Imre Antal
© Imre Antal

NÖ glänzt bei Beton, Blumen und Farbe

Gold im Betonbau. Gold bei den Floristen. Silber bei den Malern. „Best of Nation“ und zwei „Medaillons of Excellence“. Das Team NÖ zeigte bei den WorldSkills in Lyon groß auf. 

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Aktualisiert am 10.10.2024

"Es beginnt langsam zu sacken“, sagt Manuel Bender mit einem gelösten Lächeln. „Man ist dann doch auch wieder schnell im Arbeitsleben angekommen“, führt der Floristik-Weltmeister von Lyon weiter aus und reicht der Kundin einen professionell arrangierten Blumenstrauß mit Clematis, Skabiosen, Dahlien und Beeren über den Verkaufstresen von Schick Blumenbinder in Wiener Neustadt.  
„Natürlich haben wir verfolgt, wie es Manuel in Lyon geht, ihm die Daumen gedrückt und uns mit ihm über seine Goldmedaille gefreut“, erzählt die Dame und nickt „dem Floristen ihres Vertrauens“ freundlich zu. „Wir sind stolz auf den jungen Mann.“ Schon als Bub hat Bender viel Zeit mit seiner Oma im Garten verbracht, Gemüse und andere Zierpflanzen angebaut. „Sie hat mich in die ,grüne Branche‘ eingeführt und meine Leidenschaft für Floristik geweckt. Natürlich hab‘ ich sie nach dem Sieg angerufen.“ 

Imre Antal
© Imre Antal WKNÖ-Vize-Präsident Christian Moser und Direktor-Stv. Alexandra Höfer mit dem Team NÖ beim Empfang der Wirtschaftskammer NÖ. V.l.: Fabian Schweiger, Simon Engel, Stefan Huber, Carina Kern, Lena Prinz, Charline Labes, Manuel Bender und Christoph Kurz.

Sieg kam überraschend

Neun verschiedene Werkstücke musste Bender in den vier Wettbewerbstagen anfertigen. „Ich hatte bei keinem das Gefühl, dass ich es vermasselt hätte. Aber dass es am Ende Gold wird, das kam überraschend“, erinnert er sich an die World
Skills zurück. „Weltmeister – das klingt einfach abgefahren. Es war so eine coole Zeit. Eine Bereicherung auf fachlicher und menschlicher Ebene“, betont Bender, der sich auch noch den Titel „Best of Nation“ holte. 
Bei den 47. Berufsweltmeisterschaften hat das Team Österreich mit drei Gold-, einer Silber- und drei Bronze-Medaillen sowie 22 „Medallions for Excellence“, die für besonders gute Leistungen direkt nach den Podestplätzen vergeben werden, großartig abgeschnitten und in der Nationenwertung den sechsten Platz erreicht. 
Zwei WM-Titel und ein Vizeweltmeister gingen nach NÖ. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl – so etwas erlebt man nicht oft“, ringt Stefan Huber, Weltmeister im Betonbau, um Worte. „Ich hätte niemals gedacht, dass wir es so weit schaffen würden, es ist einfach unglaublich. Jetzt halten wir Gold in den Händen“, ergänzt Teamkollege Christoph Kurz. Die Betonbauer der Georg Fessl GmbH in Zwettl setzten sich im Teambewerb gegen die starke internationale Konkurrenz durch und sorgten dafür, dass Österreichs Siegesserie im Betonbau nicht abriss. 

Dank an Ausbildungsbetriebe

„Mit ihrer Willenskraft und ihren Fähigkeiten hat das Team NÖ voll überzeugt. Großer Dank gebührt aber auch unseren Ausbildungsbetrieben und ihren Mitarbeiter:innen, denn nur durch ihre Unterstützung und die Top-Ausbildung sind solche Leistungen möglich“, gratulierte Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ den erfolgreichen Jungfachkräften.
Auch für Malerin Lena Prinz war 2024 ein ereignisreiches Jahr, das sie mit dem Vizeweltmeistertitel krönte. „Ich war die vergangenen Monate nicht viel im Familienbetrieb“, sagt sie und fügt lächelnd – mit Blick auf das Edelmetall – hinzu: „Aber mein Papa ist unglaublich stolz auf mich.“ 
Die Badenerin, die den Meisterbetrieb Sandro Prinz in Enzesfeld-Lindabrunn gemeinsam mit ihrem Vater schupft, hat binnen weniger Monate die Meister-, die Ausbilder- und die Unternehmerprüfung erfolgreich abgelegt.
„Die größte Herausforderung in Lyon war es, sich die Zeit richtig einzuteilen, besonders am letzten Tag, als der Druck am höchsten war. Ja, ich habe schon ein paar Tränen verdrückt“, gesteht sie. „In der nächsten Zeit bin ich jedenfalls wieder auf den Baustellen anzutreffen, schließlich möchte ich den Betrieb eines Tages übernehmen.“
wko.at/noe/worldskills24
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