Mehr als ein Quartier für Lehrlinge
Regionale, abwechslungsreiche Küche. Modernste Ausstattung. Vielfältiges Freizeitangebot. Niederösterreichs Lehrlinge werden in den 16 ARGE Schülerwohnhäusern nicht nur ver-, sondern umsorgt. Zudem bildet die ARGE Köche aus.
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"Dieses Paprikahendl schmeckt ausgezeichnet“, sagt Gabriel Kindl und lädt sich seine Gabel erneut voll. „Fast besser als das von meiner Oma“, fügt er genüsslich hinzu. Der Speisesaal im Schülerwohnhaus Neunkirchen ist gut gefüllt. Junge Männer und Frauen sitzen entspannt an den Tischen, essen, plaudern und lachen. 240 Lehrlinge finden im Wohnhaus Platz, im Schnitt werden hier 230 Schüler untergebracht und verpflegt. „Wir achten auf einen abwechslungsreichen Speiseplan“, erklärt Verwalter Reinhard Holzer. „Mit Fokus auf hochwertige, regionale Zutaten. Es soll gesund sein und schmecken. Und das Feedback der Schüler zeigt, dass wir diesen Spagat gut hinbekommen“, fügt er hinzu. Denn trotz unmittelbarer Nähe zu einem Fastfood-Lokal ist die Auslastung im Speisesaal sehr gut. Es sind vor allem Lehrlinge aus metalltechnischen Berufen, technische Zeichner oder Fertigungstechniker, die in Neunkirchen untergebracht sind. „Wir haben zudem Schüler aus anderen Bundesländern und Liechtenstein bei uns“, sagt Holzer.
Auch abseits von ausgewogenen Mahlzeiten und einem Bett wird den Lehrlingen einiges geboten. „Bei uns gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, spielerische Aktivitäten – von Darts über Billard und Tischtennis bis hin zu Mountainbikes, die sich die jungen Leute ausborgen können. Aber auch bildungsorientierte Angebote, wie eine umfangreiche Bibliothek, auf die via Onlinezugang jederzeit zugegriffen werden kann.“
Harmonisches Miteinander
Wertschätzung. Eine positive Feedbackkultur, die Schüler und ihre Bedürfnisse ernst nehmen, „sie hören“ – wie es Reinhard Holzer ausdrückt – ist nicht nur in Neunkirchen gelebte Kultur, sondern in allen 16 ARGE Schülerwohnhäusern. Die Lehrlinge um-, nicht nur versorgen ist das Ziel. Und hier ist man auf einem sehr guten Weg: „Die Zusammenarbeit mit der ARGE, Kulinarik und Freizeitangebot – das funktioniert wirklich alles super und ist top“, freut sich Helmut Blamauer, Direktor in Stockerau, über durchwegs positives Feedback seiner Schüler.
Knapp 330 Lehrlinge aus dem Elektrotechnikbereich werden hier pro Lehrgang bestens verpflegt und unterhalten. Regelmäßige Kennenlern- und Themenabende stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl, sorgen für gute Stimmung und ein harmonisches Miteinander. „Passende Küche, Deko und Unterhaltungsangebote machen unsere Themenabende, wie jüngst Halloween, zu einem schönen Erlebnis für die Schüler“, erzählt der Direktor und verrät: „Unser Team von der ARGE steckt schon mitten in den Planungen für Weihnachten.“
Gastronomische Fachkräfte
In den ARGE Schülerwohnhäusern kommen nicht nur junge Menschen unter, hier werden auch angehende Köche ausgebildet. „Die Großküche hat mich schon immer interessiert, ich wollte mit großen Mengen kochen“, erzählt Denise Pillwein, die im Schülerwohnhaus Mistelbach gelernt hat und nach ihrem Lehrabschluss im Oktober übernommen wurde. Es war die Wahl zwischen Köchin und Konditorin, die es für Pillwein zu treffen galt. Den Ausschlag gaben Opa und Papa – zwei leidenschaftliche Hobbyköche – mit denen die junge Köchin schon als Kind am Herd stand.
Abwechslungsreiche Ausbildung
„Die Lehre im Schülerwohnhaus war perfekt für mich. Ich konnte alle Bereiche kennenlernen – vom Gemüse über die Beilagen, Fleisch bis hin zur Patisserie – das gesamte Repertoire“, kann Pillwein die Lehre bei der ARGE Schülerwohnhäuser nur weiterempfehlen. Besonders viel Freude machen ihr die Zubereitung der Desserts – und die sind bei den Lehrlingen neben Schnitzel und Lasagne besonders begehrt.
Auch im digitalen Bereich zählt die ARGE Schülerwohnhäuser zu den Vorreitern. Auf der GAST in Salzburg wurde die digital vernetzte Küche vorgestellt. „Vom Lebensmittelhygiene-Konzept über die Schnittstellen zu den Küchengeräten und Öfen über die Lagerwirtschaft bis hin zur Kalkulation ist alles digital und zentral miteinander verbunden. Das gibt es so noch nirgends“, erklärt Moser.
Die ARGE Schülerwohnhäuser tätigt immer wieder verschiedenste Investitionen, erst kürzlich etwa wurden TV-Geräte und Industriewaschmaschinen angeschafft. „In den letzten Jahren haben wir über alle Häuser gute Qualitätsstandards eingeführt, Abläufe und Prozesse harmonisiert, den Ausbildungsstand des Personals erhöht, und wir bilden selbst Koch-Lehrlinge aus – derzeit sind es acht“, weiß Moser.