V.l.: Landtagspräsident Karl Moser, Amstettens Bürgermeister Christian Haberhauer, Bernd Radinger (Firma Hopferwieser + Steinmayr Installations GmbH), Bauherr Peter Steinmayr, Karl-Heinz Pabst (ausführende Baufirma, Firma Pabst GmbH), Planer Jörg Stadlbau
© Gerald Lechner

Der NÖ Baupreis 2022 geht an die Hopferwieser + Steinmayr Installations GmbH aus Amstetten

Die rund 80 eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll das hohe Niveau des niederösterreichischen Bauwesens. Preisträger punkten heuer mit starkem Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit.

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Aktualisiert am 13.09.2024

„Sie alle machen unser Niederösterreich mit ihren Bauwerken zu einem lebenswerten Bundesland“, richteten sich Erwin Krammer, Landesinnungsmeister-Stv. Bau, und Landtagspräsident Karl Moser bei der Verleihung des diesjährigen NÖ Baupreis an die Planer, Bauausführenden sowie Bauträger und Bauherren, die sich im Glassalon in Neuhaus eingefunden hatten. Der Sieg ging an das Betriebsgebäude der Hopferwieser + Steinmayr Installations GmbH in Amstetten für die hochwertige Gestaltung und den neuesten Stand der Technik.

Der NÖ Baupreis wurde 2006 auf Initiative der Landesinnung Bau und des Landes Niederösterreich ins Leben gerufen. Mittlerweile verzeichnet er bereits über 1.000 eingereichte Projekte, die eindrucksvoll das Qualitätsniveau und den hohen Stellenwert der NÖ Baukultur dokumentieren. Die Schwerpunkte bei der Prämierung liegen in der Qualität der handwerklichen Leistungen, verbunden mit einer zeitgemäßen Gestaltung, einer wirtschaftlichen Funktionalität und einer nachhaltigen Bauweise. Diese Kriterien sind ein Garant für die Wahrung und Weiterentwicklung der Baukultur und Identität Niederösterreichs. Der NÖ Baupreis wird für Hochbauten jeder Art vergeben, darunter fallen beispielsweise der Neu-, Um- oder Zubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern, Wohnbauten, Bauten mit gewerblicher Nutzung, öffentliche Bauten etc. „Das Niveau der eingereichten Projekte ist beeindruckend, die Qualitätsdichte war enorm und hat uns vor eine schwierige Aufgabe gestellt“, betonte Jury-Vorsitzender und Landesbaudirektor Walter Steinacker. Der Sieger erhält 10.500 Euro, der Zweitplatzierte 7.500 und für Platz drei gibt es 4.500 Euro.

Karl Moser: „Ökologische Bauweise ist das Gebot der Stunde“

„Gerade in Zeiten, die geprägt von Veränderungen und Herausforderungen sind, ist es umso wichtiger, auch das Schöne vor den Vorhang zu holen und zu würdigen“, unterstreicht Landtagspräsident Karl Moser. Gleichzeitig gelte es vor allem im Hinblick auf Teuerung und Klimawandel auf Nachhaltigkeit zu setzen. „Ein Blick auf die eingereichten Projekte unterstreicht, dass eine ökologische Bauweise das Gebot der Stunde ist. Bei allen Projekten steht die Symbiose zwischen handwerklicher Qualität, zeitgemäßer Gestaltung, wirtschaftlicher Funktionalität und nachhaltiger Bauweise im Vordergrund.“

Erwin Krammer: „Eindrucksvolles Zeugnis des NÖ Bauschaffens“

„Die diesjährigen Projekte bilden einen enorm hohen Qualitätsstandard ab und legen damit ein eindrucksvolles Zeugnis des NÖ Bauschaffens ab, wodurch es für unsere Jury nicht einfach war, eine Entscheidung zu treffen“, erklärte Landesinnungsmeister-Stv. Erwin Krammer und ergänzte: „Mein Dank gilt neben Jury und Sponsoren vor allem allen Bauherren, Planern und Bauausführenden, die diesen Wettbewerb erst möglich machen.“

Partner und Sponsoren des NÖ Baupreises sind die Landesinnung der Bauhilfsgewerbe NÖ unter der Leitung von Landesinnungsmeisterin Irene Wedl-Kogler, die Fachvertretung der NÖ Bauindustrie mit Stefan Graf sowie ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. Helmut Miernicki, Geschäftsführer von ecoplus: „Im Rahmen des ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich unterstützen wir die heimische Baubranche bei der Stärkung ihres Innovationspotenzials und begleiten die Betriebe auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Daher sind wir auch als Sponsor beim NÖ Baupreis aktiv und ich gratuliere den diesjährigen Preisträgern herzlich zu ihren höchst beeindruckenden Bauprojekten.“

 

1.Platz: Betriebsgebäude der Hopferwieser + Steinmayr Installations GmbH

Bauherr: Hopferwieser + Steinmayr Installations GmbH, Amstetten.
Planer:
planraum GmbH, Ferschnitz.
Ausführende Baufirma: Pabst Gesellschaft m.b.H., Aschbach-Markt.

Das Haustechnikunternehmen brauchte mehr Platz, um weiterhin effizient arbeiten zu können. Eine umfassende Beurteilung der Situation — ob Sanierung oder Neubau auf dem Nachbargrundstück — ließ eine räumliche Neuaufstellung als insgesamt sinnvoll erkennbar werden. Dem Raumprogramm entsprechend wurde, durch ein gemeinsames Foyer erschlossen, ein Baukörper in zwei Geschoßen für Büroflächen errichtet. Aufenthalts- und Pausenbereiche verbinden Lehrwerkstätte, Lager- und Anlieferungsbereich. Das Gebäude zeichnet sich nicht nur durch eine für Heiz- und Kühlzwecke bzw. Warmwasserbereitung am neuesten Stand der Technik befindliche Wasser-Wasser-Wärmepumpe aus, sondern auch durch die hochwertig gestalteten Sozialräume, welche, von allen Mitarbeitenden nutzbar, als Versorgungs- und Erholungsflächen innerhalb und außerhalb des Gebäudes zur Verfügung stehen.

2.Platz: Bezirksgericht Waidhofen an der Ybbs

Bauherr: Magistrat der Stadt Waidhofen an der Ybbs.
Planer: w30 Bauplanung & Innenarchitektur GmbH, Waidhofen an der Ybbs.
Ausführende Baufirma: Holz und Bau GmbH, Waidhofen an der Ybbs.

160 Jahre in einem denkmalgeschützten Gebäude in Waidhofen an der Ybbs untergebracht, sollte nun das Bezirksgericht in eine neu zu erbauende, zeitgemäße Arbeitsstätte ausgesiedelt werden. Einer Initiative unter Federführung der Stadt ist es zu verdanken, dass die bisherige Nutzung erhalten bleiben kann. Intensive gestalterische Detail- und Argumentationsarbeit, gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt, ermöglichte unter Berücksichtigung aktueller Anforderungen an die Barrierefreiheit, räumlicher und sanitärer Situationen sowie den besonderen Anforderungen an Sicherheit, eine bauhistorisch wertvolle, gesellschaftlich relevante Arbeitsstätte attraktiv instand zu setzen. Die ganzheitlich hochwertig umgesetzte Bauaufgabe stellt somit einen erfolgreichen wie auch wichtigen Beitrag für aktives Bauen im Bestand dar.

3. Platz: Headquarter DELTABLOC

Bauherr: DELTA BLOC International GmbH, Wöllersdorf.
Planer: kaltenbacher ARCHITEKTUR zt-gmbh, Scheiblingkirchen; Simon Fischer ZT-GmbH, Wiener Neustadt; TGA Projekt GmbH, Kirchbach i. d. Stmk. Ausführende Baufirma: Held & Francke Baugesellschaft m.b.H., Eisenstadt.

Das Headquarter der DELTABLOC, Büro- und Schulungsgebäude des international tätigen Herstellers von Fahrzeug-Rückhaltesystemen aus Beton und Stahl, macht den Werkstoff Beton zum entwurfsbestimmenden Material und das Gebäude damit zur gebauten Corporate Identity des Konzerns. Entlang einer frequentierten Bundesstraße in einem seit langem bestehenden Betriebsgebiet errichtet, setzt der zweigeschoßige, riegelartige Baukörper mit eleganten hellen Betonlisenen, die dazwischenliegende dunkle Pfosten-Riegel-Glasfassade kontrastierend und beschattend, einen markanten architektonischen Akzent. Im Inneren wird das Konzept der vertikalen Linienführung an den Glastrennwänden, der Oberflächenhaptik der Betonwände und der Geländerung konsequent weitergeführt. Das durchgehende Farbkonzept in Umbra und die Ausstattung der Büros schaffen ein wohnliches Ambiente. Zudem sorgt das ökologische Haustechniksystem auf Wärmepumpenbasis mit Bauteilaktivierung und Kühlung der abgehängten Decken für ein behagliches Raumklima. Innen wie außen hochwertig umgesetzt, überzeugt das neue Headquarter mit technischen, funktionellen und ästhetischen Detaillösungen und setzt neue Maßstäbe im Bau von Betriebsgebäuden.

Sonderpreis: IST Austria Chemistry Lab 5.

Bauherr: Amt der NÖ Landesregierung. Planer: Maurer & Partner ZT GmbH, Hollabrunn; Franz und Sue ZT GmbH, 1100 Wien.
Ausführende Baufirma: ARGE Leyrer – Swietelsky, Horn.

Konzipiert als U-förmiger Baukörper, der sich nach Osten öffnet, ergänzt das Chemistry Lab 5 Building die internationale Forschungsanstalt für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der IST-Austria um ein weiteres Gebäude. Geprägt von rötlich eingefärbten Sichtbetonflächen, horizontalen Fensterbänderungen und großzügigen Terrassen als Aufenhaltszonen im Freien, erfüllt der Neubau neben seinen architektonischen

Qualitäten höchste Nutzeranforderungen und darüber hinaus eine bewehrungstechnische Sonderlösung für die spektroskopische NMR-Technologie. Zudem gewährleisten die mit bestem Tageslicht versorgten Labore eine technisch flexible Anpassbarkeit für die spezifischen Arbeitsanforderungen der Wissenschaftler. Das weitere Raumprogramm, bestehend aus einer Bibliothek mit Lernzonen, dem Lehrbereich für Studierende und offenen Aufenthaltszonen ist so konzipiert, dass es Interaktion nicht nur ermöglicht, sondern gezielt fördert und Spitzenforschern aus 75 Nationen Räumlichkeiten und technische Standards auf höchstem Niveau bietet.

Anerkennungen haben folgende Projekte erhalten:

Turnsaal & Musikverein Kirchberg am Wagram 
WHA Großweikersdorf, Badweg 26
WHA Wiener Neustadt IX/1
Thermalbad Vöslau
Campus St. Pölten

Nominierungen:

Case Study House im Tullnerfeld
Nachnutzung Forstschule Hintergasse
Dorfzentrum Klein Meiseldorf
WHA St. Pölten XVI/2
2B Häuser
Im Herzen der Wachau mit Hingebung saniert