Barbara Hölzl und  Martin Lehner
© Johann Steinkogler

Qualitätssicherung mit KI

TIP NÖ präsentieren Anwendungsfälle von NÖ Unternehmen: 40.000 E-Muffen werden täglich am Geberit-Standort Pottenbrunn produziert. Mit dem Einsatz von KI setzt das Unternehmen neue Maßstäbe in der Qualitätssicherung.

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Aktualisiert am 16.12.2024

Wie könnte man Künstliche Intelligenz sinnvoll im Produktionsprozess einsetzen? Mit dieser Frage hat sich das Team in der Abteilung Technologie und Qualitätsmanagement der Geberit Produktions GmbH & Co KG schon länger beschäftigt. Durch einen Kontakt mit dem Softwareunternehmen „Sinntelligence“, der beim KI-Pitching der TIP NÖ zustande kam, entstand das erste KI-Projekt.

Ein aktueller Anwendungsfall brachte das Projekt ins Rollen. „Wir produzieren Elektroschweißmuffen für die Sanitärindustrie. Bei der Überprüfung dieser Muffen gibt es eine Stelle, die nur für fünf Sekunden zu sehen ist. Daher können wir die Verbindung zwischen Pin und Draht nur indirekt überprüfen, der tatsächliche Anblick dieser blieb uns bis dato verwehrt“, schildert Abteilungsleiter Martin Lehner.

Mit dem neuen Projekt fährt nun eine mechanische Vorrichtung blitzschnell in die Muffe hinein, macht zwei Fotos und fährt wieder hinaus. „So können wir die Drahtpin-Verbindung einer hundert Prozent optischen Überprüfung unterziehen. Das ist die optimale Lösung, die wir für unseren Anwendungsfall finden konnten“, betont Verfahrenstechnikerin Barbara Hölzl.

Im Moment kommt das KI-Modell nur auf einer von insgesamt fünf Anlagen zum Einsatz. Pro Schicht werden mehr als 3.000 Elektroschweißmuffen von der KI überprüft, pro Tag sind es mehr als 9.000. Bei den anderen Anlagen wird dies durch Mitarbeiter:innen stichprobenartig, mittels zerstörender Prüfung, erledigt. 

Überprüfung mit KI sorgt für stabile Qualität bei E-Muffen

Der Effekt ist jedenfalls spürbar. „Wir können unsere Prozesse genauer justieren und steuern. Wenn wir genau wissen, was da vorgeht, können wir unsere Abläufe einstellen. Und wenn man einen gut eingestellten Prozess hat, dann ist man prozesssicher und das bedeutet, dass man stabile Qualität hat“, ist Lehner überzeugt. Trotz der äußeren Einflussfaktoren wie Licht, Vibrationen und Staub in der Produktion hat sich das Projekt schon nach wenigen Monaten bewährt.

„Die KI bleibt natürlich als Qualitätstool in der Anlage vorhanden. Wir hoffen auch, dass wir die KI in Zukunft in weiteren Produktionslinien verwenden können“, blickt Barbara Hölzl voraus.

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