Igor Teodorčević
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Lehren und Anpacken

Serie erfolgreich integriert. Mit knapp 16 Jahren kam Igor Teodorčević nach Österreich. Heute ist er Meister und führt seinen eigenen Installateurbetrieb.

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Aktualisiert am 14.09.2024


„Zufall“, meint Igor Teodorčević , legt die Rohrzange aus der Hand, richtet sich auf und testet, ob das Wasser nun wieder ungehindert aus dem Hahn fließt. „Mein Vater hat einige Zeit nach unserer Ankunft in Österreich Arbeit auf Schloss Wetzlas in Horn gefunden. Da war die Heizung defekt. Und ich habe der Installationsfirma über die Schulter schauen und mitarbeiten dürfen – gewissermaßen als Hilfsarbeiter“, erzählt der gebürtige Kroate weiter. „Da hab‘ ich meine Leidenschaft für den Beruf entdeckt und später eine Lehre zum Installateur begonnen.“ 

Sein eigener Herr zu sein, das schätze ich sehr.

Sein Wissen weitergeben

Mit knapp 16 Jahren kam Teodorčević, gemeinsam mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester, nach Österreich. 1991, als in Jugoslawien Krieg herrschte. Nach Stationen in Salzburg und Wien siedelte sich die Familie schließlich im Waldviertel an. Nach Abschluss seiner Lehre hat Teodorčević zwanzig Jahre in seinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet und in dieser Zeit auch die Meisterprüfung abgelegt. „2013 hab‘ ich dann beschlossen, mich selbstständig zu machen (Installateur Igor Teodorčević). Es gab von Anfang an genug Aufträge und nach einem halben Jahr klappte auch das Zeitmanagement so, dass sich das Unternehmertum gut mit meiner Familie vereinbaren ließ“, erzählt der Installateur-Meister. Bereut hat er seinen Schritt in die Selbstständigkeit nie. „Ich hätte es viel früher machen sollen“, lacht er. „Sein eigener Herr zu sein, das schätze ich sehr.“ Die Abwechslung reizt ihn nicht nur auf der Baustelle, sondern auch bei seiner Tätigkeit als Lehrer. „Ich betreue die Meisterprüfungskurse am WIFI“, erklärt Teodorčević „und mag die Mischung aus Theorie im Lehrsaal und der körperlichen Arbeit auf der Baustelle.“

Den Kontakt zu den Einheimischen suchen

Menschen, die in Österreich Fuß fassen wollen, rät er: „Deutsch lernen und viel Kontakt zu den Einheimischen suchen. Dann wird man auch akzeptiert. Ich brauche keine Werbung, meine Kunden kommen alle über Mundpropaganda zu mir. Gute Arbeit ist die beste Werbung.“  

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