fach- und Arbeitskräften betroffen zu sein. Immer mehr offene Stellen kommen auf immer weniger Arbeitslose, während die Arbeitslosigkeit nach wie vor niedrig ist. Geeignete heimische Fachkräfte und qualifizierte Personen aus der EU fehlen zunehmend. Es liegt daher auf der Hand, dass der demografische Missmatch langfristig nur durch eine steigende Geburtenrate oder qualifizierte Zuwanderung gedeckt werden kann.
82%
der Unternehmen leiden unter dem Fach- und Arbeitskräftemangel
(WKÖ Arbeitskräfteradar 2023)
110
bundesweite Mangelberufe für das Jahr 2024
(Fachkräfteverordnung)
262.000
weniger Personen im erwerbsfähigen Alter von 20-64 Jahren bis 2040 (Statistik Austria)
Handlungsfelder der Internationalen Fachkräfte-Offensive
Die Internationale Fachkräfte-Offensive (IFO) ist ein Programm zur Umsetzung des strategischen Frameworks der WKÖ. Dabei wird mit gezielten Maßnahmen in definierten Fokusländern versucht, den Zuzug von qualifizierten Fachkräften aus der Mangelberufsliste zu verbessern. Durch Rekrutierung aus Drittstaaten soll Mitgliedsbetrieben und insbesondere KMU qualifiziertes Personal zugänglich gemacht werden.
Handlungsfeld Kompetenz-
Feststellung & Qualifizierungs-Maßnahmen
- Kompetenzfeststellungsverfahren
- Sourcing von geeigneten Bildungseinrichtungen
- Capacitybuilding-Maßnahmen
- Gapanalyse von Bildungsbedarfen
Handlungsfeld
Rekrutierung
- Rekrutierungsevents in Fokusbranchen- und Fokusländern
- Kooperation mit Personalvermittlern
- Wirtschaftsmissionen
- Pilotprojekte
- Aufzeigen von Geschäftsmodellen für Mitgliedsbetriebe
Handlungsfeld
Außenauftritt & Kommunikation
- Positionierung Österreichs als attraktiver Arbeitsstandort
- Einbeziehung externer Stakeholder
- Communitybuilding und öffentlicher Austausch
Fokusländer und Fokus-Mangelberufe
Zu einem Fokus auf den Westbalkan wurden auch Länder im amerikanischen und asiatischen Raum ausgewählt, die sich durch einen guten Match mit Österreich im Bildungs- & Arbeitsmarkt auszeichnen. Im Sinne einer nachhaltigen und ethischen Rekrutierung werden Brain-Drain-Thematiken vermieden. Wo relevant, unterstützen Capacity Building und Bildungsexporte das Fokusland. Länder der EU sind außerhalb des strategischen Frameworks weiterhin interessant, haben aber wie Österreich ein demografisch geringeres Potenzial und selbst einen sehr großen Fachkräftebedarf. Die Auswahl der Länder wird laufend evaluiert und an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst.
Fokusländer
- Albanien
- Brasilien
- Indonesien
- Kosovo
- Philippinen
Fokus-Mangelberufe
- Diplomierte Pflegekräfte
- Elektroinstallateur:innen, -monteur:innen
- Fräser:innen, Dreher:innen, Schweißer:innen, Schneidbrenner:innen
- IT-Fachkräfte
- Köche:Köchinnen
- Kraftfahrzeugmechaniker:innen
- Maschinenbauer:innen
- Maurer:innen
- Schlosser:innen, Spengler:innen
- Tischler:innen
- Zimmerer:innen, Dachdecker:innen