Pflegelehrling Angelina Hager im Haus St. Louise in Maria Anzbach
© Erich Marschik

Mitten unter Menschen

Mit November haben die ersten fünf jungen Menschen ihre Pflegelehre in NÖ begonnen. Ein Lokalaugenschein im Haus St. Louise in Maria Anzbach.

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Aktualisiert am 10.01.2024

Ich kenn‘ den Beruf von zu Hause. Meine Mama ist Pflegeassistentin und wir mussten die Urlioma und den Opa zu Hause betreuen. Da habe ich begonnen, mich für den Beruf zu interessieren“, erzählt die 15-jährige Angelina Hager, eine von Österreichs ersten Pflegelehrlingen. Mit November hat sie ihre Lehre im Haus St. Louise begonnen. „Sehr gut“, antwortet sie auf die Frage, wie es ihr denn bisher gefällt – und lächelt – während sie den Rollstuhl gekonnt um die Ecke manövriert. „Die Arbeit ist so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich finde es gut, dass ich in meinem Beruf mitten unter Menschen bin.“

Ausbildung auf regionaler Ebene

Die Ausbildung in den Pflegeassistenzberufen wurde in Österreich bisher nur in schulischer Form mit Praxisanteilen in Pflegeeinrichtungen angeboten. Mit der Lehre zur Pflegeassistenz und jener zur Pflegefachassistenz hat NÖ nun die Basis geschaffen, den Beruf künftig nach aktuellen Qualitätsstandards auch unmittelbar in den Pflegeeinrichtungen erlernen zu können. Im November haben die ersten Lehrlinge ihre Ausbildung begonnen.
„Qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden, gehört nicht nur für die Wirtschaft zu den großen Herausforderungen, sondern auch für den Gesundheitsbereich. Die neuen Lehrberufe sind ein weiterer wichtiger Schritt, um den Pflegebereich hier langfristig zu stärken“, betonen LR Christiane Teschl-Hofmeister und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker beim Besuch des Pflegehauses St. Louise. Seit 2016 treibt Jana Bockholdt, Branchensprecherin der NÖ Pflegeeinrichtungen und Geschäftsführerin der Barmherzige Schwestern Pflege GmbH, zu der St. Louise gehört, die Pflegelehre in NÖ voran. „Ich bin sehr froh, dass wir von der Politik die Chance bekommen, in NÖ, als erstes Bundesland im Osten, mit dem Pilot zu starten. Der Lehrberuf ist eine gute Möglichkeit, Menschen für diesen sinnstiftenden Beruf zu begeistern, und zwar direkt nach Ende der Schulpflicht“, weiß Bockholdt.

Die Arbeit ist so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.

„Derzeit helfe ich viel bei der Verpflegung der Bewohner. Und ich unterstütze sie bei den Besuchen von Veranstaltungen. Diese Woche haben wir zusammen Adventgestecke gebastelt“, erzählt Hager und deutet zufrieden auf die fertigen Werke. „Wir sollten jungen Menschen, die für den Pflegeberuf geeignet sind, möglichst viele Wege öffnen, in diesen Beruf einzusteigen. Denn so vielfältig wie der Beruf ist, so vielfältig sind die Menschen, die ihn ergreifen wollen“, ist man sich im Haus St. Louise einig.
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