Markus Karasek
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Nachfolger Markus Karasek

Markus Karasek steht seit 2020 an der Spitze der Hollabrunner Karasek Bau GmbH mit 26 Mitarbeiter:innen. Der heute 29-Jährige war schon während seiner Schulzeit überzeugt, dass er diesen Weg einmal einschlagen wird.

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Aktualisiert am 17.10.2024
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Junge Wirtschaft NÖ: Wie hast du deinen Nachfolgebetrieb gefunden?

Markus Karasek: Ich habe den Familienbetrieb von meinen Eltern übernommen, da bin ich schon als Kind damit aufgewachsen. Eigentlich war es schon mit 15, 16 Jahren für mich klar, dass ich einmal übernehmen werde. Ich habe die bautechnische Ausbildung in der HTL Krems gemacht, weil ich mich schon in der Schule für Bautechnik interessiert habe. 2019 bin ich im Unternehmen eingestiegen, ein halbes Jahr lang haben wir die Übergabe vorbereitet und 2020 habe ich die Geschäftsführung übernommen.

Was hat dich motiviert, den Betrieb zu übernehmen?

Karasek: Die Materie hat mich interessiert. Und auch als ich woanders gearbeitet habe, wollte ich immer den gesamten Überblick zu haben, Bauleitung oder Projektleitung sind einfach das, was ich machen will. Also wusste ich: Die Selbstständigkeit ist das Richtige für mich.

Wie hast du dich auf die Übernahme des Unternehmens vorbereitet?

Ich war drei Jahre in einem Architekturbüro in Deutschland tätig. Das war sehr gut für mich, um selbst etwas aufzubauen, mich persönlich zu entwickeln und meinen Mann zu stehen. Das hat mir sehr gut getan und war für mich persönlich eine große Vorbereitung.

Für die Übergabe an sich haben wir Beratungen von der Wirtschaftskammer NÖ angenommen. Da ging es vor allem um die Firmenumstrukturierung. Mein Vater ist leider 2020 verstorben. Wir hatten ein Jahr, in dem wir miteinander wirtschaften konnten. Meine Mama unterstützt mich zum Glück immer noch, vor allem was die Buchhaltung und den Überblick im Hintergrund betrifft.

Was war der größte Unterschied zwischen deinen Erwartungen und der Realität der Betriebsübernahme?

Ich hatte schon die Erwartung, dass ich das Unternehmen mit meiner Linie führen kann. Das ist mir anfangs nicht so gut gelungen, als wir noch zu zweit waren. Nach und nach hat das aber immer besser funktioniert. Mir war schon bewusst, dass es viel Arbeit ist und, dass man viel Herzblut hineinstecken muss. Aber ich habe es nie bereut. Und eigentlich habe ich es mir genauso vorgestellt. Das Einzige, was man davor nicht gewusst hat, war, wie man mit Kunden und Mitarbeitern umgeht, wenn man selbst der Chef ist. Aber selbst das ist alles sehr positiv verlaufen.

Wo hast du Unterstützung gesucht und welche Hilfestellung hast du während des Übernahmeprozesses erhalten?

Familie, Wirtschaftskammer NÖ und Steuerberater. Das meiste haben wir aber innerhalb der Familie ausgetüftelt.

Wie hat das bestehende Team auf die Übernahme reagiert?

Bei manchen hat man sich natürlich erst etwas erarbeiten müssen, dass man auch so respektiert wird. Die meisten davon sind langjährige Mitarbeiter. Viele haben mich tatsächlich als Jugendlichen gekannt, da war ich auch schon auf Baustellen mit. Mit meinem Wissen durch die HTL im Bereich Planung kann ich aber gut aufzeigen. Mein Zugang ist sehr lösungsorientiert, ich schlage etwas vor, die Mitarbeiter auch, und dann finden wir gemeinsam eine Lösung. Das funktioniert so ganz gut.

Welche Veränderungen hast du nach der Übernahme im Unternehmen eingeführt?

Wir waren davor ein Einzelunternehmen und haben mit der Übernahme eine GmbH gegründet. Ich habe viel EDV miteinfließen lassen. Die Abrechnung und Nachkalkulation sowie die Dokumentationen sind digitaler geworden. Damit alles schneller, besser und übersichtlicher ist. Und auch das Pläne Zeichnen ist mehr geworden.

Junge Leute, die an eine Betriebsnachfolge denken,

 … sollten die jugendliche Unbeschwertheit nutzen. Einfach riskieren und tun. Wenn man älter wird, wird man nachdenklicher. Und oft hilft es, gar nicht zu viel nachzudenken.

Eine Betriebsnachfolge ist kein gemachtes Nest, weil

man – auch wenn es davor schon gut funktioniert hat – immer etwas verbessern und weiterentwickeln muss. Man muss auch schauen, dass die Kunden bleiben. Anfangs war es schon schwierig, dass man von den Stammkunden als Junger akzeptiert wird. Mein Papa hat mir da die Stange gehalten und ihnen gesagt: Mein Bub, der macht das schon.