Mit Stolz und Leidenschaft: Den Wert der Arbeit im Blick
Eine Verkürzung der Arbeitszeit für alle gefährdet die soziale Sicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit. Dass Arbeit Sinn stiftet und Freude macht, beweisen die NÖ Betriebe und ihre Mitarbeiter:innen täglich.
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Ich bin seit 18 Jahren im Unternehmen und habe es vom Lehrling bis zur Vertriebs- und Lagerleitung für Österreich und Deutschland geschafft“, sagt Sandra Reiss, greift zum Süßstoff, und erklärt weiter: „Ich mag die Arbeit bei Styx Naturcosmetic. Es ist ein innovatives Unternehmen, mein Aufgaben- und Verantwortungsbereich umfangreich, das Klima kollegial und meine Chefleute setzen großes Vertrauen in meine Fähigkeiten.“
Seit 1965 widmet sich das Familienunternehmen mit rund 60 Mitarbeitern der Herstellung von zertifizierter Naturkosmetik und Bio-Schokolade. „Mir als Unternehmer ist es wichtig, dass Teamarbeit, Zusammenhalt und Wohlbefinden an erster Stelle stehen. Meine Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen und gerne ins Unternehmen kommen“, erklärt Chef Wolfgang Stix. So gibt es etwa ein gratis Mittagsmenü, Goodies beim Personal-Einkauf und ein familiäres Betriebsklima.
Arbeit ist nichts Schlechtes
Nicht weniger Arbeitszeit für alle! Mit dieser Botschaft und einem Positionspapier möchte die Wirtschaftskammer (Nieder)Österreich in die Debatte rund um das Thema Arbeitszeit mehr Fakten bringen. „Weniger Arbeit bedeutet, dass weniger Menschen, weniger Steuergeld einzahlen“, bringt es Wolfgang Ecker, Präsident der WKNÖ, auf den Punkt. Damit, gibt er zu bedenken, müsse man sich die Frage stellen, wie das Gesundheits-, Bildungs- und Pensionssystem oder andere Bereiche zukünftig finanziert werden, um Wohlstand, soziale Sicherheit, aber auch die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden. Das betreffe auch Zukunftsinvestitionen in Innovation, Klimaschutz und Kinder.
Tägliche Höhepunkte
„Für mich ist die Arbeit als Rezeptionsleiterin in der Donau Lodge mehr als nur ein Job – hier finde ich Erfüllung. Der Kontakt mit Menschen und die Gestaltung unvergesslicher Aufenthalte sind für mich nicht nur Aufgaben, sondern tägliche Höhepunkte“, zeigt sich Kristiane Kousek stolz, einen Beitrag zum unvergleichlichen Erlebnis ihrer Gäste beitragen zu können.“ Mit der Donau Lodge und dem Babenberger Hof betreibt Karin Rosenberger zwei Häuser mit rund 35 Mitarbeitern – sechs davon sind Lehrlinge. „Es ist uns ganz besonders wichtig, jungen Menschen das Rüstzeug mitzugeben, damit sie mit ihrer Ausbildung ihren Lebensunterhalt verdienen können. Eine fundierte Ausbildung ist der Grundstock für eine Karriere“, ist Rosenberger überzeugt.
Gemeinsame Aktivitäten
Gegenseitige Wertschätzung und Rücksichtnahme auf persönliche Bedürfnisse steht auch bei Metallbau Schinnerl an erster Stelle. Der Metallbaubetrieb mit rund 100 Mitarbeitern produziert und montiert Bauteile aus Aluminium, Edelstahl und Stahl. „Wir legen sehr viel Wert auf Teambuilding, organisieren gemeinsame Aktivitäten, Sommerfest und Weihnachtsfeier“, erklärt Chef Harald Schinnerl. „Jeden Tag stehe ich mit meinem Team vor neuen Herausforderungen. Diese gemeinsam, so gut wie möglich bewältigen zu können, macht mich stolz“, bestätigt Florian Zapletal, Meister in der Abteilung Stahlbau.
Teamwork ist auch beim Säge- und Hobelwerk Formholz mit 20 Mitarbeitern in Groß Gerungs zentral. „Wir haben ein Motto: Wir arbeiten miteinander – einer für alle, alle für einen“, erklärt Chef Johannes Kitzler. „Wir sind ein Team und können dennoch selbstständig arbeiten und dürfen Verantwortung übernehmen“, beschreibt Facharbeiter Franz Krauskopf die Freude an seiner Arbeit beim innovativen Unternehmen.
Mitarbeiter – wertvollstes Gut
„Ich fühle mich hier wie daheim“, sagt Lkw-Fahrer Pawel Rypel und schwingt sich lachend hinter das Lenkrad seines Arbeitsgeräts bei Kovanda Transporte in Gerasdorf. Erdarbeiten, Abbrucharbeiten, die Gewinnung von Sand und Kies, Transporte sowie Transportbetonherstellung gehört zu den Tätigkeiten des Familienbetriebs mit rund 80 Mitarbeitern. „Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Gut, sie halten unseren Betrieb am Laufen“, betont Chef Leopold Kovanda und führt aus: „Eine gute Arbeitsatmosphäre, ein angenehmes Betriebsklima, flexible Arbeitszeiten, Aufstiegsmöglichkeiten, Familienfreundlichkeit und überdurchschnittliche Entlohnung sind für uns selbstverständlich.“
Seine Leidenschaft leben
„Ich bin auf einer Landwirtschaft groß geworden und hatte schon immer Interesse an Maschinen und Technik. Bei Neuman Aluminium kann ich diese Leidenschaft umsetzen und meine Fachkenntnisse ausbauen“, erzählt Elektrobetriebsanlagen und Maschinenbautechniker Christian Zöchling, der kürzlich seine Lehre beim Spezialsten für die Entwicklung und Produktion hochwertiger Aluminiumteile abgeschlossen hat. „Die Lehrlingsausbildung ist unsere Zukunftsvorsorge. Wir fördern gezielt eine ganzheitliche Ausbildung, bei der auch die Weiterentwicklung persönlicher und sozialer Fähigkeiten im Fokus stehen“, erklärt Chief Human Resources Officer Elke Sima. Derzeit werden 26 Lehrlinge ausgebildet. Rund 2.800 Mitarbeitende weltweit, davon am Standort Marktl etwa 770, zählt das Unternehmen. „Ein glückliches, motiviertes Team trägt maßgeblich zur Zufriedenheit der Kunden bei. Deswegen sorgen wir für ein positives Arbeitsumfeld und investieren in die Gesundheit, Entwicklung und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter – mit zahlreichen Benefits.“
Individuelle Wege und Lösungen
Eine generelle Arbeitszeitverkürzung ist aufgrund der Vielfältigkeit der Wirtschaft schlicht nicht umsetzbar. Allerdings haben schon jetzt viele Betriebe gemeinsam mit ihren Mitarbeitern individuelle Lösungen gefunden“, erklärt WKNÖ-Präsident Ecker und betont: „Wir sollten den Wert der Arbeit wieder entdecken. Wir können unsere Talente und Fähigkeiten einsetzen, unsere Leistung wird wertgeschätzt. Und wir tragen dazu bei, Wohlstand und soziale Sicherheit zu erhalten.“
Mit Freude bei der Arbeit
Mitarbeiter erzählen, warum sie gerne arbeiten und was sie stolz macht.