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© Tanja Wagner

Fachgruppentagung der Metalltechnischen Industrie Niederösterreich

Einblicke und Perspektiven für die Zukunft

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 15.10.2024

Am 1. Oktober 2024 versammelten sich die Mitglieder der Fachgruppe der Metalltechnischen Industrie Niederösterreich (MTI) zu ihrer jährlichen Fachgruppentagung. Das Event bot nicht nur Raum für Entscheidungen und interessante Gespräche, sondern auch wertvolle Informationen über das Gastgeberunternehmen Fa. Schmid Schrauben Hainfeld GmbH und spannende Einblicke in aktuelle Energiestrategien.

Aktuelle Herausforderungen und Strategien der Branche

Im Mittelpunkt der Tagung standen die wirtschaftliche Situation der Branche sowie wichtige strategische Themen. Diskutiert wurden unter anderem die zukünftige Stoßrichtung der MTI, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Standortpolitik in Niederösterreich gelegt wurde. Auch wurde die Studie „Was passiert, wenn die Industrie abwandert“ vorgestellt, die eindrucksvoll zeigte, welche Folgen es haben könnte, wenn 19 Industrieunternehmen aus der Region abwandern würden. Diese Szenarien unterstrichen die Bedeutung einer aktiven Standortpolitik und die Notwendigkeit, Niederösterreich als attraktiven Wirtschaftsstandort zu stärken. Dazu hat es eine PR-Initiative der MTI gegeben.

Auch im Bereich Bildung gibt es positive Entwicklungen: Mit der Aktion proHTL und dem Experimentaltag verzeichnete die MTI 2024 eine Rekordbeteiligung. Diese Bildungsmaßnahmen sind essenziell, um Fachkräfte auszubilden und die Zukunft der Industrie in der Region zu sichern. Die PR-Schwerpunkte für 2024 und 2025 werden daher verstärkt auf die Themen „Standort NÖ“ und „Wissenskultur“ in der Ausbildung setzen.

Spannende Einblicke bei Schmid Schrauben GmbH

Die Tagung fand bei Schmid Schrauben GmbH statt, einem der führenden Schraubenhersteller Europas. Das Unternehmen sieht es in seiner Verantwortung, einen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels zu leisten und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu schaffen. So haben sie sich das Ziel gesetzt, ihre CO2-Werte deutlich zu reduzieren. Dieses Engagement sieht man in allen Bereichen des Unternehmens. Besonders beeindruckend war die Vorstellung ihres Beitrags zur Weltausstellung 2025 in Osaka. Für den österreichischen Pavillon wurden rund 5.500 RAPID® Vollgewinde-Schrauben und mehrere tausend RAPID® Teilgewinde-Schrauben verwendet. Dies zeigt einmal mehr, wie innovativ und global vernetzt die Unternehmen der metalltechnischen Industrie Niederösterreichs sind.

Energiestrategie im Fokus – Keynote von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Karl Rose

Ein weiteres Highlight der Tagung war die Keynote von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Karl Rose, einem international anerkannten Energieexperten. Univ.-Prof. DI Karl Rose studierte an der Montan-Universität Leoben Erdölwissenschaften. Nach seiner beinahe 25-jährigen internationalen Karriere in leitender Position bei Royal Dutch Shell, war Professor Rose  von 2017 bis 2022 als Chefstratege und Chefökonom bei der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) tätig.
Von Februar 2010 bis April 2017 leitete er als Senior Director Policy and Scenarios im Weltenergierat in London die Agenden Internationale Energiepolitik und Entwicklung von globalen Energieszenarien 2050.

Sein Vortrag über die „Zukunft der Energiewende – Mythen und harte Realitäten“ beleuchtete die globalen Herausforderungen der Energiepolitik.

Prof. Rose machte deutlich, dass die Energiewende ein Marathon und kein Sprint ist. Zielsetzungen seien oft überambitioniert und der Weg zu Netto-Null bis 2050 werde nicht ohne Rückschläge verlaufen. Der Ausstieg aus fossilen Energien erfordert immense Anstrengungen, und obwohl es bereits technische Lösungen gibt, sind diese im Vergleich zu fossilem Gas noch deutlich teurer. Insbesondere Europa könnte durch seine hohen Energiekosten im globalen Wettbewerb an Boden verlieren.

Ein zentrales Problem sieht Prof. Rose in der mangelnden Akzeptanz der Maßnahmen, die für den Erfolg der Energiewende notwendig sind. Er hob hervor, dass die Komplexität der zukünftigen Energiesysteme steigen wird und auch die Importabhängigkeit von Rohstoffen hohe Kosten verursachen wird. Seine klare Botschaft: Um die Energiewende zu meistern, müssen die globalen Anstrengungen mindestens verdreifacht werden.

Für die Mitglieder der Fachgruppe gibt es definitiv eine Chance in ihren Unternehmen die richtigen Maßnahmen zu setzen und somit auch für die Zukunft gerüstet zu sein.

Fazit der Tagung

Die Fachgruppentagung der Metalltechnischen Industrie Niederösterreich etabliert sich durch die neue Positionierung als wichtiger Branchenevent. Sie bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen und rechtliche Neuerungen, sondern auch tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Energiewende. Die Austragung in einem Mitgliedsbetrieb fördert Einblicke in unterschiedliche Betriebskonzepte und ist eine Plattform für den wichtigen Austausch untereinander. Diese Kombination bietet Informationsvorsprung und Unterstützung bei der Meisterung des geschäftlichen Alltags.

Die Metalltechnische Industrie Niederösterreich bleibt ein wichtiger Motor der Wirtschaft und arbeitet kontinuierlich an Lösungen für die Zukunft – sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Ein großer Dank geht an alle  Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie an das Gastgeberunternehmen Schmid Schrauben GmbH für ihre Gastfreundschaft. Wir freuen uns, wenn wir uns auch mit Ihnen bei der nächsten Tagung über Zukunftsthemen unterhalten können.

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Das zukunftsweisende Format der Fachgruppentagung hat wertvolle Einblicke in zentrale Themen wie die Standortpolitik und die Herausforderungen der Energiewende geboten. Besonders der Austausch zu aktuellen Regularien, die Auswirkung einer möglichen Abwanderung der Industrie und die vorgestellten Energiestrategien waren sehr informativ und gaben wichtige Impulse für die individuelle Ausrichtung der Betriebe, aber auch der Branche.