Lastkrafttheater on tour
Im Gespräch mit den Initiatoren Max Mayerhofer und David Czifer sowie Obmann a.D. Karl Gruber (Güterbeförderungsgewerbe)
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Wirtschaft NÖ: Mit dem heurigen Stück „Das Konzert“ steht ein Lustspiel am Programm, das auch Fragen zu Moral, Treue oder gesellschaftlichen Konventionen aufwirft – gibt es heuer eine Altersempfehlung?
Max Mayerhofer: Nein, bei uns sind immer alle von 6 bis 99 eingeladen. Lastkrafttheater heißt, dass alle Generationen eine gute Zeit miteinander haben können.
Die Vorstellung ist fürs Publikum nach wie vor gratis. Das ist mehr denn je eine Seltenheit, wird das so bleiben?
David Czifer: Wegen der vielen Sponsoren – WKNÖ, die beiden Fachgruppen für das Güterbeförderungsgewerbe sowie Spedition & Logistik, das Land NÖ oder die AK NÖ – ist es möglich, dass der Eintritt bei uns frei ist. Ich glaube, dass dieses Angebot besonders wegen der aktuellen Teuerungswelle besonders gerne angenommen wird. Never change a winning Team: Solange alles so bleibt, soll sich an diesem Angebot auch nichts ändern.
Karl Gruber: Neben den Sponsoren gebührt auch einer anderen Personengruppe ein besonderer Dank: Schon während der Corona-Krise und auch danach ist zu sehen, dass der Lkw bringt, was wir alle täglich brauchen, denn der Lkw ist ein Freund, ein ‚Friend on the Road‘. Die Frächter und Kleintransporteure arbeiten nicht erst seit der Corona-Pandemie dafür, dass wir unsere Waren des täglichen Bedarfs erhalten. Unser Dank gebührt daher besonders den Fahrern, die unsere Versorgung sicherstellen.
Wie kommt die Stückauswahl zustande?
Max Mayerhofer: Wir entscheiden jeweils im Sommer über das Programm des nächsten Jahres. Gemeinsam mit Regisseurin Nicole Fendesack gehen wir die Stücke durch, die unsere Anforderungen erfüllen müssen, da sie öffentlich auf Hauptplätzen und auch vor Kindern gespielt werden. Wir wollen turbulente Komödien, die die Menschen unterhalten und auch eine Botschaft beinhalten.
Welchen Stellenwert hat das Theater in einer mehr und mehr digitalen Kommunikationswelt?
David Czifer: Uns ist es wichtig, Orte der Begegnung zu schaffen, an denen Menschen zusammenkommen und auch miteinander ins Gespräch kommen können. Wir sind überzeugt, dass das am besten gegen die gesellschaftliche Spaltung hilft, die man bereits in vielen Ländern beobachten kann. Wir möchten, dass die Menschen wieder vor die Tür gehen und, dass sich die Blasen, in denen manche von uns leben, wieder auflösen.
Seit der Gründung 2013 wurde vieles erreicht, gibt es weitere Milestones in einem großen Plan für die Zukunft?
Max Mayerhofer: Wir möchten den Leuten einfach den Alltag erleichtern und Freude und Spaß bereiten. Deshalb freuen wir uns auch in Zukunft darüber, wenn es uns gelingt, dass unser Publikum lacht und eine gute Zeit hat!
Das Stück
Uraufgeführt wurde „Das Konzert“ von Hermann Bahr bereits 1909, das österreichische Lustspiel hat aber nichts an Aktualität verloren: Es handelt vom Pianisten Gustav Heink, der zum Fremdgehen jedesmal ein erfundenes Konzert als Ausrede benutzt, um sich mit einer Geliebten zu treffen. Das geht gut, bis die betrogenen Ehegatten sich gegen ihn verbünden. Das Stück thematisiert damit die Themen Moral, Treue und Monogamie.
Alle Spieltermine auf
www.lastkrafttheater.com